Bao'en-Tempel von Pingwu

Bao'en-Tempel von Pingwu

Der Bao'en-Tempel von Pingwu (chinesisch 平武報恩寺 / 平武报恩寺 Pingwu Bao'en si, engl. Bao'en Temple in Pingwu) bzw. das Bao'en-Kloster von Pingwu ist ein buddhistischer Klosterkomplex aus dem 15. Jahrhundert, der Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644), in Nordwest-Sichuan in der Volksrepublik China. Er wurde von dem Gouverneur von Pingwu, Wang Xi 王玺, zwischen 1440 und 1460 erbaut. Er ist berühmt für seine glasierten Dachziegel, wie sie auch in der Kaiserlichen Stadt in Peking verwendet wurden.

„Als Symbol seiner Dankbarkeit gegenüber dem Kaiser dafür, dass dieser ihm erlaubt hatte, einen solch großen Tempel zu errichten, benannte Wang Xi den Tempel "Bao'en", was bedeutet, "eine Dankesschuld einlösen".[1]

Mit einer Größe von 278 mal 100 Metern ist er einer der größten buddhistischen Tempel in Sichuan. Er wurde bei dem schweren Erdbeben von 2008 stark beschädigt.

Die Anlage umfasst die Haupthalle[2], Pavillons, Tianwang-Halle[3], Dabei-Halle[4] (mit einer tausendarmigen Avalokitesvara-Statue) und Huayan-Halle[5] (nach dem Avatamsaka-Sutra ("Blumengirlanden-Sutra")[6] benannt) mit einer drehbaren Sutrenbibliothek[7] von 1443. Die Arbeiten an den Wandmalereien, Skulpturen und andere ornamentale Details waren 1460 abgeschlossen.

Die Dabei-Halle hat doppelte Dachtraufen. Darunter wurden Gruppen hölzerner Ochsenkopfkapitelle (dougong[8]) platziert, eine Ansammlung von Blöcken und Armen (bzw. Konsolen), die das Dach der Halle tragen. Achtundvierzig verschiedene Typen und mehr als zweitausendzweihundert solcher dougong tragen und zieren die Konstruktion des Bao'en-Tempel-Komplexes, weshalb er von Experten auch als "Dougong-Museum"[9] bezeichnet wird. Die Haupthalle ist das bedeutendste Gebäude; sie ist mit schwarzen und grünen glasierten Dachziegeln bedeckt.

In der Mitte der Dabei-Halle befindet sich eine goldene, aus einem Nanmu-Baum geschnitzte Guanyin (Göttin der Barmherzigkeit)-Statue. Die Figur ist neun Meter hoch und hat tausendundvier fächerartig hinter sich ausgebreitete Hände. Im Zentrum der Huayan-Halle steht die große oktagonale Holzkonstruktion der drehbaren Bücherregale der Sutrenbibliothek.

Der Bao'en-Tempel von Pingwu (Pingwu Bao'en si) steht seit 1996 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (4-156).

Literatur

  • Pingwu Bao'en si (Bao'en Temple in Pingwu). Beijing, 2008

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. china.org.cn: Kulturrelikte durch Erdbeben zerstört (gefunden am 12. April 2010)
  2. Daxiong baodian 大雄宝殿
  3. Tianwang 天王殿
  4. Dabei dian 大悲殿
  5. Huayan zang 华严藏
  6. chin. 華嚴經 / 华严经 Huáyánjīng
  7. zhuanlun zang
  8. 斗拱 dǒugǒng
  9. Dougong bowuguan
32.4111111211104.53000001

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pingwu — Lage des Kreises Pingwu (rosa) in Mianyang (gelb), Provinz Sichuan Pingwu (平武县; Pinyin: Píngwǔ Xiàn) ist ein Kreis der bezirksfreien Stadt Mianyang in der chinesischen Provinz Sichuan. Er hat eine Fläche von 5.974 Quadratkilometern und zählt… …   Deutsch Wikipedia

  • Denkmäler der Volksrepublik China (Sichuan) — Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht zu sämtlichen Denkmälern in der Provinz Sichuan (Abk. Chuan), die auf der Denkmalliste der Volksrepublik China stehen: Name Beschluss Kreis/Ort siehe (auch) Bild Luding qiao 泸定桥 1 22 Luding xian 泸定县… …   Deutsch Wikipedia

  • Denkmäler der Provinz Sichuan — Inhaltsverzeichnis 1 Übersicht nach Bezirken 1.1 Chengdu 成都市 1.1.1 Qingyang 青羊区 1.1.2 Jinjiang 锦江区 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”