- Forest Stewardship Council
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Forest Stewardship Council Typ gemeinnützige Organisation Gründung Oktober 1993 Sitz Bonn Aktionsraum international Motto Gewährleistung nachhaltiger Forstwirtschaft Website diverse, vgl. #Weblinks Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale Non-Profit-Organisation. (stewardship = Verantwortung; Verwalteramt). Das Council (Kollegium, Rat; Ratsversammlung) schuf das erste System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft, betreibt es und entwickelt es weiter. Der Ausdruck „FSC“ wird auch benutzt
- für das FSC-Zertifizierungssystem
- für das FSC-Zeichen, auch FSC-Logo, FSC-Zertifikat oder FSC-Gütesiegel genannt.
Letzteres kennzeichnet Holz-Produkte als Erzeugnisse von Forstbetrieben, die nach FSC-Kriterien zertifiziert sind.
Das FSC-System zur Zertifizierung von Forstwirtschaft wurde gegründet zur Sicherung der nachhaltigen Waldnutzung; diese beinhaltet die Wahrung und auch Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Funktionen der Forstbetriebe. Hierzu entwickelte der FSC einen allgemeinen und länderübergreifend einheitlichen Standard, der aus zehn Prinzipien und Kriterien besteht und den man nur anwenden kann, wenn man diese zehn für eine nationale Ebene konkretisiert (siehe unten).
Im weiteren Sinne umfasst die Zertifizierung von Holzprodukten nach FSC auch die Produktkette (chain of custody). Hierfür wurde ebenfalls ein System geschaffen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
International
Der Forest Stewardship Council geht auf eine Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Umwelt-NGOs sowie einer Gruppe von Händlern und Industriebetrieben im Jahre 1990 in Kalifornien zurück[1]. Entscheidende Unterstützung kam der Initiative im Rahmen des Umweltgipfels von Rio zu, auf welchem die Leitprinzipien Nachhaltiger Entwicklung verbindlich formuliert wurden. Dort war es jedoch nicht möglich, sich auf ein rechtlich bindendes Instrument zum Erhalt bzw. zur nachhaltigen Nutzung der Wälder zu einigen, obwohl im Kapitel 11 der Agenda 21 ein faktischer 4-Punkte-Plan zur Umsetzung nachhaltiger Forstwirtschaft formuliert wurde. Aufgrund der (aus der Sicht großer internationaler Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder WWF in Bezug auf den Schutz von Wäldern) unbefriedigenden Ergebnisse hielt man die Idee des FSC für geeignet, zu einer besseren Forstwirtschaft beizutragen. Die Entwicklung der Organisation FSC basiert maßgeblich auf dem Engagement von WWF, von Greenpeace, von Gewerkschaften und von Interessensvertretern indigener Völker, die gemeinsame Interessen identifizierten.
Im Oktober 1993 fand die Gründungsversammlung des FSC in Toronto/Kanada statt. Bis zur Mitte des Jahres 1994 erfolgte nach der Etablierung eines Büros in Oaxaca/Mexiko die Entwicklung des internationalen Standards und der Statuten der Organisation, welche im Sommer 1994 von der Vollversammlung genehmigt wurden. Ebenfalls in Oaxaca erfolgte schließlich die Registrierung des Vereins im Februar 1996. Im Januar 2003 wurde der Sitz des FSC International nach Bonn/Deutschland verlegt.
Obwohl auch einige Vertreter des Forst- oder Holzsektors die Idee des FSC von Beginn an stützten, zeichnete sich Mitte der 1990er Jahre ab, dass vielerorts insbesondere die betroffenen Forstbetriebe sie (aus unterschiedlichen Gründen) ablehnten. Hierzu zählen auch (nicht nur in Deutschland) staatliche oder kommunale Forstverwaltungen.
Forstbetriebe und -verwaltungen in unterschiedlichen Ländern und Regionen entwickelten selber Zertifizierungssysteme, die mit dem FSC konkurrierten (und in der Regel bis heute konkurrieren). Zu betrachten sind zwei Märkte: Zertifizierungsinstitutionen konkurrieren um Zertifizierungskunden (z. B. Forstbetriebe); das Zertifikat konkurriert mit anderen Zertifikaten, Gütesiegeln o. ä. um Ansehen und Anerkennung bei Entscheidern, also bei Kunden, die (un)zertifizierte Produkte kaufen In Europa entstand so das Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC).[2]
Heute zählt der FSC international mehr als 500 Mitglieder. Weltweit nach den Prinzipien und Kriterien des FSC zertifiziert waren 2010 über 120 Millionen Hektar Wald (100 ha = 1 Quadratkilometer ⇒ 1,335 Millionen Quadratkilometer. Das entspricht einer Fläche von 1.000 × 1.335 km).[3]
In Deutschland
In Deutschland wurde 1997 die Entwicklung eines nationalen Standards eingeleitet; 2001 wurde er mit der Akkreditierung vollendet.[4] Zurzeit wird er überarbeitet. In Deutschland sind heute (Mai 2010) 755.739 ha zertifiziert[5] (dies entspricht etwa 7 % der Waldfläche in Deutschland).
Organisation
Das FSC ist in einem 3-Kammer-System organisiert: Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Einem Beschluss muss jede Kammer zustimmen. Damit haben auch die Umweltschutzorganisationen sowie soziale Gruppen (wie indigene Völker oder Gewerkschaften) die Möglichkeit direkter Einflussnahme, und ihre Position kann nicht überstimmt werden. Dies gilt in Analogie auch für die Interessen der Wirtschaftsvertreter, zu welchen neben Vertretern der Forstbetriebe auch Vertreter der holzverarbeitenden Industrie zählen.
Es gilt: „Der Verein strebt an, Entscheidungen im Konsens zu treffen.“ (Satzung § 5 (5)). Es wird nach einem 3-Kammerprinzip abgestimmt: jede der drei Kammern hat zehn Stimmen in der Vollversammlung.
Entscheidungen sind gültig, wenn
- auf sie mindestens 20 Stimmen (66,6 %) entfallen,
- wenigstens 25 % der Mitglieder anwesend sind,
- alle Kammern vertreten sind,
- keine Kammer geschlossen dagegen stimmt.
Ziele
Die Hauptzielsetzung des FSC ist die Gewährleistung einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Dies soll durch die Schaffung weltweit einheitlicher Standards zur Bewirtschaftung von Wald gewährleistet werden.
Zu nicht-nachhaltigen Wirtschaftsformen zählen per Definition unter anderem Exploitationsformen, die eine irreversible Zerstörung oder mittel- bis langfristige Störung des Waldes mitsamt seiner zahlreichen vielfältigen Funktionen nach sich ziehen.
FSC versucht, einen wesentlichen Anteil aller Wälder der Welt unter nachhaltige Bewirtschaftung zu stellen. Dabei soll es sich voraussichtlich um mindestens 30 % aller bewirtschafteten Wälder handeln. Des Weiteren soll das System zur Vermeidung von umstrittenen Holzquellen (Controlled Wood Standards) auf den Märkten und für Einkaufsrichtlinien von beispielsweise Einzelhändlern oder Regierungen etabliert werden.
FSC als Prozess
Als zivilgesellschaftlicher Prozess besteht der erste Schritt zur Durchführbarkeit von Zertifizierungen in einem bestimmten Land in der Gründung einer nationalen Arbeitsgruppe. Diese wird von einer Privatperson eingeleitet, die von der internationalen Organisation des FSC als solche akzeptiert wurde und mit ihr in Kontakt steht. Diese Privatperson organisiert in der Folge die nationale Arbeitsgruppe nach den internationalen Richtlinien. Vor allem muss ein 3-Kammer-System in Analogie zum FSC-International geschaffen werden.
Die Kernaufgabe der nationalen Arbeitsgruppe besteht in der Entwicklung eines nationalen Standards zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. Wenn sich die nationale Arbeitsgruppe entsprechend der Organisation im 3-Kammer-System auf einen solchen Vorabstandard geeinigt hat, wird der Entwurf FSC International zur Prüfung vorgelegt. Sollte der Entwurf gebilligt werden, kann eine Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft gemäß diesem nationalen Standard in einem Land durchgeführt werden. Alle 5 Jahre wird ein nationaler Standard evaluiert und, wenn nötig, revidiert.
Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von FSC auf nationaler Ebene ist der Demokratisierungsprozess, der damit einhergeht. In einigen waldreichen Ländern sind kaum demokratische zivilgesellschaftliche Strukturen (Gewerkschaften, Landeigentümervereinigungen, Umweltverbände...) vorhanden. Forstbetriebe, die eine Zertifizierung anstreben, müssen die Organisation von Arbeitnehmerschaft und anderen Beteiligten fördern bzw. zulassen.
Zertifizierung von Forstbetrieben
Die Zertifizierung von Forstbetrieben richtet sich nach Standards, die vom FSC entwickelt wurden. Die weltweit gültigen Standards decken zehn Prinzipien ab, welche verschiedene Kriterien beinhalten, die auf nationaler Ebene durch eine Vielzahl von Indikatoren ergänzt werden. Anhand dieser Indikatoren soll die Einhaltung der Kriterien nachvollzogen werden können. Demnach sind die Prinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft:[6]
Prinzip 1: Einhaltung der Forstgesetze sowie der FSC-Prinzipien Prinzip 2: Langfristige Besitzansprüche und Nutzungsrechte an Land- und Forstressourcen sollen klar definiert, dokumentiert und rechtlich verankert sein. Prinzip 3: Wahrung der Rechte indigener Völker Prinzip 4: Die Waldbewirtschaftung soll das soziale und ökonomische Wohlergehen der im Wald Beschäftigten und der lokalen Bevölkerung langfristig erhalten oder vergrößern. Prinzip 5: Ökonomische Effizienz und Produktvielfalt Prinzip 6: Gewährleistung von Biodiversität, Schutzfunktionen des Waldes und Landschaftsschutz Prinzip 7: Erstellung und Umsetzung eines Bewirtschaftungsplanes Prinzip 8: Kontrolle durch angemessene Dokumentation und Bewertung der Nachhaltigkeit Prinzip 9: Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert Prinzip 10: Plantagen können als Ergänzung zu naturnaheren Bewirtschaftungsformen soziale und ökonomische Vorteile liefern und den Druck auf so genannte „Naturwälder“ mindern. Im Gegensatz zu den internationalen Standards unterscheiden sich die im Rahmen der zehn Prinzipien und Kriterien entwickelten nationalen Zertifizierungssysteme auf operationaler Ebene. Dies betrifft beispielsweise die Anwendung von Kahlhieben oder von Pestiziden. Die Unterschiede der nationalen Standards zueinander sind auf die Zuweisung von Indikatoren durch die jeweilige nationalen FSC-Arbeitsgruppen zurückzuführen, die es ermöglichen sollen, die Standards den jeweiligen regionalen Gegebenheiten anzupassen. Bevor ein nationaler Standard zur Vergabe von Zertifikaten legal angewandt werden kann, ist die Akkreditierung durch FSC International erforderlich.
Produktkettenzertifizierung
Durch eine Produktkettenzertifizierung des FSC wird der Holzfluss durch die Verarbeitung und den Handel zwischen Wald und Endkunden kontrolliert. Holzprodukte werden mit dem FSC-Logo gekennzeichnet und für den Verbraucher kenntlich gemacht. Hierbei sind zwei Regeln zu unterscheiden:
- Produkte aus 100% FSC-Holz tragen lediglich das FSC-Zeichen, einen Erklärungssatz sowie die Zertifizierungsnummer des Herstellerbetriebes,
- Produkte aus weniger als 100% FSC-Holz können das FSC-Zeichen, eine Erklärungssatz und die Herstellernummer tragen, wenn in Prozent der Inhalt an FSC-Holz angegeben ist.
Einzigartig im Vergleich zu allen anderen Zertifizierungsschemata ist beim FSC der Ansatz, im Falle einer Produktkettenzertifizierung mit einem Anteil nicht FSC-zertifizierten Holzes im Endprodukt auch für den nicht-FSC-Anteil Mindestanforderungen zu stellen. Diese sind im Controlled Wood Standard formuliert. Der nicht-zertifizierte Anteil darf demnach nicht aus illegalem Einschlag, aus Gebieten mit Menschrechtsverletzungen oder sozialen Konflikten, aus gentechnisch veränderten Bäumen oder aus schützenswerten Wäldern stammen.
Die Regelung der Prozentkennzeichnung wurde eingeführt, um der vielschichtigen Produktion von Holzprodukten Rechnung zu tragen und auch den Absatz von FSC-Holz aus Gebieten mit vielen kleineren Forstbetrieben zu ermöglichen. Da jedoch auch bei diesem Verfahren die Umsetzung der chain of custody (Produktkette)-Zertifizierung bei großindustrieller Produktion Probleme bereitet, wird nun das Input-Output-Verfahren angewandt, welches bis 2009 die bisherige Regelung der Kennzeichnung von Endprodukten mit einem Anteil von weniger als 100% FSC ablöste.
Das Input-Output-Verfahren funktioniert nach dem Prinzip des Strommarktes. Das bedeutet, dass die Menge FSC-Holzes registriert wird, welches z. B. ein Zellstoffwerk einkauft. Solch ein FSC-zertifizierten Betrieb kann Endprodukte dann in analoger Menge zu einem beliebigen Zeitpunkt labeln.
Akkreditierung von Zertifizierern
Die Zertifizierung (Audits) wird ausschließlich von Organisationen durchgeführt, die dafür von FSC International akkreditiert wurden. Hierzu müssen hohe Anforderungen durch die Antragsteller erfüllt werden. Die Kosten dazu liegen etwa im fünfstelligen Bereich. Weltweit sind heute ca. 18 Unternehmen akkreditiert, davon befinden sich 10 Unternehmen allein in Deutschland:[7]
- BM TRADA Certification Ltd
- Bureau Veritas Certification Germany GmbH
- Control Union Certifications
- Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen GmbH (DQS)
- GFA Consulting Group GmbH (GFA)
- Institut für Marktökologie (IMO)
- LGA InterCert GmbH (IC)
- RAINFOREST ALLIANCE Smartwood Program (SW)
- SCIENTIFIC CERTIFICATION SYSTEMS Forest Conservation Program (SCS)
- SGS FORESTRY Qualifor Programme (SGS)
- TÜV NORD CERT GmbH (TUEV)
Bei der Akkreditierung wird unterschieden zwischen
- Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft und
- Produktkettenzertifizierung.
Kosten
Die Kosten für Audits (Kontrollen durch die Zertifizierer, ob die geforderten Standards durch die überprüften Forstbetriebe eingehalten werden) liegen zwischen 0,30€ und 1,50€ pro Hektar. Wesentlich aufwändiger für die Betriebe ist die Erstellung aller nötigen Nachweise zur Erfüllung der Standards. Die Kosten sind in erster Linie vom bestehenden Niveau der Nachhaltigkeit des jeweiligen Betriebes abhängig. In vielen tropischen Ländern existieren beispielsweise keine Wirtschaftspläne zur Nutzung von Wäldern und es müssen sehr aufwändige Erstinventuren großer Waldgebiete zur Erstellung eines Managementplanes durchgeführt werden. Daher ist die Zertifizierung dort erheblich teurer als in Mitteleuropa, wo diese Daten in der Regel bereits vorliegen.
Kritik
Kritik durch Vertreter der europäischen Forstwirtschaft
Einige Vertreter der Forstwirtschaft kritisieren die Struktur der Organisation. Aufgrund der hohen Heterogenität innerhalb der Wirtschaftskammer sowie der Stimmgewichtung könnten die in der Wirtschaftskammer vertretenen Waldeigentümer überstimmt werden. In der Wirtschaftskammer sind auch die (ggf. auf FSC spezialisierten) Zertifizierer mit vierfacher Gewichtung gegenüber dem privaten Waldbesitz vertreten.
Besonders in Ländern mit einem hohen Anteil von Privatwaldbesitz (in Deutschland nimmt dieser 46% der Waldfläche ein) befürchten kleine und mittlere Forstbetriebe deshalb eine Bevormundung durch außerbetriebliche Interessen[8] und sehen sich in ihren Eigentumsrechten zu stark beschränkt. Der private Waldbesitz umfasst in Deutschland das Eigentum vom urbanen Wald über den Bauernwald bis hin zum Großprivatwald oder dem von den Nachfolgegesellschaften der Treuhandanstalt verwalteten Wald, mit zum Teil völlig gegenläufigen Interessen und wirtschaftlichen Zwängen und - nicht zuletzt - sehr differenzierter Effektivität der Interessenvertretung. (Den Privatwald gibt es daher nicht). Das (hinsichtlich der Interessen und der Effektivität der Vertretung letzterer) sehr heterogene Eigentum von 46 % der Waldfläche Deutschlands erhält 1/52 des Stimmrechts in einer von drei Kammern. Der gesamte Waldbesitz Deutschlands erhält 12/52 Stimmen in einer von drei Kammern.
Ein weiterer Vorwurf an die Konzeption des FSC sind die betrieblichen Aufwendungen,[9] insbesondere hinsichtlich der Dokumentation. Das Zertifizierungsschema des FSC wird auch als bürokratisch wahrgenommen. Die Notwendigkeit des Nachweises der Erfüllung der Kriterien vor Vergabe des Rechtes zur Etikettierung von Holz durch die Forstbetriebe wird in Mitteleuropa und auch in Deutschland in Frage gestellt (insbesondere deutsche Waldbesitzer nehmen für sich in Anspruch, den Begriff der Nachhaltigkeit maßgeblich mitentwickelt zu haben und oft beispielhaft zu praktizieren).
Kritik durch Umweltverbände und andere NGOs
Vorwürfen, wie von der britischen Umweltorganisation Rainforest Foundation,[10] nach denen das Recht zur Kennzeichnung von Produkten mit dem FSC-Label auch an Unternehmen vergeben wurde, die in Einzelfällen in schwere Menschenrechtsverletzungen verstrickt waren, entgegnete das FSC, dass zum Zeitpunkt der Menschenrechtsverletzung die entsprechenden FSC-Zertifikate bereits entzogen oder beendet waren.
Auch stand das Zertifizierungssystem in der Kritik, Plantagen zu zertifizieren, die auf vor 1993 gerodeten Urwaldflächen angelegt wurden. Diese können per se das FSC-Zertifikat nicht erhalten. Diverse Umweltverbände kritisieren, das Siegel werde (zu) leichtfertig vergeben.[11]
Sonstige
Im November 2011 berichtete die Magazinsendung Plusminus, dass in der Republik Karelien im Auftrag der IKEA-Tochterfirma Swedwood schützenswerte Wälder (High Conservation Value Forests, HCVF) kahlgeschlagen werden, obwohl Swedwood vom Forest Stewardship Council zertifiziert ist. Mindestens 65 Prozent der schützenswerten Wälder dort würden den Fällmaschinen zum Opfer fallen. Der FSC stritt in einer schriftlichen Stellungnahme nicht ab, dass in schützenswerten Wäldern großflächig geschlagen wird, sondern verweist auf eine besseren Naturschutz durch Swedwood im Vergleich zu anderen Firmen in Karelien.[12]
Siehe auch
Weblinks
- fsc-deutschland.de – Internetpräsenz des FSC-Deutschland
- fsc-schweiz.ch – Internetpräsenz des FSC-Schweiz
- fsc.org – Internetpräsenz des FSC International Center
- wwf.at/fsc – Information über das FSC vom WWF Österreich
- Vergleich von FSC und PEFC aus Sicht des FSC
- Vergleich von FSC und PEFC aus Sicht des PEFC
- fsc-watch.org – Naturschutz-Kritik gegenueber dem FSC-Siegel
- http://www.nabu.de/presse/pressemitteilungen/index.php?popup=true&show=2042&db=presseservice - BUND, NABU, Greenpeace und WWF loben FSC-Zertifizierung im Südwesten
- regenwald.org – Umweltgruppen aus acht Ländern protestieren gegen FSC-Zertifikate für Monokulturen
- netzwerk-regenbogen.de: „Zertifizierte Tropenhölzer – ein gefährlicher Irrweg“
- Reportage des Magazins Report Mainz: Kahlschlag für Ökoholz – Trotz Umweltsiegel FSC holzen Papierhersteller rücksichtlos ab (Text und video)
- Zertifiziertem Papier gehört die Zukunft. (PDF, 1,59 MB) bei WWF.de
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des FSC auf www.fsc.org
- ↑ Lars H. Gulbrandsen: Creating markets for eco-labelling: are consumers insignificant?. In: International Journal of Consumer Studies. 30, Nr. 5, September 2006, S. 480, doi:10.1111/j.1470-6431.2006.00534.x., Abschnitt The emergence of fishery and forestry eco-labelling schemes
- ↑ Forest Stewardship Council (Hrsg.): About FSC Fact Sheet - Forest STewardship Council. Februar 2010 (PDF, abgerufen am 10. März 2011).
- ↑ Infocenter FSC-AG Deutschland fsc-deutschland.de
- ↑ fsc.org (PDF)
- ↑ Prinzipien nach FSC-AG Deutschland
- ↑ deutschland.fsc-products.org
- ↑ Gegeneinander bei der Zertifizierung überwiegt. Fremdbestimmung bzw. Partizipation schält sich immer klarer als der zentrale Streitpunkt heraus. Holz-Zentralblatt. ISSN 0018-3792 (1999), S. 511
- ↑ FSC-Zertifizierung aus der Sicht des privaten Waldeigentümers. AFZ. Der Wald. ISSN 1430-2713 (2000), S. 292-294
- ↑ Rainforest Foundation
- ↑ Zweifel am Ökoholz. In: Der Spiegel. Nr. 46, 2006, S. 167 (online).
- ↑ http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,lp29hapddbofgkrz~cm.asp
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