Zweifleckiger Ahlenläufer

Zweifleckiger Ahlenläufer
Zweifleckiger Ahlenläufer
Zweifleckiger Ahlenläufer

Zweifleckiger Ahlenläufer

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Laufkäfer (Carabidae)
Unterfamilie: Trechinae
Gattung: Philochthus
Art: Zweifleckiger Ahlenläufer
Wissenschaftlicher Name
Philochthus biguttatus
(Fabricius, 1779)

Der Zweifleckige Ahlenläufer (Philochthus biguttatus, synonym Bembidion biguttatum), auch Großer Sumpf-Ahlenläufer genannt, ist ein Laufkäfer aus der Unterfamilie Trechinae.[1]

Der Gattungsname Philochthus ist von altgr. φίλος phílos „Freund“ und ὄχθος óchthos „Hügel“ abgeleitet. Das Artepitheton biguttātus, a, um (lat.) bedeutet „mit zwei Tropfenflecken“[2] und nimmt auf die zwei Flecken auf dem hinteren Teil der Flügeldecken Bezug. Es gibt jedoch mehrere ähnliche Arten, die ebenfalls zwei Punkte auf den Flügeldecken tragen, andrerseits können die Flecken auch fehlen.

Philochthus biguttatus front.jpg
Abb. 1: Frontalansicht
Philochthus biguttatus detail.jpg
Abb. 2: Schulter
Philochthus biguttatus head.jpg
Abb. 3: Kopf
Philochthus biguttatus pronotum.jpg
Abb. 4: Halsschild
Philochthus biguttatus elytron.jpg
Abb. 5: Flügeldecke, Basis links
grün: Ende des siebten Punktstreifens
gelber Pfeil: fehlende Kante
blauer Pfeil: vorderer Borstenpunkt im dritten Intervall
Philochthus biguttatus under.jpg
Abb. 6: Unterseite

Inhaltsverzeichnis

Merkmale des Käfers

Der schwarze Käfer wird etwa vier Millimeter groß. Das erste Glied der fadenförmigen elfgliedrigen Fühler, die Beine und teilweise die Taster sind bernsteinfarben.

Die Mundwerkzeuge zeigen nach vorn, die Endglieder der Kiefertaster sitzen stiftförmig in dem keulenförmig verdickten vorletzten Glied. (Name Ahlenläufer, Abb. 1). Dieses Merkmal zeichnet alle Arten des Tribus Bembidiini aus, weshalb sie früher als Unterfamilie Bembidiinae geführt wurden. Die Stirn ist neben den Augenrändern längs gefurcht. Die Längsfurchen umfassen über jedem Auge zwei Porenpunkte, in denen die beiden Überaugenborsten (Supraorbitalsetae) entspringen (Abb. 3).

Am Seitenrand des wenig gewölbten Halsschildes liegen auf jeder Seite zwei Borstenpunkte, der erste vor der Hälfte, der zweite nahe der Basis des Halsschildes gelegen (Abb. 4 rechts schwarze Pfeilspitzen). Die Seitenränder sind bis zum hinteren Borstenpunkt überall gleichmäßig nach außen gebogen, und die beiden hinteren Borstenpunkte etwa gleich weit voneinander entfernt wie der Halsschildvorderrand breit ist. Hinter dem zweiten Borstenpunkt ist der Halsschild konkav halsartig abgeschnürt. Die Hinterwinkel sind stumpf, aber deutlich (Abb. 2).

Die Flügeldecken haben einen kurze Punktreihe neben dem Schildchen und sieben weitere Punktreihen, die gegen Ende undeutlich werden. Die äußerste Punktreihe (Abb. 5 rechts grün unterlegt) ist nur wenig schwächer als die daneben liegende. Gegen Ende sind die Flügeldecken bräunlich aufgehellt und jede Flügeldecke trägt vor dem Ende einen gelblichen Fleck (Präapikalfleck). Von den zwei Porenpunkten im dritten Intervall liegt der vordere vor der Mitte der Flügeldecke (Abb. 5 blau getönter Pfeil). Am Flügelende ist in der achten Furche kein Kiel vorhanden (Abb. 5 gelb getönter Pfeil). Der Flügeldeckenseitenrand knickt an der Basis nicht nach hinten ab (Abb. 2 und 5).

Biologie

Die feuchtigkeitsliebende Art kommt in Mitteleuropa regelmäßig an schlammigen Stellen im Acker oder Grünland vor, hauptsächlich nach stärkeren Niederschlägen, was auch den Namen „Sumpf-Ahlenläufer“ erklärt. Die Käfer sind im Mai und Anfang Juni am häufigsten.[3] Er wird zu den Flussmarscharten gerechnet.[4] und bevorzugt schattige Stellen an stehendem und langsam fließenden Gewässern.[5]

Verbreitung

Die Art ist in Mitteleuropa meist häufig. Das Verbreitungsareal erstreckt sich von Südeuropa bis ins südliche Nordeuropa und von dort bis nach Westsibirien.[1]

Literatur

  • Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde, Gustav Adolf Lohse: Die Käfer Mitteleuropas. Band 2. Adephaga 1., Elsevier, Spektrum, Akad. Verl., München 1976, ISBN 3-87263-025-3. 

Einzelnachweise

  1. a b Philochthus biguttatus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 14.März 2011
  2. Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen.
  3. Woog, Dieter. (2009) Untersuchung der Laufkäferfauna auf den Wirtschaftsflächen eines ökologisch arbeitenden Landwirtschaftsbetriebes in Nordwestmecklenburg Virgo, Mitteilungsblatt des Entomologischen Vereins Mecklenburg 12. Jahrgang, Heft 1, S. 47-53 als PDF
  4. Fachdokumente der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg
  5. Polnische koleopterologische Seite

Weblinks

 Commons: Zweifleckiger Ahlenläufer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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