Bobby Brown (Rock’n’Roll-Musiker)

Bobby Brown (Rock’n’Roll-Musiker)

Bobby Brown (* 1938 in Olyphant, Arkansas) ist ein US-amerikanischer Rockabilly- und Rock'n'Roll-Musiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Brown wuchs in einer musikalischen Familie auf. Sein Vater spielte Gitarre und seine Mutter musizierte auf dem Waschbrett. Zusammen mit seinen zwei Schwestern und vier Brüdern sang Brown alte Folk- und Gospel-Songs. Über das Radio wurde vor allem Country-Musik gehört. Als der junge Elvis Presley 1955 seinen Aufstieg erlebte, wurde auch Brown vom „Rockabilly-Fever“ erfasst: „Then from a Memphis radio station, we heard something different. It wasn't blues like the black people sang, nor was it hillbilly, we knew all those songs and sang every word. They said it was Elvis Presley and he was singing something called Rock and Roll. We had heard Bill Monroe sing "Blue Moon of Kentucky" and we knew every word. Now this guy Elvis was singing that same song differently, fast with a rhythm beat. I knew right then that I loved rock and roll and just had to sing and play it.[1] Brown lernte auf der Gitarre seines großen Bruders zu spielen und erhielt mit einem Freund eine Show auf KNBY.

Karriere

Brown konnte sich schnell eine Fan-Basis in seiner Heimatstadt aufbauen und zog 1956, nachdem er seinen High School-Abschluss hatte, nach St. Louis, Missouri, wo er mit einer Band durch die Clubs der Stadt zog. Mit seiner eigenen Band The Curios, bestehend aus Brown (Gesang/Gitarre), Shorty Stewart (Lead-Gitarre), Tommy Jones (Bass) und Johnny Welker (Schlagzeug), zog er danach nach Jonesboro, Arkansas, wo er weiterhin in Bars und Clubs auftrat. Brown und seine Band versuchten einen Plattenvertrag bei Sun Records in Memphis, Tennessee, zu bekommen und spielten auch Scotty Moore von Fernwood Records vor. Für Fernwood wurden zwei Bänder eingespielt, die jedoch nicht veröffentlicht wurden.

In einem Club wurden Brown und seine Band von Arlen Vaden, Besitzer des Labels Vaden Records, entdeckt und unter Vertrag genommen. Er brachte die Musiker nach Cincinnati, Ohio, wo sie im WCKY-Studio Down at Big Mary’s House und I Get the Blues aufnahmen, die 1958 auf einer Platte veröffentlicht wurden.

Vaden brachte Brown danach für eine weitere Session ein. Es war eine „Super-Session“ verschiedener Rockabilly- und Rock’n’Roll-Künstler, auf der unter anderem auch Joyce Green, Larry Donn und Teddy Redell Titel einspielten. Donn (Bass) und Redell (Klavier) spielten auch auf Browns zweiter Single, Please, Please Baby / Bobby’s Blues, die 1959 veröffentlicht wurde. So populär Brown auch war, ein Hit wollte nicht kommen und danach brach die Band auseinander. Mit Schlagzeuger Johnny Welker schloss Brown sich Sonny Burgess an, dessen Band sich ebenfalls aufgelöst hatte. Zusammen gingen sie mit Johnny Cash auf Tournee; Brown erinnert sich, oft mit Cash nach den Shows Songs geschrieben zu haben.

Anfang der 1960er-Jahre gründete Brown eine neue Band, die aus Johnny Adams (Bass), Raymond Thompson (Schlagzeug/Mundharmonika), Tommy Holder (Gitarre) und Brown selbst (Gesang/Gitarre) bestand. Mit dieser Band spielte er jahrelang an der Ostküste und auch in Kanada. In seiner Karriere hatte er so die Möglichkeit, mit Stars wie Narvel Felts, Bo Diddley, Ronnie Hawkins, Conway Twitty, Duane Eddy, Del Shannon, Wanda Jackson, Chubby Checker, Big Al Downing und vielen weiteren zu spielen. In dieser Zeit wurden auch immer wieder Platten bei kleinen Labels eingespielt, die aber alle nicht den gewünschten Erfolg brachten.

Brown ist heutzutage immer noch als Musiker aktiv und gibt oft Konzerte mit Larry Donn. 2006 spielte er auf dem Hemsby Rock’n’Roll Weekend.

Diskographie

Jahr Titel Label #
1958 Down at Big Mary’s House / I Get the Blues (At Midnight) Vaden 45-100
EP
  • Down at Big Mary‘s
  • I Get the Blues
  • Banjo & Fiddle Instrumentals (von der Jamboree Gang)
Vaden EP-107
1959 Bobby’s Blues / Please, Please Baby Vaden 45-109
1960 Dream Date / Everybody Has a Dream XYZ 610
1962 Raunchy Twist / Highland Fling Fargo LF 1021
1962 Dreamer / Falling from Paradise Pak 1313
1962/63 Falling from Paradise / Dreamer Curio Q100/1
1963 Lawdy, Miss Clawdy / 3000 Miles Arc 1025
1963 Chicken Back, Part I / Chicken Back, Part II Curio Q102/3
1964 Ride the Love Train / Coast to San Francisco Allied AR 6356

Einzelnachweise

  1. Artikel in der RHoF

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bobby Brown (Begriffsklärung) — Bobby Brown ist der Name folgender Personen: Bobby Brown (* 1969), US amerikanischer Sänger Bobby Brown (Fußballspieler) (* 1923), schottischer Fußballspieler und trainer Bobby Brown (Rock’n’Roll Musiker) (* 1938), US amerikanischer Rockabilly… …   Deutsch Wikipedia

  • Brown (Familienname) — Brown ist ein englischer Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist die englische Entsprechung des deutschen Namens Braun. Varianten Browne, Broun Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G …   Deutsch Wikipedia

  • Rock ’n’ Roll — (kurz für Rock and Roll) ist ein nicht klar umrissener Begriff für eine US amerikanische Musikrichtung der 1950er und frühen 1960er Jahre und das damit verbundene Lebensgefühl einer Jugend Protestkultur. Kennzeichnend für die meisten Rock ’n’… …   Deutsch Wikipedia

  • Bobby — steht für: weit verbreiteter Spitzname für einen britischen Polizisten, siehe Polizei (Vereinigtes Königreich) einen Spitznamen des Flugzeugs Boeing 737 einen Wickelkern bei Magnet bzw. Tonbändern, siehe Magnetband Graf Bobby, eine fiktive Wiener …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Rock and Roll Hall of Fame — Die Rock and Roll Hall of Fame. Diese Liste der Mitglieder der Rock and Roll Hall of Fame enthält alle Musiker und sonstigen Personen, die durch eine Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame geehrt wurden. Die Rock and Roll Hall of Fame wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rock-’n’-Roll-Alben — Dies ist eine Liste von einflussreichen oder bemerkenswerten Alben der Rock Geschichte. Sie wurde aus verschiedenen Fachmagazinen zusammengestellt. Jedes genannte Album ist dort mindestens einmal gelistet worden. Die Nummern hinter dem Titel… …   Deutsch Wikipedia

  • Bobby Keys — (2009) Bobby Keys (* 18. Dezember 1943 in Slaton, Texas) ist ein US amerikanischer Musiker. Sein Hauptinstrument ist das Saxophon. In den frühen 1970er Jahren war er dauerhaft in der Begleitband der Rolling Stones angestellt. Seinen bekanntesten… …   Deutsch Wikipedia

  • Bobby Bare — Robert Joseph „Bobby“ Bare (* 7. April 1935 in Ironton, Ohio) ist ein US amerikanischer Country Sänger und Songwriter. Seine bekanntesten Songs sind Detroit City, 500 Miles away from Home und Marie Laveau. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Anfänge 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Aaron Brown — Brown ist ein englischer Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist die englische Entsprechung des deutschen Namens Braun. Varianten Browne, Broun Bekannte Namensträger A Aaron V. Brown (1795–1859), US amerikanischer Politiker Alan Brown… …   Deutsch Wikipedia

  • James Brown — (eigentlich James Joseph Brown, Jr., * 3. Mai 1933 in der Nähe von Barnwell, South Carolina; † 25. Dezember 2006 in Atlanta, Georgia) war ein US amerikanischer Musiker. Er spielte Orgel, Klavier, Gitarre und Schlagzeug, trat aber fast… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”