Brandanschläge auf Bahnanlagen im Oktober 2011

Brandanschläge auf Bahnanlagen im Oktober 2011

Zu Brandanschlägen auf Bahnanlagen kam es im Großraum Berlin im Oktober 2011.

Inhaltsverzeichnis

Anschläge und versuchte Brandanschläge

Unbekannte hatten am 10. Oktober 2011 auf der Strecke Berlin-Hamburg nahe des Bahnhofs Finkenkrug im Havelland einen Kabelschacht in Brand gesetzt und dadurch Signalkabel zerstört.Das Feuer brach kurz vor 4 Uhr morgens aus. Zudem wurde gleichen Tag in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs ein Brandsatz bei einem Trafohäuschen entdeckt, der aber nicht zündete. Am 11. Oktober 2011 fanden Bahnmitarbeiter auf dem Bahngelände in Berlin-Treptow Brandsätze und alarmierten die Polizei. Die Polizei ging davon aus, dass alle gefundenen Brandsätze gleichzeitig deponiert wurden und seitdem nach und nach entdeckt werden.

Bahnarbeiter fanden am 12. Oktober 2011 bei Streckenbegehungen im Ortsteil Staaken im Westen Berlins und im Ortsteil Schöneberg im Süden mehrere Brandsätze. Einer der Brandsätze war bereits abgebrannt. Zunächst übernahm das LKA Berlin die Ermittlungen bis sich am gleichen tag die Bundesanwaltschaft einschaltete und das BKA mit den weiteren Ermittlungen beauftragte. Grund war der Verdacht auf "verfassungsfeindlichen Sabotage und anderer Straftaten".[1]

Die Deutsche Bahn setzte eine Belohnung von 100.000 Euro für Hinweise auf die Täter aus.

Hintergrund

Zu dem Anschlag am 10. Oktober 2011 hatte sich eine linke Gruppierung namens Hekla bekannt.[2] In einem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben[3] hieß es, mit der Attacke werde gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan protestiert. Die Gruppe forderte außerdem Freiheit für den inhaftierten US-Soldaten Bradley Manning, dem das US-Militär vorwirft, Interna an die Internet-Plattform Wikileaks weitergegeben zu haben. Das Landeskriminalamt Brandenburg hielt das Bekennerschreiben nach einer vorläufigen Bewertung vom 12. Oktober 2011 für authentisch.

Reaktionen

Nach dem Brandanschlag und den danach gefundenen Brandsätzen wurde in der Bundesdeutschen Politik über die Gefahr durch "linksextremistische Gewalttäter" diskutiert. SPD-Politiker warnten vor übertriebenen Reaktionen. SPD-Politiker Wiefelspütz sagte, es gehe nicht darum, die gefährlichen Brandsätze zu verharmlosen. Ein Vergleich etwa mit der RAF verbiete sich aber. Die Brandsätze an Bahnanlagen hätten mit Terrorismus nichts zu tun.

Der niedersächsische Verfassungsschutz teilte mit, die links-radikale Szene werde immer militanter. Ein besonders militanter Kern der Linksextremisten schrecke inzwischen nicht mehr davor zurück, bei Brandanschlägen auch Menschenleben konkret und unmittelbar zu gefährden.

Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) verurteilte die versuchten Brandstiftungen und nannte sie "verbrecherische terroristische Anschläge".[4]

Einzelnachweise

  1. http://www.tagesschau.de/inland/bahnbrandanschlaege104.html
  2. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,790951,00.html
  3. Hekla-Presseerklärung zu den Brandanschlägen auf Bahn & Telekommunikation wegen 10 Jahre Afghanistan
  4. http://www.tagesschau.de/inland/bahnbrandanschlaege112.html

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