St. Louis

St. Louis
St. Louis
Spitzname: The Gateway City, Mound City
Der Gateway Arch in St. Louis
Der Gateway Arch in St. Louis
Siegel von St. Louis
Siegel
Flagge von St. Louis
Flagge
Lage in Missouri
St. Louis (Missouri)
St. Louis
St. Louis
Basisdaten
Gründung: 15. Februar 1764
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Missouri
County:

Kreisfreie Stadt

Koordinaten: 38° 38′ N, 90° 12′ W38.6275-90.198888888889138.7Koordinaten: 38° 38′ N, 90° 12′ W
Zeitzone: Central Standard Time (UTC−6)
Einwohner:
– Metropolregion:
319.294 (Stand: Zählung 2010[1])
2.845.298
Bevölkerungsdichte: 1.990,6 Einwohner je km²
Fläche: 171,3 km² (ca. 66 mi²)
davon 160,4 km² (ca. 62 mi²) Land
Höhe: 138.7 m
Vorwahl: +1 314
FIPS: 29-40043
GNIS-ID: 1669602
Webpräsenz: stlouis.missouri.org
Bürgermeister: Francis G. Slay (Demokratische Partei)
Klimadiagramm-metrisch-deutsch-St-Louis-USA.png
Klimadiagramm von St. Louis
Gateway Arch
Bau der Eads Bridge über den Mississippi River vor 1874
St. Louis, Missouri Botanical Garden, USA

Saint Louis [ˌseɪntˈluːɪs] ist eine Stadt im US-Bundesstaat Missouri am westlichen Ufer des Mississippi mit 319.294 Einwohnern (Volkszählung 2010). Die Einwohnerzahl geht seit den 1950ern zurück, da kontinuierlich Menschen in die Vorstädte ziehen. In der Metropolregion Greater St. Louis wurden insgesamt 2.845.298 Einwohnern gezählt. Die Region ist somit das achtzehntgrößte Ballungsgebiet in den USA (Stand 2010). Das Stadtgebiet gehört jedoch nicht zum St. Louis County, in dem 1.016.315 Menschen wohnen. Ebenfalls zur Metropolregion gehören: St. Charles County (283.883), Franklin County (93.807) und Jefferson County (198.099) in Missouri. Dazu kommen noch die in Illinois gelegenen Teile der Region (Metro-East genannt): Madison County (258.941), Saint Clair County (256.082) und Monroe County (27.619) in Illinois (alle Zahlen Stand 2000).

Saint Louis trägt auch die Spitznamen The Gateway City, Mound City sowie die durch den einheimischen Rapper Nelly bekannt gewordenen Szenebezeichnungen The Lou und Nellyville. Die Stadt ist ein großer Eisenbahnknoten, der Personenverkehr spielt allerdings heute keine Rolle mehr; zwei Rangierbahnhöfe liegen in East St. Louis am östlichen Mississippi-Ufer im Bundesstaat Illinois.

In der Stadt befinden sich einige Hochschulen, wie die Washington University, die Saint Louis University und die University of Missouri-St. Louis.

Im Jahr 2006 führte St. Louis die Liste der gefährlichsten Städte der USA an, weil man nur die Zahlen für die Innenstadt und nicht auch die Zahlen für die ganze Metro Area berücksichtigt hat.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Etwa 10 km östlich der heutigen Innenstadt lag, am damaligen Lauf des Mississippi, die größte Stadt des vorkolumbianischen Nordamerika: die wohl im 7. Jahrhundert gegründete Stadt Cahokia, ein Zentrum der Mississippi-Kultur, erreichte im 12. Jahrhundert eine Einwohnerzahl, für die die Schätzungen von etwa 8.000 bis hin zu 40.000 reichen. Damit war Cahokia die größte jemals errichtete Stadt nördlich des heutigen Mexiko, erst um 1800 erreichte Philadelphia eine solche Einwohnerzahl. Die Stadt war berühmt für ihre Erdpyramiden (mounds), ähnlich denen der mittelamerikanischen Hochkulturen; die größte erhaltene, Monk’s Mound hat größere Seitenlängen als die Pyramiden von Gizeh. Die Stadt wurde um 1400 aus unbekannten Gründen von ihren Bewohnern aufgegeben. Als die ersten Europäer das Gebiet im 17. Jahrhundert erreichten, fanden sie den Siedlungsplatz verlassen vor. Das Gelände von Cahokia gehört seit 1982 zum UNESCO-Welterbe.

Der französische Händler Pierre Laclède Liguest und sein aus New Orleans stammender Stiefsohn Auguste Chouteau gründeten Saint Louis 1763 als einen Handelsposten. Die eigentliche Stadtgründung fand am 15. Februar 1764 statt. Nach dem French and Indian War (1754–1763) war St. Louis unter spanischer Kontrolle, wurde jedoch - zusammen mit dem Rest von Louisiana - im napoleonischen Krieg an Frankreich zurückgegeben. Die Vereinigten Staaten erwarben die Stadt im Jahre 1803 unter Präsident Thomas Jefferson im Rahmen des Louisiana Purchase. Später wurde Saint Louis der Ausgangspunkt vieler Expeditionen in den Westen wie die Lewis-und-Clark-Expedition sowie für Felljäger. Auch viele Siedler starteten von St. Louis gen Westen.

Zu dieser Zeit hatte sich St. Louis mit einer Einwohnerzahl von 310.000 nach New York, Brooklyn (damals noch selbständig) und Philadelphia an die vierte Stelle der US-Städte gesetzt. Chicago konnte allerdings nachweisen, daß St. Louis 90.000 Einwohner hinzu gerechnet hatte, die nicht im engeren Stadtgebiet wohnten. Noch um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde der "Gateway City" aufgrund ihrer geostrategisch günstigen Lage als Tor zum Westen eine glänzende Zukunft vorausgesagt.

1904 war Saint Louis sowohl Gastgeber der Olympischen Spiele als auch der Louisiana Purchase Exposition, der vom 30. April bis 1. Dezember dauernden Weltausstellung.

Im 19. Jahrhundert hatte ein ein starker Zuzug deutscher Einwanderer nach Saint Louis eingesetzt. Der deutsche Anteil an der Bevölkerung von St. Louis betrug 1860 ca. 60.000 von etwa 170.000 Einwohnern. Die Großbrauerei Anheuser-Busch wurde 1870 von Eberhard Anheuser aus Bad Kreuznach und seinem Schwiegersohn Adolphus Busch aus Mainz-Kastel gegründet. Für die deutsche katholische Gemeinde wurde zwischen 1895 und 1908 die Kirche St. Frances de Sales nach Entwürfen des Berliner Architekten Engelbert Seibertz errichtet. Der St. Louis Place Park wurde am 13. November 1898 nach vorhergehenden dreitägigen Festivitäten mit einer Kopie der von Thorvaldsen 1839 geschaffenen Schillerstatue aus Marbach am Neckar geschmückt. Diese Stiftung erfolgte durch den Braumeister Col. Charles Stifel. Die Schillerstatue wurde später an die Memorial Plaza nahe dem Rathaus verbracht, wo sie noch heute steht.

Die größte Bevölkerungszahl erreichte St. Louis in der Volkszählung von 1950 mit 856.796. Seitdem nimmt die Bevölkerung kontinuierlich ab. Der Fortzug aus der Innenstadt in das Umland macht sich besonders in dem Gebiet um St. Louis Place Park und um die ehemals mondäne St. Louis Avenue, auf der 1875 schon Pferdebahnen liefen, bemerkbar. Vollständige historische Häuserblocks wurden dort seit den 1950er Jahren abgebrochen oder zeugen, größtenteils als verwahrloste Ruinen, von der einstigen schmucken Pracht dieses seit den 1880er Jahren aufstrebenden Viertels, das besonders bei den deutschen Zuwanderern beliebt war: hier gab es deutsche Gemeinden aller Konfessionen und Schulen, in denen auf deutsch unterrichtet wurde.

St. Louis dürfte 2010 mit gezählten 319.294 Einwohnern nun seinen Bevölkerungstiefpunkt erreicht haben. Die Stadt hat heute eine demografische Mehrheit an Afroamerikanern (51,3 %). Das Stadtgebiet ist, verglichen mit den sich gut entwickelnden Vorstadtgemeinden, wenig einladend für Wohnzwecke. Im Osten am Missisippiufer zieht sich über rund 15 Kilometer die Industrie- und Gewerbezone hin, nur unterbrochen durch den Jefferson Memorial Park mit dem Gateway Arch. Dieses z.T. heruntergewirtschaftete Gebiet verschließt den Bürgern den Zugang zum Flußufer. Die City ist in der Mitte durchzogen von Bahnlinien und Hochstraßen und besetzt mit großen Sportstätten, Einkaufszentren und riesigen Parkplätzen. In den innenstadtnahen Wohngebieten im Norden und Süden hat man verlassene Hausgrundstücke z.T. abgeräumt und zu kleinen Grünflächen umgewandelt, so daß sich die Stadt heute rühmen kann, über tausend Parks vorzuweisen.

Verkehr

St. Louis hat einen internationalen Flughafen, Lambert Field, neben dem sich die Werke der früheren Firma McDonnell Douglas befanden. Die Stadt wird auch von Amtrak angefahren, mit mehreren Zugverbindungen täglich nach Chicago und Kansas City, sowie täglich nach Dallas und San Antonio. Drei Mal wöchentlich werden direkte Kurswagen weiter bis Los Angeles geführt. An der Streckenführung der ehemaligen Route 66 wird die Stadt heute von den Autobahnen I-44, I-55, I-64 und I-70 bedient. Seit den 1990er Jahren verkehrt ein Metro Rail, die mit zwei Linien von Ost nach West die Stadt auf einer Streckenlänge von 73,3 Kilometer durchkreuzt.

Im 20. Jahrhundert war St. Louis, aufgrund der Lage am Mississippi River und Missouri River sowie des Eisenbahnknotenbereichs ein bedeutender Handelsplatz und die fünftgrößte Lagerstätte der Vereinigten Staaten.

Sport

Sehenswürdigkeiten

Musikkultur

Saint Louis ist Heimat des weltbekannten Saint Louis Symphony Orchesters. Dieses wurde in Saint Louis im Jahr 1880 gegründet und wurde im Laufe seiner Geschichte mit sechs Grammy-Awards ausgezeichnet und insgesamt sechsundfünfzig Mal für diesen nominiert. Außerdem wuchs die Jazz-Legende Miles Davis in St. Louis auf.

Der schwarze Rock-’n’-Roll-Pionier Chuck Berry kommt aus Saint Louis.

In den 1990er Jahren bildeten sich in der Stadt einige Country-Sänger heraus. Dazu zählen Uncle Tupelo und The Bottle Rockets. Damals machte der Aufstieg des Rappers Nelly (2000), der Saint Lunatics, Murphy Lees, Chingys, J-Kwons und Ebony Eyezs Saint Louis zu einem der Weltzentren von Rap und Hip-Hop. Die Stadt wird deshalb oft im Zusammenhang mit New York City, Atlanta, Los Angeles und Detroit erwähnt.

Aus St. Louis stammt auch der in Kanada lebende weiße Schauspieler und Musiker Jim Byrnes, der durch seine Rolle als Joe Dawson in der Fernsehserie Highlander und seine stark durch Gospel und Blues geprägte Musik (House of Refuge, 2007) bekannt geworden ist.

Ebenfalls aus St. Louis stammen die Musiker der Prog Metal Band Anacrusis.

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt St. Louis

Städtepartnerschaften

St. Louis, Missouri hat fünfzehn Partnerstädte[5]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: St. Louis, Missouri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelreferenzen

  1. Accepted Challenges to Vintage 2006 Population Estimates vom U.S. Census Bureau.
  2. MorganQuitno: Sicherste und gefährlichste Städte der Vereinigten Staaten
  3. Gateway Arch Riverfront
  4. The Muny
  5. Partnerstädte von St.Louis

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