- Baudin-Expedition
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Die von Nicolas Baudin geleitete Baudin-Expedition war eine französische Expedition von 1800 bis 1803, welche die Küste von Australien erkunden sollte. Die Expedition startete am 19. Oktober 1800[1] mit zwei Schiffen, der Korvette Géographe, geführt von Baudin, und der Naturaliste, geführt von Jacques Félix Emmanuel Hamelin, in Le Havre und wurde von neun Zoologen und Botanikern begleitet, unter anderem von Jean Baptiste Leschenault de la Tour.
Inhaltsverzeichnis
Expeditionsverlauf
Die Expedition erreichte Australien im Mai 1801. Als die Briten erfuhren, dass eine französische Expedition im Umfeld ihrer Kolonie Port Jackson (Sydney) unterwegs war, entsandten die Engländer unter dem Kommando von Matthew Flinders ebenfalls eine Expedition zur kartografischen Aufnahme der Küsten Australiens. Die französische Expedition traf am 8. April 1802 in der Encounter Bay mit Flinders zusammen. Die Wissenschaftler begegneten sich friedvoll, obwohl sich beide Länder im Kriegszustand miteinander befanden.
Zum Erfolg der Baudin-Expedition trugen auch die beiden Naturforscher Charles Alexandre Lesueur und François Péron bei, die nach dem Tod des ursprünglichen Zoologen René Maugé über 100.000 Arten dokumentierten, wovon 2.500 unbekannt waren, und so erheblich zur Erforschung der australischen Fauna beitrugen.
Die Expedition stoppte später in Port Jackson (Sydney), um Versorgungsgüter aufzunehmen. Baudin erwarb ein neues Schiff, die Casuarina, die nach dem Holz benannt ist, aus dem sie gefertigt wurde. Von dort sandte er die Naturaliste nach Frankreich zurück, mit allen Spezies, die die Expedition bis zu diesem Ort gesammelt hatte.
Von Sydney aus fuhren die Schiffe nach Tasmanien, bevor sie nach Timor weitersegelten. Auf ihrem Rückweg hielten sie in Mauritius an, wo Baudin an Tuberkulose starb.
Eine Inschrift über ihre Schiffsreise hinterließen die Mitglieder des Schiffs Géographe auf der Känguru-Insel, Australien im Jahr 1803.
Baudin wird von den Verfassern des offiziellen Reiseberichts François Péron und Louis de Freycinet mit keinem Wort erwähnt. Die im Atlas dieses Reiseberichtes veröffentlichten Karten basieren teilweise auf den in Mauritius beschlagnahmten Aufnahmen des englischen Konkurrenten Flinders. Baudins eigenes Schiffstagebuch der Australienreise wurde erst 1974 veröffentlicht.
Mannschaft
Neben den Kapitänen waren an Bord die Naturwissenschaftler Jean Baptiste Leschenault de la Tour (1773-1826), René Maugé de Cely, Stanislas Levillain (1774-1801), François Péron (1775-1810), Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent (der die Expedition auf Mauritius verließ) und Désiré Dumont, der Künstler Charles-Alexandre Lesueur (1778-1846), dem Nicolas-Martin Petit (1777-1804) zur Seite stand, die Astronomen Pierre-François Bernier (1779-1803) und Frédéric de Bissy (1768-1803), der Kartograph Charles-Pierre Boullanger, die Mineralogen Louis Depuch und Joseph Charles Bailly sowie der Seemann Hyacinthe de Bougainville.
Literatur
- Louis Jean Pierre Vieillot (1748-1831), Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle (1816-1819)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Western Australian Museum: Rediscovering Baudin in: InterSector, Ausgabe 7 Nummer 18 vom 19. September 2001, Seite 3–5 (englisch), abgefragt am 18. Oktober 2010
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