Wilhelm Frick (Buchhändler)

Wilhelm Frick (Buchhändler)
Wilhelm Frick Buchhandlung GmbH
Logo Wilhelm Frick Buchhandlung
Unternehmensform GmbH
Unternehmenssitz Wien
Branche Verlag
Produkte

Bücher, Hörbucher, Software, Videos und DVDs, Musiknoten, Spiele, Zeitschriften, Antiquariat

Website

www.buchhandlung-frick.at

Das Unternehmen Wilhelm Frick ist ein Wiener Buchverlag und ehemaliger k.u.k. Hoflieferant. Die Adresse ist am Graben 27 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kompagnons: Wilhelm Frick und Georg Paul Faesy

Wilhelm Frick (1843 - 8. November 1886) wurde in Güstrow in Mecklenburg geboren. Früh elternlos geworden, erhielt er durch seine Pflegeeltern eine sorgfältige Erziehung und trat dann als Lehrling in die Stillersche Hofbuchhandlung in Rostock ein. 1864 verließ er seine Heimat und nahm in der Hofbuchhandlung von Credner in Prag eine Stelle als Gehilfe an, in welcher er auch dann noch blieb, als Credners Nachfolger Satow das Geschäft erwarb.

Schon während seiner Lehrzeit hatte er die Redaktion des »Stenographischen Unterhaltungsblattes« übernommen.

1867 zog Frick nach Wien, um in der Firma Tendler & Comp. die alleinige Leitung des Sortiments zu übernehmen.

Georg Paul Faesy, 1844 in Zürich geboren, 1887 in Wien gestorben, erhielt seine buchhändlerische Ausbildung bei Schulteß in Zürich, Nürnberg, Leipzig und Prag. Bei Credner in Prag hatte er Frick kennen gelernt.

Faesy & Frick

Als im Jahre 1868 – nur ein Jahr nach Fricks Übersiedlung nach Wien – die Firma Tendler infolge von Verlagsspekulationen schließen musste, war für Frick der Zeitpunkt gekommen, ein Feld selbständiger Wirksamkeit zu suchen. Hierzu bot ihm die Vereinigung mit G. P. Faesy Gelegenheit, mit welchem er am 26. Oktober 1868 unter der Firma Faesy & Frick am Graben 22 eine Sortimentsbuchhandlung eröffnete.

Die Herausgabe eines größeren landwirtschaftlichen Fachkataloges und die Gründung eines land- und forstwirtschaftlichen Literaturblattes, woran sich der Verlag der »Mittheilungen des k. k. Ackerbau-Ministeriums« und eine Anzahl von landwirtschaftlichen Schriften reihte, schufen dem landwirtschaftlichen Sortiment eine feste Grundlage. Diese Sparte entwickelte sich bald zu ungeahnter Ausdehnung mit Kunden in ganz Österreich. Als zweites Standbein spezialisierte sich Faesy & Frick erfolgreich auf fremdsprachige Literatur (besonders französisch, englisch, italienisch).

1872 erhielt die Firma den Titel eine k.u.k Hoflieferanten. In dasselbe Jahr fällt das Erscheinen des mit Geschick zusammengestellten und mit großem Beifall aufgenommenen ersten »Illustrierten Lagerkataloges«, einer damals noch neuen Erscheinung.

In den Jahren 1875–76 begann die Gründung des Zeitschriftenverlages: das Oesterreichische landwirtschaftliche Wochenblatt, das Centralblatt für das gesammte Forstwesen, die Wiener Obst- und Gartenzeitung (später mit dem Organ der Gartenbaugesellschaft vereinigt).

1886 erfolgte die Gründung von Fricks Rundschau, die ebenfalls von bestem Erfolge begleitet war.

1875 übersiedelte die Buchhandlung in größere Räumlichkeiten im neugebauten Haus Graben 27. 1877 und 1879 wurden der Firma durch die Übernahme der österreichischen Weltausstellungsberichte von Philadelphia und Paris neue, bedeutende Verlagsobjekte zugeführt.

Wilhelm Frick Buchhandlung

Im Sommer 1881 übernahm Frick das Sortiment auf seine alleinige Rechnung, während Georg Paul Faesy, mit dem er auch danach freundschaftlich verbunden blieb, sich einen eigenen Wirkungskreis im Verlag suchte.

Nach dem Tod von Frick 1886 ging das Geschäft an seine Witwe über, die inzwischen ihren Schwager, den damaligen Prokuristen Albert Köhler, als Teilhaber aufgenommen hatte. Dieser leitete das umfangreiche Geschäft seit Fricks Tode allein.

Die Buchhandlung Wilhelm Frick wurde am 16. Juni 1955 als „Wilhelm Frick Buchhandlung Gesellschaft m.b.H.“ eingetragen und am 23. Jänner 2001 gelöscht.[1] Die ursprüngliche Gesellschaft wurde mit der „Buchhandlung Alpenverlag Gesellschaft m.b.H.“ gemäß Generalversammlungsbeschluss vom 28. September 2000 verschmolzen. Danach wurde der Firmenwortlaut des Alpenverlages auf „Wilhelm Frick Buchhandlung Gesellschaft m.b.H.“ geändert. Die neue Gesellschaft besteht seit 24. Februar 1947 und ist im Alleineigentum des geschäftsführenden Gesellschafters Wilhelm Sotsas, welcher auch an weiteren Gesellschaften direkt und indirekt Anteile besitzt bzw deren Geschäftsführer ist (zB WISO Buchvertrieb Ges.m.b.H. , SOWI Beteiligungs GmbH und der Eduard Höllrigl, vorm.Herm.Kerber Gesellschaft m.b.H.).[2] Sitz der Gesellschaft ist in 1230 Wien, Heizwerkstraße 8. Es gibt sechs Filialen in Wien sowie weitere fünf in den Bundesländern. Neben dem ursprünglichen Segment Bücher führt das Unternehmen heute alle Segmente des modernen Buchhandels.

Literatur

  • Börsenblatt für den deutschen Buchhandel bzw Oesterreichische Buchhändler-Correspondenz, 1886.
  • Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4
  • Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 2. Berlin/Eberswalde 1903, S. 267-268.

Einzelnachweise

  1. Firmenbuchauszug zu FN 97983v
  2. Firmenbuchauszug zu FN 41174a

Weblinks

48.20880555555616.369757Koordinaten: 48° 12′ 32″ N, 16° 22′ 11″ O


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