Cafe Sandbad

Cafe Sandbad

Die Justizvollzugsanstalt Bamberg befindet sich auf dem Gelände der privaten Stiftung Elisabethenspital aus dem 14. Jahrhundert.

Die 1995 für 18,2 Millionen DM sanierte Haftanstalt hat eine Belegungsfähigkeit von derzeit 212 Haftplätzen im Erst- und Regelvollzug darunter 25 für Frauen und 27 im offenen Vollzug.[1] Im Volksmund wird die Anstalt wegen ihrer Lage in der Obere Sandstraße auch Cafe Sandbad genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 28. September 1328 errichtete der Bürger Konrad Eseler eine Stiftung zum Bau eines Spitals, das im Jahr 1330 am Sand eingeweiht wurde. Der erst ab 1404 nachweisbare Name St. Elisabeth löste den vorherigen Namen Zu dem Heiligen Geist ab. Dem Spital angeschlossen war die heute noch bestehende Spitalkapelle St. Elisabeth

Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (1693–1729) fasste den Entschluss, das Elisabethenspital mit dem in der Innenstadt liegenden Katharinenspital zu vereinigen. Die päpstliche Genehmigung dazu wurde im Jahr 1711 erteilt. Doch erst sein Neffe und Nachfolger Friedrich Karl von Schönborn (1729–1746) konnte die Verwaltung beider Spitäler an den Verwalter des Katharinenspitals im Jahr 1736 übergeben. Die Insassen des zogen in das am heutigen Maximiliansplatz gelegene, neuerbaute Katharinenspital um.

Die Baulichkeiten des Elisabethenspitals wurden dann für hochstiftische und universitäre Einrichtungen genutzt. Die Universität konnte dort ihre Anatomie einrichten. Als 1747 das in der Königstraße gelegene Zucht-und Arbeitshaus durch Brandstiftung zerstört wurde, wurden anstelle eines Neubaus an die Gebäude des Elisabethenspitals in Erwägung gezogen. Nach Überwindung stiftungsrechtlicher Bedenken konnte die fürstbischöfliche Zuchthauskommission 1753 die Immobilie erwerben und die Planung beginnen.

Im selben Jahr genehmigte Fürstbischof Franz Konrad von Stadion und Thannhausen die Verlegung des Zuchthauses in eines der bestehenden Gebäude. Wohl ab 1754 wurde dann der an der Regnitz gelegene Neubau des Gefängnisses nach Plänen von Johann Jakob Michael Küchel errichtet. Darin waren auch die Spinnstube für Frauen, das 1760 unter der Regierung des Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1757–1779) ins Leben gerufene Arme-Kinder-Haus sowie die Anatomie der Universität untergebracht.

Aus dem 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind keine erwähnenswerten Baumaßnahmen bekannt. Ein Verwaltungsbau wurde 1960 errichtet und, dadurch bedingt, wurden Treppenhäuser verlegt. Weitere größere Umbauten wurden von 1966 bis 1969 und von 1985 bis 1988 durchgeführt, wobei zuletzt die Fassade farblich neu gestaltet wurde.

Literatur

Die Kunstdenkmäler von Bayern - Bamberg bürgerliche Bergstadt, Band VI,Seite 589 ff.

Einzelnachweise

  1. JVA Bamberg im Bayerischen Justizportal aufgerufen am 13. Januar 2008

Weblinks

49.89305555555610.88357Koordinaten: 49° 53′ 35″ N, 10° 53′ 1″ O


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