- Punische Kriege
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Als Punische Kriege (von lat. Poeni = Punier) bezeichnet man eine Serie von drei Kriegen der Antike. Bei diesen Kriegen handelte es sich um den Konflikt zwischen Karthago, der alteingesessenen See- und Handelsmacht, die den westlichen Mittelmeerraum kontrollierte, dem jungen Römischen Reich, das soeben Herr über Italien geworden war und nun weiter aggressiv expandieren wollte, und ihren Verbündeten. Die Karthager wurden von den Römern Poeni (Punier) genannt. Karthago, gelegen im heutigen Tunesien, war zunächst eine Kolonie der Stadt Tyros. In dem folgenden Machtverlust von Tyros gelang es Karthago die phönizischen Kolonien zu übernehmen und zur neuen Mutterstadt und Schutzmacht über diese zu werden.
Vor Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. war das Verhältnis zwischen Rom und Karthago kooperativ gewesen, was sich an mehreren Verträgen ablesen lässt. Als Rom aber eine Chance erkannte, einen Brückenkopf in Sizilien zu erringen, trat Karthago diesem entgegen, weil es dadurch seine eigenen Besitzungen im Westen der Insel gefährdet sah. Dieser Lokalkonflikt weitete sich im Ersten und Zweiten Punischen Krieg in einen Kampf um die Hegemonie im westlichen Mittelmeer aus. Dieser dauerte 63 Jahre und wurde von beiden Seiten energisch und mit großem Ressourceneinsatz betrieben.
Obwohl Rom mehrmals am Rand einer Niederlage stand, gewann es beide Kriege, wohingegen Karthago merklich geschwächt daraus hervorging. Nach dem endgültigen Triumph bei der Schlacht von Zama 202 v. Chr. lag Karthago am Boden und sah sich auf den Status eines römischen Vasallenstaates herabgesetzt. Gleichwohl fürchteten vor allem die römischen Konservativen unter Marcus Porcius Cato dem Älteren ein Wiedererstarken des Erbfeindes und bevorteilten massiv Karthagos nordafrikanische Rivalen. Schließlich beseitigten die Römer den karthagischen Stadtstaat im Dritten Punischen Krieg, vernichteten die Stadt selbst und errichteten die neue Provinz Africa.
Inhaltsverzeichnis
Hauptartikel
- Der Erste Punische Krieg wurde zwischen 264 und 241 v. Chr. hauptsächlich mit Seestreitkräften und auf Sizilien geführt.
- Der Zweite Punische Krieg wurde zwischen 218 und 201 v. Chr. geführt und ist durch Hannibals Überquerung der Alpen bekannt geworden. Hier erlitten die Römer in der Schlacht von Cannae 216 ihre schwerste Niederlage überhaupt.
- Der Dritte Punische Krieg fand zwischen 149 und 146 v. Chr. statt und endete mit der vollständigen Zerstörung Karthagos.
Quellen über die punischen Kriege
Über die punischen Kriege berichten unter anderem: der römische Geschichtsschreiber Titus Livius, der römische Historiker Cornelius Nepos und der griechischen Geschichtsschreiber Polybios.
Literatur
- Nigel Bagnall: Rom und Karthago. Der Kampf ums Mittelmeer. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-489-5.
- Markus Gerhold: Rom und Karthago zwischen Krieg und Frieden: Rechtshistorische Untersuchung zu den römisch-karthagischen Beziehungen zwischen 241 v. Chr. und 149 v. Chr. Lang, Frankfurt am Main u.a. 2002, ISBN 3-631-39598-1 (=Dissertation, Universität Wien).
- Adrian Goldsworthy: The Punic Wars. Cassell, London 2000, ISBN 0-304-35284-5.
- Klaus Zimmermann: Rom und Karthago. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-15496-7.
- Klaus Zimmermann: Karthago – Aufstieg und Fall einer Grossmacht. Theiss-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2281-4.
Weblinks
- Die Römer – von den Anfängen bis zu den Gracchen
- Karthagos Geschichte
- Der Söldnerkrieg nach dem 1. Punischen Krieg
Die Punischen Kriege
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