- Charles Hapgood
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Charles Hutchins Hapgood (* 17. Mai 1904; † 21. Dezember 1982) war ein amerikanischer Geograph und Atlantologe. In seinen Forschungen widmete er sich vor allem seiner sehr stark umstrittenen Theorie der Polverschiebung und der Überlegung, dass Atlantis auf eine durch Polverschiebung vor 12.000 Jahren untergegange Kultur in der Antarktis zurückzuführen sei. Diese prähistorische Seefahrerkultur soll die Karte des Piri Reis entwickelt haben, und nach ihrem Untergang hätten die Überlebenden das Wissen in die verschiedenen Kontinente gebracht. Seine Theorien konnten nicht belegt werden und wurden weitgehend durch die Theorie der Plattentektonik von Alfred Wegener verdrängt.
Leben
Charles Hapgood beendet sein Studium für Geschichte 1929. Zeitweise unterrichtete er als Dozent in Vermont. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte ihn ein Student in Massachusetts auf den Kontinent Mu aufmerksam, was ihn veranlasste, nach Atlantis zu suchen.
1958 veröffentlichte er sein Buch The Earth's Shifting Crust, in der er seine Theorie der Erdkrustenverschiebung (auch Polverschiebung) beschrieb. 1966 kam sein Buch Maps of the Ancient Kings heraus, in dem er seine Polverschiebungstheorie näher erläuterte und von einem antiken Seefahrervolk sprach, das in der eisfreien Antarktis lebte. Nach Meinung von Hapgood kam die Polverschiebung durch Verschiebungen der Erdachse zustande, die dann eine Kettenreaktion auslösen, bei der sich die Kruste bewege. Tatsächlich gibt es Veränderungen in der Neigung der Erdachse (Präzession, Nutation), aber keine so plötzlichen, dass etwa eine Krustenverschiebung zustande kommen würde. Nicht auf solchen Veränderungen geht die durch paläomagnetische Messungen nachgewiesene Umkehr der Magnetpole zurück, die im Mittel alle 250.000 Jahre stattfindet. Diese Polumkehr ist, soweit bekannt ist, nicht mit katastrophischen Ereignissen verbunden, und nahe menschliche Vorfahren (etwa der Homo erectus oder die Australopithecinen) haben mehrere Magnetpolumkehrungen überlebt.
Hapgood starb 1982 im Alter von 78 Jahren an den Folgen eines Autounfalls.
Verwendung des Themas
Das Thema der Polverschiebung wird insbesondere im Zusammenhang mit einem für 2012 angenommenen Weltuntergang in Verbindung gebracht. Angeblich soll in diesem Zusammenhang auch der Planet Nibiru beteiligt sein. Dieses Ereignis soll am 21. Dezember 2012 stattfinden – also genau 30 Jahre nach Hapgoods Tod, wobei Hapgood selbst häufiger vom Jahr 2013 als vom Jahr 2012 sprach.
Im Film 2012 von Roland Emmerich wird das Thema ebenfalls aufgegriffen. Hier findet als Hauptereignis eine Polverschiebung statt.
Weblinks
- P. F. Hoye & P. Lunde, 1980: Piri Reis and the Hapgood Hypotheses.
- Special Collections & University Archives: Charles H. Hapgood Papers. University of Massachusetts, Amherst Library.
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