- Bronzedolch aus Malý Cetín
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Der Bronzedolch aus Malý Cetín wurde 1999 in einer Baugrube gefunden. Malý Cetín (ungar: Kiscétény) ist ein Dorf im Nitriansky kraj (Bezirk Nitra - dt. Neutra) im Westen der Slowakei. Der seltene Bronzedolch vom Typ Gamov stammt aus dem 9. oder 8. Jahrhundert v. Chr. Entsprechende Funde stammen ansonsten aus der Koban-Kultur, im Nordkaukasus, einige wenige sind aus dem östlichen Mitteleuropa (Slowakei, Tschechien, Ungarn) und aus Russland bekannt.
Die Eigenheit des Fundes von Malý Cetín liegt darin, dass er vollständig aus Bronze besteht. Dies trifft nur auf zwei der nordkaukasischen Exemplare zu, alle anderen haben eine eiserne Klinge und einen bronzenen Griff. Als weiteres Attribut besitzt der Fund in Griffnähe ein so genanntes Ricasso eine fein gezähnte sägenartig nutzbare Schneide. Dies ist im westlichen Mitteleuropa (Waldland) häufig, wird gegen Osten (Steppe) jedoch immer seltener.
Dolche des Typs Gamov (mit typisch durchlochter Griffplatte) lassen sich mit dem thrako-kimmerischen Horizont verbinden. Ihr Fundmaterial enthält viele Objekte, die Fingerzeige auf Berittene (Trensen) geben. In ihnen meinen zahlreiche Forscher, die antiken Kimmerier, ein vorskythisches Reitervolk identifizieren zu können, das in den eurasischen bzw. pontischen Steppen beheimatet war.
Die Kombination kaukasischer und mitteleuropäischer Merkmale wirft Fragen bezüglich der Herkunft auf. Entweder wurde er im Nordkaukasus gefertigt und erhielt sein Ricasso in Mitteleuropa, oder er stammt aus einer mitteleuropäischen Werkstatt, die Vorbilder aus dem Kaukasus aufnahm. Da die ungarische Tiefebene der westliche Fortsatz des eurasischen Steppengürtels ist sind Beziehungen mit Völkern aus der östlichen Steppe nicht auszuschließen.
Literatur
- Jozef Bátora: Kimmerische Eroberer in Mitteleuropa? In: Archäologie in Deutschland 2/2001 S. 58
Kategorien:- Archäologischer Fund (Slowakei)
- Dolch
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