Eduard Höllrigl

Eduard Höllrigl
Die Buchhandlung Höllrigl in Salzburg

Eduard Höllrigl, vorm. Herm. Kerber, ist die älteste heute noch bestehende Buchhandlung Österreichs und vermutlich drittälteste im süddeutsch-österreichischen Raum. Die Buchhandlung befindet sich in dem historischen Ritzerhaus in der Sigmund-Haffner-Gasse 10 in Salzburg.

Geschichte

1598 wird von Konrad Kürner die Buchhandlung Höllrigl als Kürners Hof-Buchdrucker gegründet.[1] Sein erstes Druckwerk war Proprium Sanctorum Ecclesiae Salisburgensis cum Approbatione Sedis Apostolicae. Sein Sohn Gregor Kürner folgte im 1620 und druckte 1630 ein Geistliches Vergißmein nit, verließ Salzburg dann aber wieder. Christoph Katzenberger war sein Nachfolger. Die Buchhandlung nannte sich nun Kürners Hof- und akademische Buchhandlung.

Nach dem Tod von Katzenberger im Jahr 1653, folgte ihm Johann Baptist Mayr von Mayregg (1633-1708), der den Salzburger Buchdruck zu neuen Erfolgen verhalf. Hergestellt wurden die neuen Druckwerke in einer Presse, die dem Drucker von Fürsterzbischof Guidobald Graf Thun geschenkt worden war. Hier entstanden nun auch die Missalen und Choralbücher für den Salzburger Dom. Sein Sohn Johann Joseph Mayr von Mayregg (1689-1724) übernahm die Aufgaben des Vaters nach dessen Tod. Dessen Witwe führte danach die Firma unter dem Namen Johann Joseph Mayrs seel. Erben weiter, bis diese 1775 als Strafe für ein Zensurvergehen zwangsweise verkauft wurde, und zwar an das städtische Waisenhaus.

Die Waisenhauspresse veröffentlichte 1784 das bekannte Werk Kleinmayers Juvavia. 1784 kaufte Franz Xaver Duyle (1743-1804), der seit 1781 Geschäftsführer der Weisenhauspresse gewesen war, Druckerei und Buchhandlung, und nannte sie Duyle'sche Buchhandlung. Nach seinem Tode folgte dessen Sohn Franz Xaver Duyle jun., der seinerseits die Buchhandlung im Jahr 1843 an Christoph Gottfried Lindig abtrat, die Druckpresse aber behielt.

Nach Linding folgte Max Glonner (1852-1879) und 1879-1881 die Brüder Franz und Matthäus Krakowitzer, der Name Duyle'sche Buchhandlung blieb dabei bestehen. 1881 ging die Buchhandlung an Hermann Kerber und verblieb in dessen Eigentum bis Ende 1900. Seit 1897 führte die Buchhandlung Hermann Kerber den Titel eines K.u.k. Hofbuchhändlers.

Im Jahre 1900 verkaufte Kerber seine Buchhandlung an Eduard Höllrigl (1861–1901), Nach dessen unerwarteten Tod kauften Anfang 1902 Adolf Stierle und Otto Spinnhirn die Buchhandlung. Sie hieß nun Eduard Höllrigl, vorm. Herm. Kerber und blieb bis 1888 in deren Eigentum.

Heute ist die Buchhandlung im Besitz der Wilhelm Frick Buchhandlungskette, die hauptsächlich in Wien tätig ist.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Der erste bekannte Buchdrucker Salzburgs war Hanns Baumann von Rotenburg, der von 1551 etwa 1569 in Salzburg arbeitete. Er druckte 1533 die Polizeiordnung des Fürsterzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg Ordnung imm Stifft vnd Lannd Salzburg, zu Abstellung des Fürkauffs und übermässiger staigerung der Pfennbert.
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