- Daniel Hoffmann (Germanist)
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Daniel Hoffmann (* 11. Juni 1959 in Bielefeld) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Schriftsteller.
Leben
Nach einem Studium der Germanistik und Philosophie von 1978 bis 1986 an der Universität Düsseldorf wurde er mit einer Arbeit über Hans Henny Jahnns Roman „Fluß ohne Ufer“ promoviert. Von 1987 bis 1989 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Fachbereich „Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte“) an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. 1990 bis 1991 verbrachte er ein Jahr als Visiting Scholar an der Brandeis University in Waltham (Massachusetts). 1996 habilitierte er sich an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit einer Arbeit über Religion und Literatur zwischen den Weltkriegen. Seit 2002 ist er außerplanmäßiger Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft.
Daniel Hoffmann forscht und lehrt mit den Schwerpunkten Deutsch-jüdische Literatur, Religion und Literatur in der Moderne sowie Literatur des 19. Jahrhunderts. Neben seinen Büchern hat er etwa 50 Aufsätze verfasst, u.a. zu Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Kassner, Gertrud Kolmar, Elisabeth Langgässer, Moses ben Maimon und Karl Wolfskehl. 2007 veröffentlichte er sein erstes literarisches Werk. Er rekonstruierte die Kindheits- und Jugendzeit seines Vaters, der während des Dritten Reiches als deutscher Jude im KZ inhaftiert war.
Publikationen
- Die Wirklichkeit und der Andere. Zu Hans Henny Jahnns Roman „Fluß ohne Ufer“. Peter Lang, Frankfurt am Main/New York 1987
- Die Erkenntnis auf dem Weg zur Vollkommenheit. Wunderwissen und Gotteserkenntnis in Maimonides’ „More Nebuchim“. Wilhelm Fink, München 1991
- Die Wiederkunft des Heiligen. Literatur und Religion zwischen den Weltkriegen. Schöningh, Paderborn 1998
- Stille Lebensmeister. Dienende Menschen bei Hermann Lenz. Stauffenburg, Tübingen 1998
- „Im neuen Einband Gott gereicht“. Liturgische Poesie in der deutsch-jüdischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2002
- Bruchstücke einer großen Tradition. Gattungspoetische Studien zur deutsch-jüdischen Literatur. Schöningh, Paderborn 2005
- (Hrsg.) Handbuch zur deutsch-jüdischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Schöningh, Paderborn 2002
- (Hrsg.) Gustav Gabriel Cohen. Das Ideal des eigenen Staates. Zwei Schriften aus den Anfängen des Zionismus, hrsg., eingeleitet u. kommentiert von Daniel Hoffmann, mit einer Familienerinnerung von Hanne Lenz, IBA – Media & Book, Berlin 2003 (Übersetzung ins Hebräische: Chason hamedina haatzmait, übers. von Irene Carmel, mit einem Vorwort und Nachwort von Gabi Warburg, Pardes Publishing House, Israel 2010)
- Lebensspuren meines Vaters. Eine Rekonstruktion aus dem Holocaust. Göttingen 2007, ISBN 3-83530149-7
- Leuchtende Tinte auf brüchigem Papier. Eine jüdische Lektüre von Adalbert Stifters Abdias, mit einem einleitenden Essay von Dieter Borchmeyer über die literarische Gestalt des Juden von Lessing bis Stifter. Würzburg 2011, ISBN 3-826046544
Weblinks
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