Burg Anchenstein

Burg Anchenstein

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Burg Anchenstein
Alternativname(n): Grad Borl (slowenisch)

Bornyl vár (ungarisch) Schloss Anchenstein Schloss Ankenstein

Entstehungszeit: um 1200
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: renoviertes Schloss
Ort: Cirkulane
Geographische Lage 46° 24′ 53″ N, 16° 0′ 50″ O46.41472222222216.013888888889Koordinaten: 46° 24′ 53″ N, 16° 0′ 50″ O
Burg Anchenstein (Slowenien)
Burg Anchenstein

Die Burg Anchenstein (slowenisch: Grad Borl, ungarisch: Bornyl vár), im Erhaltungszustand eines renovierten Schlosses, befindet sich in der Gemeinde Cirkulane in Slowenien. Sie wird heute auch als Schloss Ankenstein bei Pettau bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Schloss steht nördlich von Cirkulane und östlich von Pettau auf einem Felsen über dem Drautal.

Geschichte

Das Schloss Anchenstein, das auf einem 60 Meter hohen Fels über dem Fluss Drau steht, ist das größte und markanteste feudale Gebäude in der ganzen slowenischen Region Haloze. Die Burg Anchenstein und die Gemeinde Cirkulane tragen das Wappen der Familie Herberstein.

Erbaut wurde es Anfang des zweiten Jahrtausends, an der steirisch-ungarischen Grenze, neben einer bedeutenden Flussüberquerung. In schriftlichen Quellen wird das Schloss erstmals 1255 erwähnt, als der ungarische König Béla IV. dem Friedrich von Pettau einen Lehensbrief für das Schloss Anchenstein und noch zwei andere Schlösser ausstellte. 1337 wurde es im Frieden von Pressburg gegen die Burg Schwarzenbach in der Marktgemeinde Schwarzenbach in Niederösterreich ausgetauscht. Anchenstein kam von Österreich an Ungarn und Schwarzenbach von Ungarn an Österreich.

H. P. Schad´n schreibt 1938, dass die Burg Anchenstein laut einer alten Schwarzenbacher Sage am Gipfel des Schwarzenbacher Burgberges gestanden sei.[1] Dieses Missverständnis, dass die Burg Anchenstein im fernen Niederösterreich am Schwarzenbacher Burgberg gestanden haben soll, entstand dadurch, dass die Burgen Schwarzenbach und Anchenstein 1337 im Frieden von Pressburg in ein und derselben Urkunde erwähnt werden[2] und die Menschen in Schwarzenbach damals auf Grund der geringeren Mobilität natürlich die slowenische Gemeinde Cirkulane, in der die Burg Anchenstein steht, nicht kannten. Am Schwarzenbacher Burgberg sah man schon immer die Reste der keltischen Wallanlage und wusste im späten Mittelalter wahrscheinlich nicht, dass es sich hierbei um die Reste einer keltischen Stadt handelt. So erklärte man sich diese Zusammenhänge durch die Sage „Hie Anchenstein - hie Suerzenbach!“, laut der die Burg Anchenstein am Schwarzenbacher Burgberg gestanden haben soll.

Das Schloss wechselte ständig seine Eigentümer, unter ihnen waren auch die Herren von Pettau, der ungarische König Matthias Corvinus (der es bei der Eroberung schwer verwüstete), der schottische Graf Leslie, die Grafen von Herberstein, die Thurns, Sauer und andere.

Anchenstein ist der Bau mit der dicksten Burgwand in diesem Teil von Europa. Der Turm, der die Basis der Burg bildet, hat eine zwölf Meter dicke Steinwand. Besonders interessant ist der innere Arkadenhof, wo eine barocke in Fels gehauene Zisterne steht. Die Schlosskapelle der Hl. Dreifaltigkeit (heute renoviert) und der Rittersaal wurden im 17. Jahrhundert angebaut. Vom 13. Jahrhundert bis 1850 hatte das Landgericht seinen Sitz in diesem Schloss. Während des Zweiten Weltkrieges verschwand aus dem Schloss ein großer Teil der Einrichtung; im Schloss war ein deutsches Lager untergebracht. Nach dem Krieg war Anchenstein ein Urlaubsort, wurde aber, nachdem die alte Holzbrücke über die Drau eingestürzt war, aufgegeben. Heute ist es im Besitz der Republik Slowenien. Auf dem Schloss finden Hochzeiten, verschiedene Veranstaltungen und Weinverkostungen statt.

Bornyl bedeutet auf Ungarisch so viel wie „Flussüberquerung“. Der deutsche Name „Anchenstein“ oder „Ankenstein“ ist gleichbedeutend mit einem Anker, was wiederum auch mit der Überquerung des Flusses zu tun hat. Der Legende nach soll es zwischen dem Schloss Anchenstein und dem Schloss Meretinzen (slowenisch Grad Muretinci) eine Tunnelverbindung geben, die unter dem Fluss Drau verläuft, wurde aber bis heute noch von keinem gefunden. Das Schloss bietet noch viele Legenden, eine hat auch mit Parzival und der Suche nach dem Heiligen Gral zu tun.

Einzelnachweise

  1. Marktgemeinde Schwarzenbach – Sehenswürdigkeiten, abgerufen am 18. Februar 2010
  2. Ungarisches Nationalarchiv – Transkription des Friedens zu Preßburg (September 1337), abgerufen am 9. März 2010

Weblinks


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