Boginia

Boginia
Boginia
Boginia führt kein Wappen
Boginia (Polen)
Boginia
Boginia
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Łódź
Landkreis: Łódzki wschodni
Gmina: Nowosolna
Geographische Lage: 51° 50′ N, 19° 37′ O51.8419.622777777778Koordinaten: 51° 50′ 24″ N, 19° 37′ 22″ O
Einwohner:

61

Telefonvorwahl: (+48) 41
Kfz-Kennzeichen: ELW
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Warschau

Boginia ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Łódź. Der Ort gehört zur Gmina Nowosolna.

Geschichte

Im Jahr 1795 - die Gegend war zwei Jahre zuvor mit der zweiten polnischen Teilung als Teil Südpreußens zu Preußen gelangt - sollen vom Gut Skoszewy aus die drei deutschen Dörfer Głogowiec, Głąbie und Boginia gegründet worden sein,[1] nach anderen Angaben begann die deutsche Besiedlung der Region erst im Jahr 1796.[2] Die Bevölkerung des Ortes und stammte der Herkunft nach aus Pommern.[3]

Von 1798 bis mindestens 1801 gab es im nahe gelegenen Głąbie eine Schule, die auch von den Kindern aus Głogowiec und Boginia besucht wurde.[1][4]

Im Jahr 1807 wurde die Region ein Teil des neu gegründeten Herzogtums Warschau, und ab 1815 gehörte sie zu Kongresspolen.

Im Jahr 1825 gab es in Boginia 12 Siedlerstellen mit 58 Einwohnern (incl. Gesinde), zehn Jahre später waren es nur noch 11 Feuerstellen, von denen 10 mit ausländischen Kolonisten besetzt waren, die 59 Angehörige hatten. Zu dieser Zeit gehörte der Ort, gemeinsam mit Załęże, Skoszewy, Głogowiec, Głąbie, Skoszewka und Grabina, in denen ebenfalls deutsche Siedler lebten, zur Grundherrschaft Warszewice.[5]

Mit der Gründung des evangelischen Kirchspiels Brzeziny 1826 wurde Boginia dort eingepfarrt.[6]

Im Jahr 1839 wird der Lehrer Daniel Redlow in Boginia genannt, für einige Zeit gab es also eine Schule direkt im Ort [2][7](später war Daniel Redlow in Jasień[8] und Marianów[9] tätig). Von 1842 an besuchten die Kinder aus Boginia die Schule in Głogowiec.[7]

Ab 1859 bis 1954 gehörte Boginia zur Gmina (Gemeinde) Lipiny.[10] [11][12]

Ein Teil der deutschen Familien wanderte in den 1870er Jahren nach Wolhynien ab[7], die freiwerdenden Höfe gingen an polnische Familien über.

Im ersten Weltkrieg lag der Ort mitten im Kampfgebiet der Schlacht um Łódź. Drei Höfe brannten in dieser Zeit nieder. Ob Personen zu Schaden kamen, ist nicht bekannt.[13]

Zur Zeit der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg gehörte Boginia zum Reichsgau Wartheland.[14][12]

Fußnoten

  1. a b Albert Breyer: Die deutschen Dörfer der Umgegend von Lodz mit Karte Deutsche Siedlungen der Umgegend von Lodz, in: Deutsche Monatshefte in Polen, Zeitschrift für Geschichte und Gegenwart des Deutschtums in Polen, Jahrgang 2 (12), Heft 5/6, November/Dezember 1935, S. 199.
  2. a b Eduard Kneifel: Das Kirchspiel Brzeziny. Zur 100jährigen Jubiläumsfeier der ev.-luth. Kirche in Brzeziny am 10. September 1933, Brzeziny 1933, S. 42.
  3. Albert Breyer: Die deutschen Dörfer der Umgegend von Lodz mit Karte Deutsche Siedlungen der Umgegend von Lodz, in: Deutsche Monatshefte in Polen, Zeitschrift für Geschichte und Gegenwart des Deutschtums in Polen, Jahrgang 2 (12), Heft 5/6, November/Dezember 1935.
  4. Römisch-katholisches Kirchenbuch der Kirche in Skoszewy Stare, LDS-Mikrofilm Nr. 904348. Taufeinträge von Kindern des Lehrers Kerntopf aus den Jahren 1799 und 1801.
  5. Oskar Kossmann: Die Deutschen in Polen seit der Reformation. Marburg/Lahn: J.-G.-Herder-Institut 1978, S. 371.
  6. Eduard Kneifel: Die evangelisch-lutherische Gemeinde Brzeziny bei Lodz/Polen 1829-1945, Vierkirchen/Schwabach 1983, S. 9.
  7. a b c Eduard Kneifel: Das Kirchspiel Brzeziny. Zur 100jährigen Jubiläumsfeier der ev.-luth. Kirche in Brzeziny am 10. September 1933, Brzeziny 1933, S. 43.
  8. Eduard Kneifel: Das Kirchspiel Brzeziny. Zur 100jährigen Jubiläumsfeier der ev.-luth. Kirche in Brzeziny am 10. September 1933, Brzeziny 1933, S. 74.
  9. Eduard Kneifel: Das Kirchspiel Brzeziny. Zur 100jährigen Jubiläumsfeier der ev.-luth. Kirche in Brzeziny am 10. September 1933, Brzeziny 1933, S. 75.
  10. Nachgewiesen ist die Zugehörigkeit gemäß der angegebenen Quellen für Ende des 19. Jahrhunderts und 1933 bis 1945, woraus sich die Vermutung ergibt, dass der Ort im gesamten genannten Zeitraum zu dieser Gmina gehört haben dürfte.
  11. Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich, Band I, Seite 278
  12. a b Eduard Kneifel: Die evangelisch-lutherische Gemeinde Brzeziny bei Lodz/Polen 1829-1945, Vierkirchen/Schwabach 1983, S. 84.
  13. Eduard Kneifel: Das Kirchspiel Brzeziny. Zur 100jährigen Jubiläumsfeier der ev.-luth. Kirche in Brzeziny am 10. September 1933, Brzeziny 1933, S. 44.
  14. Eduard Kneifel: Die evangelisch-lutherische Gemeinde Brzeziny bei Lodz/Polen 1829-1945, Vierkirchen/Schwabach 1983, S. 87.

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