Cap Leucate

Das Sémaphore du Cap Leucate befindet sich auf dem gleichnamigen Cap Leucate

Blick auf den Leuchtturm (Phare du Cap Leucate).

Cap Leucate ist ein Kap an der französischen Mittelmeerküste. Es befindet sich am Golfe du Lion, am Rande der Gemeinde Leucate im Département Aude.

Das Cap Leucate (franz. Le Cap Leucate) ist ein Toponym für den südöstlichen Abfall der Corbières maritimes ins Mittelmeer. Im engeren Sinn wird damit das Cap Leucate bezeichnet auf dem sich das Sémaphore ^[1] der französischen Marine (genannt = Sémaphore du Cap Leucate) sowie der Leuchtturm ^[2] des Cap Leucate befinden. Im weiteren geographischen Verständnis wird als Cap Leucate der gesamte Küstenabschnitt der Halbinsel Leucate zwischen den Ortsteilen La Franqui und Leucate Plage der Gemeinde Leucate bezeichnet.^[3]

Geographisch-biogeographische Besonderheit des Cap Leucate

Geomorphologie

Das Cap Leucate ist zwischen der Rhônemündung (Camargue) und der Côte Vermeille^[4], die einzige Steilküste im Küstenbereich des Languedoc-Roussillon. Das Cap Leucate wird vor allem von pliozänen lacustren Kalken gebildet die hier mit einer Mächtigkeit von mehr als 40 Metern anstehen ^[5]. Diese anstehenden pliozänen Kalke die steil am Cap Leucate (hier im erweiterten landschaftlichen Sinne) ins Mittelmeer abfallen (zirka 40 – 60 m) bilden eine für den Languedoc-Roussillon einzigartige spektakuläre Steilküste ^[6]

Biogeographie

Blühende Barlia robertiana auf dem Cap Leucate

Das Cap Leucate zeichnet sich durch eine besondere biogeographische Wertigkeit aus. Es finden sich dort viele thermomediterrane Pflanzenarten wie beispielsweise Olea oleaster ^[7], Pistacia lentiscus die ansonsten im mediterranen Languedoc relativ selten sind, aber am Cap Leucate das Landschaftsbild dominieren und prägen. Weiterhin ist das Cap Leucate bekannt für seinen Orchideenreichtum, von denen schon manche teilweise Anfang Februar blühen. Daneben kann man ab Mitte März zahlreiche Zwergirisarten ^[8] und Narzissen finden. Eine weitere Besonderheit des Cap Leucate ist, dass es das trockenste Gebiet Frankreichs im Süden abgrenzt. Zwischen Port-la-Nouvelle und dem Cap Leucate fallen im langjährigen Mittel nur 374 mm Niederschlag ^[9]. Damit zählt das Cap Leucate zu einem der trockensten europäischen Landschaftsräume. Abschließend sei noch darauf verwiesen, dass der hohe Florenreichtum des Cap Leucate sowohl durch den Tourismus (Trittschaden) als auch durch eine zunehmende Verbuschung gefährdet ist. ^[10] Teile des Gebietes liegen im Regionalen Naturpark Narbonnaise en Méditerranée.

Einzelnachweise

1. ↑ Ein Sémaphore ist eine Seeverkehrsleitzentrale der französischen Marine. Da es zur Zeit noch keinen deutschen Artikel dazu gibt, hier der Verweis auf die französische Wikipedia: fr:Sémaphore (signalisation maritime)
2. ↑ geographische Koordinaten des Leuchtturmes von Cap Leucate 42°54′5″N 003°03′3″E; sowie Artikel in der franz. Wikipedia http://fr.wikipedia.org/wiki/Phare_du_cap_Leucate + engl. Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Phare_du_Cap_Leucate
3. ↑ Blick auf die Landschaft des Cap Leucate zwischen La Franqui und Leucate Plage http://survoldefrance.fr/affichage2.php?img=12030
4. ↑ mehr zur Côte Vermeille unter http://fr.wikipedia.org/wiki/C%C3%B4te_Vermeille
5. ↑ (P 2 Pliocène moyen. Calcaires lacustres)Berger, G.M.: Carte géologique de la France a 1/50.000 – Notice Expilicative de la Feuille Leucate a 1/50.000, 1982, Orleans, S. 19.
6. ↑ Ein Blick auf die Steilküste des Cap Leucate http://www.david-merlin.com/phototheque/photos-60,leucate134,23.htm.
7. ↑ Olea oleaster = wilder Ölbaum = Olea oleaster Hoffmgg. & Link → Olea europaea L. subsp. europaea var. sylvestris (Mill.)Lehr. Da es noch keine deutsche Wikipediaseite über den Oleaster gibt hier der Verweis auf die franz. Wikipedia http://fr.wikipedia.org/wiki/Oleastre und die katalanische Wikipedia http://ca.wikipedia.org/wiki/Ullastre (In der dt. Wiki gibt es unter Oleaster nur einen redirect auf den Olivenbaum.
8. ↑ insbesondere die Sammelart Iris lutescens und deren Unterarten; mehr dazu http://fr.wikipedia.org/wiki/Iris_lutescens
9. ↑ Berger, G.M.: Carte géologique de la France a 1/50.000 – Notice Expilicative de la Feuille Leucate a 1/50.000, 1982, Orleans, S. 26.
10. ↑ Aufsatz zur Verbuschungsproblematik im Mittelmeerraum, mit Fallbeispiel Leucate (Verbuschungskarte) http://www.klett.de/sixcms/media.php/177/A053_08081X06.pdf