Büttenpapierfabrik Gmund

Büttenpapierfabrik Gmund
Büttenpapierfabrik Gmund
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1829
Sitz Gmund am Tegernsee, Deutschland
Leitung Florian Kohler
Mitarbeiter ca. 100
Branche Papierherstellung
Produkte Feinstpapier, holzfrei ungestrichenes Papier, Papierprodukte
Website http://www.gmund.com
Firmengebäude

Die Büttenpapierfabrik Gmund GmbH & Co. KG ist ein Papierhersteller mit Stammsitz in Gmund am Tegernsee und beschäftigt derzeit mehr als 100 Mitarbeiter.

Sie ist tätig in der Papierherstellung in den Bereichen Feinpapiere, ungestrichene Papiere sowie fertige Papierprodukte. Bei einer Exportquote von 75 %[1] werden Kunden in ca. 80 Ländern beliefert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits unter der Leitung des Unternehmensgründers Johann Nepomuk Haas wurden Büttenpapiere hergestellt. Die Familie Kohler, die das Unternehmen seit 1904 führt, hat diesen Ansatz fortgesetzt und die Produkte dem heutigen Bedarf angepasst.

Johann Nepomuk Haas gründete 1829 die Papiermühle im Mangfalltal. Er hatte die Lizenz zum Lumpen sammeln, die man benötigte, um Papier herstellen zu dürfen. (Bis 1850 wurde Papier ausschließlich aus Hadern hergestellt). 1854 wurde die Fabrik von Gregor Fichtner übernommen und auf ca. 40 Mitarbeiter erweitert. Die Produktion wurde unter seiner Leitung auf handgeschöpfte Feinpapiere spezialisiert. In dieser Zeit war Gmund Hoflieferant am Bayerischen Königshof zu München. Nach dem Großbrand 1880 baute Gregor Fichtner die Fabrik wieder auf und installierte 1886 die erste Papiermaschine. Sie ist heute noch in vollem Einsatz und ist damit eine der ältesten noch laufenden Maschinen Europas.

1904 wurde die Büttenpapierfabrik von Ludwig Alois Kohler, einem Urgroßonkel des heutigen Besitzers, übernommen. Er war der erste wirkliche Feinpapierhersteller im heutigen Sinne, bei dem Prägung, Filznarbung und Farbe zum Einsatz kamen. Ludwig A. Kohler verfing sich 1921 mit seinem Mantel in der Papier-Maschine und verlor sein Leben. Die Fabrik wurde von seinem Neffen weitergeführt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Gmund am Tegernsee Papiere für Gasmaskenfilter-, Verdunklungs- und Landkartenpapiere hergestellt. 1952 wurde die Fabrik von Ludwig Maximilian Kohler († 2004) übernommen und das Feinpapiersegment weiter ausgebaut. Zur Erweiterung des Angebots und der Formatmöglichkeiten wurde 1980 von Ludwig M. Kohler eine zweite Papiermaschine installiert. Heute wird die Büttenpapierfabrik von seinem Sohn Florian Kohler geleitet.

Produkte

Hergestellt werden 25 unterschiedliche Kollektionen mit über 100.000 verschiedenen Produktvariationen. Außerdem werden Spezialanfertigungen produziert.

Umweltschutz

Seit Juli 2006 ist Gmund FSC (Forest Stewardship Council)-zertifiziert (Nr. GFA - COC - 001370). Für die Herstellung FSC-zertifizierter Papiere wird FSC-zertifiziertes Material und Material aus kontrolliertem Holz verwendet. Alle nicht FSC-zertifizierten Materialien sind kontrolliert gemäß dem FSC Standard für kontrolliertes Holz (FSC-STD-40-005).

Auszeichnungen

2007 wurde das Unternehmen mit dem Umweltpreis Bayern ausgezeichnet.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
47.75410211.74188

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