Cincinnati (1909)

Cincinnati (1909)

Cincinnati

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Der HAPAG-Dampfer Cincinnati (Foto aus der La bella Napoli, 1911)
Schiffsdaten
Flagge: Deutsches Reich, Vereinigte Staaten
Unterscheidungssignal: RQDL, ab 1917 ?
Schiffstyp: Dampfschiff
Verwendung: Passagierschiff
Frachtschiff
Heimathafen: Hamburg, ab 1917 Washington (D.C.)
Kiellegung: 1908
Bauwerft: Schichau-Werke (Danzig)
Reederei: Hamburg Amerika Linie (HAPAG), ab 1917 U.S.Navy
Technische Daten
Schiffsvermessung: 16.339 BRT / NRT
Verdrängung: 12.537 Tonnen
Länge über alles: 183,90 m
Länge zwischen den Loten: 177,47 m
Breite über alles: 19,92 m
Seitenhöhe: 14,18 m
Baunummer: 804
Maschine
Antrieb: 2 x 6 Zylinder-Vierfach-Expansions-Dampfmaschinen, gebaut von Schichau, 15,0 bar
Geschwindigkeit: 15,5 Knoten
Leistung: 9300/11.000 (max) PSi
Schrauben: 2
Schornsteine: 2
Masten: 4
Sonstiges
Passagiere 1. Klasse 243+51
2. Klasse 210+122
3. Klasse 448+1801
Besatzung: 397
Stapellauf: 24. Juli 1908
Indienststellung: 11. Mai 1909
Jungfernfahrt: 27. Mai 1909
Verbleib: 2. Juli 1918 gesunken

Die Cincinnati war ein Passagierschiff, das 1909 für die HAPAG vom Stapel lief. Ab 1917 fuhr sie als US-Truppentransporter unter dem Namen Covington. 1918 sank sie nach Torpedotreffern in der Nähe von Brest.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Fahrten als Cincinnati

Am 27. Mai 1909 startet die Jungfernfahrt von Hamburg über Southampton und Cherbourg nach New York. Eine erste Reise von Genua über Neapel nach New York findet am 4. April 1910 statt. Vor dem Kuhwerder Hafen kollidiert die Cincinnati am 15. Juli 1912 mit dem Schlepper Michel, der untergeht. Die letzte Reise von Genua über Neapel nach New York findet am 2. April 1913 statt. Am 21. Mai 1913 bricht das Schiff ein erstes Mal von Hamburg nach Boston auf. Am 8. August 1914 wurde das Schiff in Boston aufgelegt.

Fahrten als Covington

Die Cincinnati wurde am 6. April 1917 vom US-Shipping Board beschlagnahmt und am 28. Juli 1917 zum US-Navy-Transporter Covington umgetauft.

Sie wurde unter das Kommando von Captain R. D. Hasbrouck gestellt. Zunächst wurden Schäden, die dem Schiff offenbar noch vor der Übergabe an die Amerikaner von der deutschen Crew zugefügt wurden, repariert. Ab Mitte Oktober 1917 wurde das Schiff als Truppentransporter eingesetzt, um Truppen nach Frankreich zu bringen. Insgesamt unternahm sie sechs Fahrten nach Frankreich und beförderte dabei 858 Offiziere und 20871 Soldaten.

Untergang

Am 10 Mai 1918 fuhr sie in einem Konvoi von 13 Schiffen (Antigone, Kursk, Duca d' Aosta, Pastores, Princess Matoika, Caserta, Lenape, Wilhelmina, President Lincoln, Devinsk, Rijndam und Dante Alighieri) nach Frankreich. In dem Konvoi dieser acht Transporter, begleitet von sieben Zerstörern, machte sie sich am frühen Abend des 1. Juli 1918 auf die Reise westwärts nach Amerika. Der Konvoi lief auf Zick-Zack-Kurs und hatte Vorkehrungen gegen deutsche U-Boote getroffen. Er befand sich rund 150 Meilen südwestlich vor Brest, Frankreich, als um 21:12 Uhr an der Bordwand des Schiffes ein von dem deutschen U-Boot SM U 86 abgeschossener Torpedo explodierte und den vorderen Maschinenraum aufriss. Die Covington lief zu dieser Zeit als zweites Schiff auf der linken Seite in der ersten Gruppe im Konvoi. Das Schiff verlor an Fahrt und kam zum Stillstand, während der Konvoi sich aufspaltete und zu entkommen suchte. Zum Schutz blieben die Zerstörer USS Little und USS Smith bei dem treibenden Schiff. Die Besatzung der Covington bestieg die Rettungsboote; sechs Besatzungsmitglieder waren bei dem Torpedoangriff getötet worden. Die Zerstörer versuchten, durch Wasserbomben U-Bootangriffe zu verhindern und nahmen 770 Schiffbrüchige Personen an Bord. Am nächsten Morgen lag das beschädigte Schiff noch immer mit etwa 40 Grad Schlagseite nach Backbord. Captain Hasbrouck entschloss sich, mit einer kleinen Mannschaft von 25 Personen die Covington zu betreten, um sie so seetüchtig wie möglich zu machen. Am Morgen des 2. Juli 1918 erreichten Schlepper aus Brest den Unglücksort und nahmen den Havaristen auf den Haken. Allerdings drang immer mehr Wasser in das Schiff ein und am Nachmittag sank das Schiff auf der Position 47° 24′ N, 7° 44′ W47.4-7.7333333333333.

Quellen

Literatur

  • Arnold Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt. Band 3: Sprunghaftes Wachstum 1900 bis 1914. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1988, ISBN 3-8225-0039-9, S. 56ff. (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 20).

Weblinks


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