Caumasee-Lift

Caumasee-Lift
Caumasee-Lift und Caumasee

Der Caumasee-Lift ist ein seit 1990 automatisierter Pendel-Schrägaufzug, der in Flims die Fahrgäste von der Höhe von Flims Waldhaus hinunter zum Caumasee befördert. Die heutigen Kabinen sind die Nachfolger der 1937 gebauten Originale; die Bahn verkehrt aber immer noch auf den Originalschienen von 1937, welche am unteren Ende bis auf die Höhe des Seewegs verlängert wurden (die untere Station der Bahn stand bis 1990 etwas erhöht über dem Eingang zum See). Von der Bergstation gelangt man in ca. 10 min Fußweg zum Zentrum in Flims Waldhaus mit der seit 2010 „Flims-Waldhaus, Caumasee“ genannten Postautohaltestelle. Die Fahrt mit der Bahn ist kostenlos, die westliche Kabine kann mit dem Rollstuhl und Kinderwagen ohne Stufen erreicht werden.

Die Bahn ist nur im Sommer in Betrieb während den Betriebszeiten des Restaurants; bei zweifelhaftem Wetter empfiehlt es sich, beim Restaurant die Öffnungszeit und somit die Betriebszeit des Lifts zu erfragen. Dies insbesondere bei sich verbesserndem Wetter, weil dann die vorzeitige Schliessung trotz schönem Wetter schon beschlossen sein könnte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schon 1931 wird eine Standseilbahn als Lösung des Zugangsproblems zum Caumasee diskutiert. Der See wurde seit 1877 vom heutigen Hotel Waldhaus betrieben. Der Hoteldirektor Roman Bezzola der damaligen „Kurhotels und Seebad AG“ legte 1937 ein ausgearbeitetes Projekt vor. Der offeriete Schräglift stammte von der Aufzügefabrik Schlieren. Da die Gesellschaft die 60'000 Franken nicht aufbringen konnte und keine Bank am Ende der Wirtschaftskrise in politisch unsicheren Zeiten touritische Projekte finanzieren wollte, entstand eine Genossenschaft mit Kapital der Familie Bezzola und Freunden. Innert drei Monaten stand die Bahn, von welcher vom selben Hersteller noch eine Schwesterbahn vorhanden ist, welche für den ägyptischen König Faruk gebaut wurde. Die Genossenschaft Caumasee-Lift erhielt für die Übergabe des Lifts an die Gemeinde im Jahre 1974 die Summe von 220'000 Franken. Im 1990 wurde die Anlage komplett saniert und die beiden alten Kabinen, welche sich an den Boden geduckt hatten, durch hohe Kuben aus Stahl und Glas ersetzt. Während die Bergstation heute nicht viel höher ist als die alte Station, wurde bei der Talstation durch die hohe Einfahrtshöhe der neuen Kabinen ein sehr hoher Kubus notwendig, da auf eine Dachschräge verzichtet wurde.

Ausbau

Die auch manchmal technisch als Standseilbahn angesprochene Bahn war bis 1990 in der Talstation nur von einem Dach auf einer Rundholz-Konstruktion gedeckt, während in der Bergstation neben den Schiebetüren der Kabinen auch noch eine äussere Schiebetüre vorhanden war, wodurch die Rundholz- Seitenwände komplett geschlossen waren. Auf Seite des Weges befand sich eine kleine Kassa-Kabine, vor welcher man auf die beiden Seiten zu den Kabinen gelangte. Die schweren Türen wurden während des Sommers jeweilen von Schulkindern von Flims für die Fahrgäste geöffnet. Für diesen Sommerjob erhielten sie in den 1990er- Jahren pro Arbeitstag den Betrag ihres Alters in Franken sowie das Mitagessen. Die heutige Bahn ist vollautomatisch, wird jedoch bei Grossandrang auch bedient und überwacht. Die Bahn ergänzt den breiten Fahrweg mit den zwei Kehren, auf welchem vor dem Bau der Bahn die Kutschen zum See verkehren konnten, sowie einen schmalen und steileren Fussweg.

Technik

Die Bahn überwindet 90 Höhenmeter bei einer Steigung von zirka 35°. Die Spurweite beträgt um 1,60 Meter, der Lift benötigt etwa 75 Sekunden für die Fahrt. Nach der Verlängerung der Bahn wurden die Beiden äusseren (und schmaleren) Schienen im Bereich der Verlängerung mit einem zusätzlichen Pfeiler im auf der alten Trasse vorgegebenen Abstand abgestützt, da sie sich ohne diese Absützung im Betrieb durch bogen. Der Antrieb befindet sich immer noch bei der Bergstation, im alten Maschinenhaus von 1937, welches durch den Weg von der Station getrennt wird.

Technische Daten

  • Talstation: Caumasee (997 m ü.M.)
  • Bergstation: Caumaseeweg Flims Waldhaus (1087 m ü.M.)
  • Länge: 125 Meter
  • Höhendifferenz: 90 Meter
  • Steigung: 3:4, ca. 35 Grad
  • Fahrzeit: 75 Sekunden
  • Spurweite: ca 1,6 Meter
  • Stehplätze je Kabine: 12, der Zugang zur westlichen Kabine ist Rollstuhlgängig
  • Länge der Kabinen: 210 Zentimeter
  • Hersteller: Aufzugsfabrik Schlieren 1937, Erneuerte Bahn: Niedermeier & Söhne, Dallenwil 1990

Literatur

  • Sina Semadeni-Bezzola: Geschichte und Geschichten eines Grandhotels. Classen, Zürich 1976, ISBN 3 7172 0229 4

Weblinks

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