- Daubenschlagfelsen
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Der Daubenschlagfelsen (französisch auch Rocher du Daubenschlag) ist eine Felsformation aus Buntsandstein in den elsässischen Nordvogesen. Er befindet sich in 402 m Höhe in Spornlage auf dem Frohnberg knapp 1 Kilometer westlich oberhalb von Ernolsheim-lès-Saverne, am Austritt der Südlichen Zinsel in die Oberrheinische Tiefebene.
Auf dem Daubenschlagfelsen wurden seit 1979 die Grundmauern einer großen romanischen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert ausgegraben. Sie wird mit der 1158 urkundlich genannten Burg Warthenberg identifiziert, die von Graf Hugo VIII. von Dagsburg zur Kontrolle der Abtei Neuweiler errichtet wurde. Die offenbar unvollendet gebliebene Burg wurde im 13. Jahrhundert zugunsten der Burg Herrenstein aufgegeben, ihr Mauerwerk zur Steingewinnung abgetragen.
Hinter einem 12 Meter breiten Halsgraben erhob sich eine 3,80 Meter starke Schildmauer aus Buckelquadern, an die sich mittig ein großer quadratischer Bergfried (Grundfläche 11 × 11 Meter) anlehnte. Die 190 Meter lange und bis zu 50 Meter breite Burg war durch eine Quermauer geteilt, wobei jeder Burgteil ein Wohngebäude und eine Filterzisterne besaß. Der eigentliche Palas stand hinter der Quermauer, daran schloss rechtwinklig an der Ostkante des Felsens die Burgkapelle an. Die bedeutende romanische Bauplastik − Fenster- und Wandsäulen mit Würfelkapitellen, figürliche Reliefs, Friese − wurde 1990 in Straßburg und 1992/1993 im Historischen Museum der Pfalz in Speyer ausgestellt. Die Funde befinden sich heute im Rohan-Schloss in Saverne.
Die freigelegten Mauerreste der architekturgeschichtlich bedeutsamen Burg wurden seit 1986 durch die Vereinigung „Pro Daubenschlag“ gesichert und für Besucher erschlossen. Ein archäologischer Lehrpfad verbindet den Daubenschlagfelsen mit den mittelalterlichen Steinbrüchen auf dem Frohnberg, dem keltischen Oppidum Heidenstadt und dem Michelsberg. Die Burgruine steht seit 1994 unter Denkmalschutz.
Literatur
- Bernard Haegel, René Kill: Le château fort de Warthenberg (Daubenschlagfelsen). Société d'Histoire et d'Archéologie de Saverne et Environs, Saverne 1991. ISSN 0245-8411.
- Bernard Haegel, René Kill: Die Burg Warthenberg-Daubenschlagfelsen. In: Meinrad Maria Grewenig, Bernadette Schnitzler, Andrea Nisters (Hrsg.): Leben im Mittelalter − 30 Jahre Mittelalterarchäologie im Elsass. (Katalog zur Ausstellung vom 25. Oktober 1992 bis 2. Mai 1993). Historisches Museum der Pfalz, Speyer 1992, S. 283−286 und 323. ISBN 3-980-22621-2.
- Bernhard Metz: Daubenschlagfels, Warthenberg, Herrenstein, Wadenberg. In: Études Médiévales 1, 1983, S. 75−90.
Weblinks
Commons: Daubenschlagfelsen-Warthenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Le château de Warthenberg-Daubenschlagfelsen auf chateauxforts-alsace.org
- Bildergalerie auf alsacerando.com
48.7936583333337.3758055555556Koordinaten: 48° 47′ 37″ N, 7° 22′ 33″ O
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