- Bahnstrecke Windsor–Burlington
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Windsor VT–Burlington VT[1][2] Gesellschaft: NECR Mitbenutzung: Amtrak Streckenlänge: 185,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Gleise: 1 Legendevon Brattleboro Connecticut River (NH/VT) 0,0 Windsor VT Amtrak-Halt 7,1 Hartland VT 14,6 Evarts VT (früher North Hartland) Ottauquechee River Interstate 89 Verbindung nach Concord NH nach Lennoxville 22,7 White River Junction VT Amtrak-Halt von Concord nach Woodstock und Billings Park ? Hartford VT Interstate 91 White River Interstate 89 34,4 West Hartford VT White River 43,3 Sharon VT Interstate 89 51,2 South Royalton VT White River 54,1 Royalton VT White River, 2. Zweig Interstate 89 Anschluss zum Granitsteinbruch nach Rochester 62,1 Bethel VT (ehem. Keilbahnhof) White River, 3. Zweig (3x) Gilead Brook 73,5 Randolph VT Amtrak-Halt White River, 3. Zweig (2x) 82,7 Braintree VT ? East Granville VT White River, 3. Zweig (3x) 96,2 Roxbury VT Dog River (4x) 107,8 Northfield VT Dog River Cox Brook ? Northfield Falls VT Dog River (2x) ? Riverton VT Dog River (4x) von Williamstown (Montpelier Junction) 121,8 Montpelier-Barre VT Amtrak-Halt Winooski River 129,4 Middlesex VT Überlandstraßenbahn von Stowe 137,1 Waterbury-Stowe VT Amtrak-Halt Winooski River ? North Duxbury VT Winooski River 148,7 Bolton VT 153,2 Jonesville VT 158,4 Richmond VT Interstate 89 Winooski River 166,6 Williston VT nach Rouses Point 173,0 Essex Junction VT Strecke Burlington–Cambridge Junction Verbindungskurve von Rouses Point 176,5 Fort Ethan Allen VT Winooski River (2x) Interstate 89 Straßenbahn Burlington 181,0 Winooski VT Winooski River Güterbahnhof (Endbahnhof 1849–1860) North Avenue Tunnel (ca. 50m) von Rouses Point 185,7 Burlington VT nach Bellows Falls und Cambridge Junction Die Bahnstrecke Windsor–Burlington ist eine Eisenbahnstrecke in Vermont (Vereinigte Staaten). Sie ist 185,7 Kilometer lang und verbindet unter anderem die Städte Windsor, Bethel, Montpelier, Waterbury und Burlington. Die Strecke gehört der New England Central Railroad, die den Güterverkehr betreibt. Zwischen Windsor und Essex Junction verkehrt einmal täglich der Vermonter, ein Expresszug der Amtrak, über die Strecke. Zwischen Essex Junction und Burlington ist der Personenverkehr eingestellt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bau
Die Vermont Central Railroad wurde 1843 mit dem Ziel gegründet, den Lake Champlain mit dem Connecticut River durch eine Eisenbahnstrecke zu verbinden. Hauptsitz der Gesellschaft wurde Northfield, die Heimatstadt des Firmengründers und Ex-Gouverneurs Charles Paine. Da Paine seine Fabriken an die Strecke anschließen wollte, wurde sie durch die Stadt Northfield geplant. Dafür musste man jedoch in Kauf nehmen, die Hauptstadt Montpelier nicht direkt anschließen zu können. Dies wurde jedoch durch eine Stichstrecke getan.
Die Bauarbeiten begannen bald und am 26. Juni 1848 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Streckenabschnitts der Vermont Central Railroad. Er führte über 40 Kilometer von White River Junction bis nach Bethel. Am 17. September war Roxbury und damit der Pass zwischen den Tälern des White und des Winooski River erreicht, ab 10. Oktober 1848 fuhren die Züge bis Northfield. Gleichzeitig wurde die Strecke auch in Richtung Süden weitergebaut. Am Westufer des Connecticut River entlang baute man der Sullivan County Railroad entgegen, die die Staatsgrenze zwischen Vermont und New Hampshire bei Windsor am 5. Februar 1849 erreichte. Acht Tage später ging auch der Lückenschluss zwischen Windsor und White River Junction in Betrieb. Noch im gleichen Jahr setzte man den Bahnbau in Richtung Burlington fort. Am 20. Juni erreichte der Schienenstrang Montpelier, am 30. August Middlesex, am 29. September Waterbury und am 31. Dezember 1849 ging schließlich die verbleibende Strecke bis zum Endbahnhof Burlington in Betrieb. Die Züge verkehrten anfangs von Windsor bzw. White River Junction kommend zunächst über die Stichstrecke nach Montpelier, machten dort Kopf und fuhren wieder nach Montpelier Junction zurück und weiter nach Burlington. Erst später musste in Montpelier Junction umgestiegen werden. Der Endbahnhof in Burlington lag anfangs im Norden der Stadt ohne Gleisverbindung mit der Rutland-Strecke. Erst im Mai 1860 baute die Vermont Central die Verbindung der beiden Strecken mit dem kurzen Tunnel unter der North Avenue.
Weitere Entwicklung
Ab dem 1. Oktober 1900 gab die inzwischen aus der Vermont Central Railroad hervorgegangene Central Vermont Railway die Betriebsführung zwischen Windsor und White River Junction an die Boston and Maine Railroad ab, vereinbarte gleichzeitig jedoch ein Mitbenutzungsrecht für die in Windsor anschließende Boston&Maine-Strecke. Züge beider Bahngesellschaften nutzten nun den Abschnitt südlich von White River Junction. 1927 wurde ein großer Teil der Strecke durch ein Hochwasser zerstört. Die Strecke wurde schon bald mit finanzieller Unterstützung der Canadian National Railways wieder aufgebaut.
Im September 1966 beendete die Central Vermont den Personenverkehr auf der Strecke zwischen White River Junction und Essex Junction. Zwischen Essex Junction und Burlington fahren bereits seit 1938 nur noch Güterzüge. Auch die auf diesem Abschnitt parallel verlaufende Straßenbahnstrecke war zu diesem Zeitpunkt bereits auf Busbetrieb umgestellt. Nachdem der überregionale Schienenpersonenverkehr 1971 auf die Amtrak übergegangen war, wurden die Züge New York–Montréal (Montréaler), die bisher nördlich von White River Junction über Newport verkehrten, über Essex Junction umgeleitet, da hier die Bevölkerungsdichte höher ist. Ab dem 29. September 1972 wurde die Strecke somit bis Essex Junction wieder im Personenverkehr betrieben. Von April 1987 bis 1989 war der Montréaler eingestellt, da die Gleisqualität im Tal des Connecticut River einen Personenverkehr nicht mehr erlaubte. Die Interstate Commerce Commission ordnete 1988 an, dass die Guilford Transportation, die die Boston&Maine übernommen hatte, den Abschnitt von Windsor nach White River Junction an die Amtrak verkauft. Die Amtrak verkaufte die Strecke direkt weiter an die Central Vermont Railway, die sie reparierte und schließlich den Expresszug wieder fahren lassen konnte.
Im Januar 1995 kaufte die New England Central Railroad die Strecke und führte den Güterverkehr weiter. Ab dem 2. April 1995 verkehrte statt dem Montréaler der Vermonter, der seither Washington mit St. Albans verbindet.
Streckenbeschreibung
Die Strecke beginnt an der Brücke über den Connecticut River in Windsor, wo sie die nördliche Fortsetzung der Bahnstrecke Brattleboro–Windsor bildet. Der Fluss, auf dem auch die Staatengrenze nach New Hampshire verläuft, stellte bis 1900 die Eigentumsgrenze zwischen der Boston&Maine und der Central Vermont dar. Die Strecke verläuft zunächst am Westufer des Connecticut River nach Norden.
Nach etwa 23 Kilometern ist der Knotenbahnhof White River Junction erreicht. Ursprünglich gab es hier einen Dreiecksbahnhof mit Bahnsteigen an allen drei Seiten. Die Nordseite bildete die hier endende Strecke von Concord, zu der eine Gleisverbindung aus Richtung Windsor besteht. Das Verbindungsgleis dieser Strecke nach Burlington einschließlich des früheren Personenbahnsteigs ist stillgelegt. Die Ostseite des Bahnhofs bildet die Bahnstrecke White River Junction–Lennoxville. Bis 1972 hielt hier der Montréaler. Die Bahnstrecke nach Burlington ist die südwestliche Seite des Bahnhofs, wo seit 1972 auch der Amtrak-Bahnsteig ist. Heute befindet sich auf dem Gelände des Bahnhofs auch das New England Transportation Museum.
Die Strecke verläuft weiter in Richtung Nordwesten im Tal des White River, der mehrfach überquert wird. In Bethel biegt die Strecke in das Tal des dritten Arms des White River ab, eines kleineren Zuflusses, der keinen eigenen Namen hat. Die Strecke führt nun nordwärts bis Roxbury, wo sich die Wasserscheide zwischen White River und Winooski River befindet. Über den Kamm fällt die Trasse in das Tal des Winooski River ab, dem sie bis Burlington folgt. Weitere Knotenbahnhöfe befinden sich in Montpelier Junction und Essex Junction. An beiden Stationen befinden sich Gleisdreiecke und Amtrak-Stationen. In Essex Junction halten die Züge nicht am ursprünglichen Bahnhof, sondern nördlich des Gleisdreiecks, bereits auf der Bahnstrecke Essex Junction–Rouses Point. Die Anlage in Essex Junction war jedoch anfangs noch komplexer. Die Bahnstrecke Burlington–Cambridge Junction durchquerte bis 1889 das Gleisdreieck niveaugleich. Sie führte südlich um die Stadt Burlington und traf am Endbahnhof wieder auf die Strecke von Windsor. Ab 1889 benutzten die Züge von Cambridge Junction jedoch die Central-Vermont-Strecke über Winooski mit. In Essex Junction wurde daher eine Verbindungsweiche eingebaut.
Unfälle
Am 5. Februar 1887 entgleiste der Night Express nach Montréal auf einer knapp 200 Meter langen Flussbrücke über den White River in der Nähe West Hartford. Vier der sechs Wagen des Zuges stürzten in den zugefrorenen Fluss und gerieten in Brand. Die Opferzahlen schwanken je nach Quelle von 30[3] über 32[4] bis 38[5]. Verletzt wurden 40 bis 49 Personen.
Nach einer Dammunterspülung entgleiste am 15. Juni 1902 die Lok 394 mit einem Güterzug. Lok und Wagen rutschten die Böschung hinunter, von den fünf Personen an Bord des Zuges starben vier.[6]
Bei einem Frontalzusammenstoß einer Lokomotive mit einem gemischten Zug bei voller Geschwindigkeit im Tunnel unter der North Avenue in Burlington starben am 5. Juni 1918 neun Personen. Die Lok war auf dem Weg zum Bahnhof Winooski und war neben den drei Personen im Führerstand mit mehreren Arbeitern besetzt, die auf dem Tender und auf den Puffern mitfuhren. Der gemischte Zug kam aus Cambridge Junction und war auf dem Weg nach Burlington.[7]
Ein Zwischenfall, der landesweit für Schlagzeilen sorgte, ereignete sich am 20. Oktober 1973. Ein nie gefasster Täter brach in den Lokschuppen in Rutland ein und startete die Lok 602. Er sprang ab und überließ die fahrende Lok ihrem Schicksal. Sie fuhr führerlos in Richtung Norden auf der Bahnstrecke Bellows Falls–Burlington, überquerte dabei über 100 Bahnübergänge, durchfuhr die Stadt Burlington und fuhr auf die Central-Vermont-Strecke, wo sie in Essex Junction in Richtung Norden abbog. Sie wurde erst nach 138 Kilometern Fahrt in Milton von einem auf die langsam fahrende Lok aufgesprungenen Polizisten gestoppt. Verletzt wurde niemand.[8]
Quellen und weiterführende Informationen
- Einzelnachweise
- ↑ Mike Walker: Comprehensive Railroad Atlas of North America. New England&Maritime Canada. SPV-Verlag, Dunkirk (GB), 2010.
- ↑ Official Guide of the Railways, Juli 1932. Seite 1187f.
- ↑ Jones 1993, Seite 189.
- ↑ Lindsell 2000, Seite 173.
- ↑ Hans-Joachim Ritzau: Schatten der Eisenbahngeschichte. Ein Vergleich britischer, US- und deutscher Bahnen. Pürgen: Ritzau KG, 1987. Seite 156. ISBN 3-921304-69-5
- ↑ Jones 1993, Seite 192.
- ↑ Jones 1993, Seite 124.
- ↑ Robert C. Jones: Railroads of Vermont, Volume II. New England Press Inc., Shelburne, VT 1993. Seite 293-4. ISBN 978-1881535027.
- Literatur
- Robert C. Jones: Railroads of Vermont, Volume I. New England Press Inc., 1993. ISBN 1-881535-01-0.
- Robert M. Lindsell: The Rail Lines of Northern New England. Branch Line Press, Pepperell, MA 2000, ISBN 0-942147-06-5.
- Weblinks
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