Bieringen (Schöntal)

Bieringen (Schöntal)
Bieringen
Gemeinde Schöntal
Wappen von Bieringen vor der Eingemeindung
Koordinaten: 49° 21′ N, 9° 32′ O49.3438888888899.5261111111111Koordinaten: 49° 20′ 38″ N, 9° 31′ 34″ O
Einwohner: 1.143
Eingemeindung: 1. März 1972
Postleitzahl: 74214
Vorwahl: 07943

Bieringen ist ein Ortsteil der Gemeinde Schöntal im Hohenlohekreis.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Panorama von Bieringen im Spätsommer 2006

Der Ort an der Jagst wurde erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde vom 23. Februar 800 an das Kloster Lorsch erwähnt. Bis zum Hochmittelalter gehörte der Ort als Lehen zeitweise auch zum Hochstift der Bischöfe von Würzburg und der Kurfürsten von Mainz. Danach ist ein Besitz des Herrn von Aschhausen und anderer Ritter laut Urkunden und Chroniken mehr als wahrscheinlich. Ab 1631 ging Bieringen dann in den Besitz des Klosters Schöntal über.

1939 wurden 821 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 970.[1] Der Zweite Weltkrieg erreichte das Dorf an der Jagst im Frühjahr 1945. Abziehende deutsche Truppen zerstörten am Ostersonntag 1945 die Brücke über die Jagst. Bei Gefechten mit den anrückenden amerikanischen Truppen schlugen mehrere Granaten im Dorf ein. Der Widerstand verbliebener deutscher Truppen wurde am 7. April gebrochen. Bereits am 9. April wurde die zerstörte Brücke wieder durch amerikanische Pioniere behelfsmäßig repariert.

1966 wurde eine Partnerschaft mit dem gleichnamigen Ort Bieringen (Rottenburg) am Neckar ins Leben gerufen. Im Rahmen der Gemeindereform schloss sich Bieringen zum 1. März 1972 mit sieben weiteren Ortschaften zur Gemeinde Schöntal zusammen.

Bieringen litt besonders unter dem Hochwasser im Winter 1993, als Teile des Ortes durch den Erlenbach weggespült und überflutet wurden.

Geographie

Geprägt wird der Ort durch seine Lage im Flusstal an der Mündung des Erlenbachs in die Jagst. An den Hängen erfolgt Weinbau. Angepflanzt wird z.B. Schwarzriesling und Müller-Thurgau. Auf den angrenzenden Höhenlagen und an den Flussufern wird Landwirtschaft betrieben.

Klima

Der Jahresniederschlag liegt mit 780 mm im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte.

Wirtschaft

Hauptarbeitgeber ist die Firma Ziehl-Abegg, die im Erlenbachtal ein Werk unterhält. Daneben haben sich noch kleinere Firmen der metallverarbeitenden Industrie und des Handwerks angesiedelt.

Verkehr

Der Ort kann über die Landesstraßen L 1025 und L 1046 erreicht werden. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind im Nordwesten an der A 81 bei Osterburken und im Südwesten bei Widdern. Durch den Ort verläuft die Jagsttalbahn, deren Betrieb aber seit 1988 eingestellt ist.

Bauwerke

St. Kilian
  • Wasserschloss aus dem 16. Jahrhundert, heute als Pfarrhaus genutzt
  • Kirche St. Kilian (erbaut 1722) mit barockem Innenausbau
  • Der Ort beherbergt die Max-Eyth-Hauptschule für die Gemeinde Schöntal und eine eigene Grundschule.

Gruppen und Vereine

  • DJK/TSV Bieringen

Der Sportverein wurde im Jahre 1921 gegründet. Der Fußball steht seit der Gründung im Mittelpunkt. Daneben gibt es noch eine Tischtennisabteilung. Dem Ort verhalf aber die Jazz-Tanz-Gruppe des Vereins zu überregionaler Bekanntheit. High Tension wurde dreimal deutscher Jugendmeister und zweimal deutscher Meister bei den Erwachsenen. Die Gruppe beendete ihre sportliche Laufbahn 2007.

  • Musikkapelle Bieringen

Im Jahr 1925 wurde die Musikkapelle Bieringen gegründet. Erst 1989 wurde die Kapelle in einen Verein überführt. Schwerpunkt ist die traditionelle Blasmusik. Das Repertoire reicht von Polka, Marschmusik, Walzer, Swing bis Popmusik.

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 1: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordwürttemberg

Weblinks


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