- Cura annonae
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Die Cura annonae (von lateinisch cura "Sorge, Aufsicht" und annona "Jahresertrag") ist die Aufsicht über den Getreidevorrat der Stadt Rom in der Antike.
Die Cura annonae oblag in republikanischer Zeit den sogenannten kurulischen Aedilen. Zu ihren Aufgaben gehörte, im Falle einer Hungersnot im Auftrage des Staates Getreide einzukaufen und günstig an die Bürger weiterzuverkaufen.[1] Ebenfalls gehörte zu dem Amt die Festsetzung des Marktpreises für Getreide unabhängig von Ertrag und Bedarf. Mit dem Anwachsen der stadtrömischen Bevölkerung musste das Getreide aus entfernteren Provinzen herbeigeschafft werden. Auf das Getreide aus Sizilien besaß die Stadt Rom seit den punischen Kriegen ein Monopol.
Gegen Ende der Republik ging man zur kostenlosen Verteilung von Getreide über. Die Aufsicht über die Getreideverteilung oblag seit der Regierungszeit des Kaisers Augustus einer Verwaltung, die von den Praefecti annonae geleitet wurde. Empfangsberechtigt waren römische Bürger, die in Listen erfasst wurden. Ausgegeben wurde das Getreide in der frühen Kaiserzeit in der Porticus Minucia am Ort der heutigen Kirche Santa Maria in Cosmedin, ab dem späten 3. Jahrhundert auch an anderen Stellen.
Literatur
- Peter Herz: Studien zur römischen Wirtschaftsgesetzgebung. Die Lebensmittelversorgung. Franz Steiner, Stuttgart 1988, ISBN 3-515-04805-7
- Evelyn Höbenreich: Annona. Juristische Aspekte der stadtrömischen Lebensmittelversorgung im Prinzipat. Leykam, Graz 1997, ISBN 3-7011-8970-6
- Geoffrey Rickman: The Corn Supply of Ancient Rome. Clarendon Press, Oxford 1980, ISBN 0-19-814838-0
Anmerkungen
Kategorien:- Römische Geschichte
- Rom (Antike Stadt)
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