- Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg
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Die Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg ist ein Zusammenschluss von Landwirten aus der Region Lüchow-Dannenberg, welche sich im Rahmen des Widerstands gegen das Atommülllager Gorleben, vor allem gegen das geplante Endlager im Salzstock Gorleben, engagiert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon kurz nach der Veröffentlichung der Pläne für den Bau eines Nuklearen Entsorgungszentrums in Gorleben regte sich in der Region breiter Widerstand. Hieran beteiligten sich im landwirtschaftlich geprägten Wendland von Anfang an auch bis dahin eher konservativ eingestellten bäuerliche Kreise. Motivation hierfür war die Angst, landwirtschaftliche Produkte aus dem Umfeld der Nuklearanlagen nicht mehr absetzen zu können.
Von einer rein wirtschaftlich motivierten Opposition gegen den Bau des Nuklearen Entsorgungszentrums entwickelte sich die Einstellung der Gruppe durch intensive Auseinandersetzung mit dem Thema "Friedliche Nutzung der Kernenergie" hin zu einer generell ablehnenden Haltung gegenüber dieser Form der Energieerzeugung und ihrer Folgen, insbesondere vor dem Hintergrund der ungeklärten Endlagerfrage.
Seit Anfang des Protests gegen die Nuklearanlagen an beteiligten sich die Mitglieder der Bäuerlichen Notgemeinschaft mit ihren Traktoren an den Protesten. So gab es beispielsweise Trecker-Trecks in die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover oder in die Bundeshauptstadt Bonn.
Seit 2008 engagiert sich die Bäuerliche Notgemeinschaft zudem gegen die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft.
Organsisationsform
Bei der Bäuerlichen Notgemeinschaft handelt es sich um einen losen Zusammenschluss von Landwirten (zunächst nur aus der Region Lüchow-Dannenberg, inzwischen auch aus den Regionen Uelzen und Lüneburg). Weder existiert eine Satzung noch ein Vorstand oder ein Mitgliedsbeitrag. Auf eine formelle juristische Struktur, z.B. die eines eingetragenen Vereins (e. V.) wird bewusst verzichtet, um offen für alle Interessierten zu sein.
Aktionsformen
Laut eigener Aussage achtet die Bäuerliche Notgemeinschaft bei all ihren Aktionen streng darauf, dass keine Personen gefährdet werden. Auch Sachbeschädigungen beispielsweise an Polizeifahrzeugen werden vermieden.
Im Rahmen ihrer Proteste setzen die Mitglieder der Bäuerlichen Notgemeinschaft häufig ihre landwirtschaftlichen Gerätschaften, vor allem ihre Traktoren, ein. Mit diesen Zugmaschinen nehmen sie an Demonstrationen teil, versuchten in der Vergangenheit aber auch, im Rahmen von CASTOR-Transporten nach Gorleben die Straßentransportstrecke zwischen Dannenberg und dem Zwischenlager in Gorleben zu blockieren. Ebenso wurden bei vergangenen Transporten weitere Blockadeaktionen mittels Anketten an Betonpyramiden durchgeführt.
Im Rahmen des CASTOR-Tansports im November 2010 kam eine neue Taktik zur Anwendung. Statt Blockaden direkt auf der Transportstrecke kam es zu dezentralen Blockaden im gesamten Bereich zwischen Lüneburg und Gorleben. Mit ihren Traktoren blockierten die Landwirte wichtige Straßenkreuzungen und brachten damit den personellen und materiellen Nachschub der Polizei zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Diese neue Aktionsform sollte der Unterstützung jener Menschen dienen, die mittels Sitzblockaden auf den Schienen zwischen Lünenburg und Dannenberg sowie auf der Straßentransportstrecke den CASTOR-Transport blockierten.
Weblinks
Kategorien:- Antiatomkraftbewegung in Deutschland
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