Buk (Jindřichův Hradec)

Buk (Jindřichův Hradec)
Buk
Buk führt kein Wappen
Buk (Jindřichův Hradec) (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Jindřichův Hradec
Gemeinde: Jindřichův Hradec
Geographische Lage: 49° 8′ N, 14° 57′ O49.13551914.957829Koordinaten: 49° 8′ 8″ N, 14° 57′ 28″ O
Einwohner: 214 (1. März 2001)
Postleitzahl: 377 01

Buk (deutsch Buchen) ist ein Ortsteil der Stadt Jindřichův Hradec (Neuhaus) in Südmähren in Tschechien. Das Dorf war als ein Breitangerdorf angelegt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Nachbarorte sind im Osten Jindřichův Hradec (Neuhaus), im Norden Děbolín (Diebling), im Süden Políkno (Poliken) und im Nordwesten Matná (Motten)

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Buchen stammt aus dem Jahren 1260. In der Urkunde wird der Ort als "Dorf Buchen bei der Stadt Neuhaus" genannt. Ab dem 17.Jahrhundert besaß Buchen einen Dorfrichter und war stets ein Bestandteil der Herrschaft Neuhaus. Die Matriken des Ortes werden seit dem Jahr 1705 bei der Stadt Neuhaus geführt. Im Jahr 1748 litt die Ortschaft unter einer Heurschreckenplage. Einige Jahrzehnte später, im Jahre 1790, erhielt die Ortschaft den Zusatz „am Buchenwald“, doch es bürgerte sich nach kurzer Zeit nur „Buchen“ als Ortsbezeichnung ein.[1] Im selben Jahr kommt es zu einem Aufruhr von Bauern, welche ihre Abgaben nicht zahlen wollen. Dieser Aufruhr wurde aber schnell vom Militär unterdrückt. 1900 wurde eine zweiklassige Schule im Ort erbaut. Im Jahre 1918 vernichtet ein Großbrand insgesamt 17 Gebäude.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain,1919, wurde der Ort, dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 88% der deutschen Sprachgruppe angehörten, Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. In der Zwischenkriegszeit kam es durch Neubesetzung von Beamtenposten und neuen Siedlern zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Identität. Im Jahre 1929 wurde die Ziegelei des Ortes geschlossen. Nach dem Münchner Abkommen, 1938, kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgau Niederdonau. Im gleichen Jahr wurde im Ort ein Kindergarten eingerichtet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Laut dem Beneš-Dekret 108 vom 25.Oktober 1945, wurde das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der deutschen Einwohner konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt. Noch vor der Potsdamer Erklärung wurden die Einwohner von Buchen Ende Mai 1945 in einer „Wilden Vertreibung“ über die Grenze nach Österreich vertrieben. Anschließend wurde der Ort neu besiedelt. Im Jahre 1964 wurde Buk in die Stadt Jindřichův Hradec eingemeindet.

Wappen und Siegel

Das Gemeindesiegel ist seit dem Jahr 1658 nachgewiesen. Das Siegel zeigt einen aufgerichteten Bären mit einem Anker in den Vorderpranken, den er über eine Zinnenmauer hält. Die obere Hälfte des Siegels umschließt eine Umschrift.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 473 464 9 0
1890 461 440 21 0
1900 521 451 70 0
1910 497 439 58 0
1921 432 319 110 3
1930 409 302 106 1
1991 183
2001 214

[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle zum hl. Florian (1767), Altar mit Bild des Patrons vom Bildhauer Neubauer
  • Kriegerdenkmal, im Mai 1945 von Tschechen zerstört
  • Peststein am Totenweg
  • Sechs Feldkreuze: Rudischerkreuz, Fuchsenkreuz, Fuchsenhüttenkreuz und zwei Marterln (Ortsausgang Zellergasse, am Totenweg im Wald).

Quellen und Literatur

  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren., Prahlitz: s. 3; C. Maurer Verlag, Geislingen/Steige 1990, ISBN 3-927498-13-0
  • Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. Knee, Wien 1992, ISBN 3-927498-19-X, S. 41.
  • Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Der Kreise Neubistritz und Zlabings von A bis Z. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2006, S. 44f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hadam:Geschichte der Stadt und ehem. Herrschaft Neuhaus, 1979
  2. Teply: Dejiny mesta Jindrochova Hradec, 1927, S. 299f
  3. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

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