Chang-Refsdal-Linse

Chang-Refsdal-Linse

Die Chang-Refsdal-Linse ist eine Punktmassen-Gravitationslinse, die durch einen Scherterm gestört ist.

Der Name stammt von Kyongae Chang und Sjur Refsdal, die 1979 einen Artikel[1] in der Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlichten, der beschrieb, dass einzelne Vordergrundsterne die Helligkeit von Quasaren beeinflussen können.

Inhaltsverzeichnis

Physikalischer Hintergrund

Dieser Gravitationslinsentyp stellt ein Modell für die Wirkung eines einzelnen Sterns dar, der sich in der Sichtlinie eines der Bilder eines Hintergrundobjektes (zum Beispiel Quasar) befindet, das durch den Gravitationslinseneffekt einer Galaxie verursacht wird. Kyongae Chang hat in ihrer Dissertation (1980) gezeigt, dass dieses Bild in bis zu vier Unterbilder aufgespalten werden kann. Aufgrund des sehr kleinen Winkelabstandes können diese Bilder nicht direkt beobachtet werden. Allerdings kann es bei der Entstehung der Bilder, wenn der Stern in die Sichtlinie läuft, zu drastischen, charakteristischen Helligkeitsvariationen kommen, aus denen Informationen über die Masse des Sterns oder die Struktur des Hintergrundobjektes gewonnen werden können. Die Betrachtung von ein oder mehreren Sternen, die diesen Effekt erzeugen wird auch Mikrogravitationslinseneffekt genannt.[2]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kyongae Chang, Sjur Refsdal: Flux Variations of QSO Q0957+561 A,B and image splitting by stars Near the Light Path. In: Nature. 282, 1979, S. 561–564, doi:10.1038/282561a0.
  2. Jin H. An, N. Wyn Evans: The Chang-Refsdal lens revisited. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. 369, Nr. 1, 2006, S. 317–334, doi:10.1111/j.1365-2966.2006.10303.x (Volltext-PDF, abgerufen am 11. September 2010).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kyongae Chang — (* 5. September 1946 in Seoul) ist eine südkoreanische Astrophysikerin. Leben Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin über astrometrische Doppelsterne bei den Professoren van de Kamp und Heintz am Sproul Observatory von 1969 bis 1971.… …   Deutsch Wikipedia

  • Mikrolinseneffekt — Der Mikrolinseneffekt (engl. microlensing) bezeichnet in der Astronomie den Fall von Gravitationslinsen, bei denen der Abstand zwischen den verschiedenen durch die Gravitationslinse erzeugten Bildern des Hintergrundobjekts so gering ist, dass sie …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”