- EN 13779
-
Europäische Norm EN 13779 Nationale Normen DIN-Norm, ÖNORM Bereich Lüftungstechnik Regelt Lüftung von Nichtwohngebäuden - Allgemeine Grundlagen und Anforderungen für Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme Kurzbeschreibung Luftqualität Letzte Ausgabe 2007-09 Die Europäische Norm EN 13779 ist eine Norm zur mechanischen Lüftung und Klimatisierung von Nichtwohngebäuden, die für den Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Sie liegt auch als DIN-Norm DIN EN 13779 und ÖNORM EN 13779 vor. In Deutschland ersetzt sie die im Mai 2005 zurückgezogene DIN 1946-2. In Österreich ersetzt sie die Vorgängerversion, die bereits ab 2000 gültig war.
Die Norm klassifiziert die Luftqualität der Raumluft, der Zuluft, der Fortluft und der Außenluft in Abhängigkeit von verschiedenen Kriterien in zwei bis fünf Klassen. Die Ermittlung der Luftqualitätsdaten ist bei der Errichtung von Nichtwohngebäuden von Bedeutung. Basierend auf der EN ISO 7730 Ergonomie der thermischen Umgebung - Analytische Bestimmung und Interpretation der thermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV- und des PPD-Indexes und Kriterien der lokalen thermischen Behaglichkeit werden Bereiche zur Auslegung der Raumtemperatur und zulässige Schalldruckpegel definiert.
Man unterscheidet zwischen ODA („Outdoor Air“) und IDA („Indoor Air“) und legt drei Kategorien fest:
- ODA 1: saubere Luft, die nur zeitweise staubbelastet sein darf
- ODA 2: Außenluft mit hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub und/oder gasförmigen Verunreinigungen
- ODA 3: Außenluft mit sehr hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub und/oder gasförmigen Verunreinigungen
Die Ermittlung des tatsächlichen für den Gebäudestandort geltenden ODA-Werts setzt eine Schadstofferfassung der Außenluft voraus. Anschließend folgt eine komplexe Berechnung zur Bestimmung der Konzentration von:
Der IDA-Wert betrifft die gewünschte Raumluftqualität und ist ebenfalls durch die EN 13779 geregelt.
- IDA 1: Hohe Raumluftqualität
- IDA 2: Mittlere Raumluftqualität
- IDA 3: Mäßige Raumluftqualität
- IDA 4: Niedrige Raumluftqualität
Wissenschaftlicher Hintergrund und praktische Anwendung
In der Praxis findet die EN 13779 direkte Anwendung bei der Planung von Raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen). Da, je nach Örtlichkeit, nicht überall die Schadstoffkonzentration gleich ist, besagt die Norm, dass der Fachplaner den ODA-Wert bei jeder Objektplanung mit einbeziehen muss. Hier werden die Luftmessdaten über einen Zeitraum von rückwirkend einem Jahr berücksichtigt und auf Basis der Grenzwerte der WHO ausgewertet.
Das Rheinische Institut für Umweltforschung an der Universität zu Köln entwickelte zusammen mit dem Dienstleister Pollution-Info eine Datenbank, die es dem Fachplaner für Raumlufttechnik ermöglichen soll, problemlos einen ODA-Wert zu einem exakten Gebäudestandort zu erfragen. Seit 2011 ist dieser Service so ausgereift, dass aus etwa 3,1 Milliarden Datensätzen die Außenluft berechnet werden kann. Die Toleranz liegt hier bei etwa 25 Metern.
Weblinks
Wikimedia Foundation.