Detroits Mauer

Detroits Mauer

Detroits Mauer, The Wall ist eine kleine, unauffällige Mauer in einem Detroiter Wohnbezirk mit dem Hintergrund der Rassentrennung (residential segregation by race).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Heute wird die Mauer in Detroit manchmal mini Berlin wall oder auch Wailing Wall (Klagemauer) genannt, doch die meisten Anwohner wissen von ihrer eigentlichen Entstehungsgeschichte nicht mehr viel. Die Mauer wurde 1940 gebaut und verläuft südlich der Eight Mile und nahe dem Joe Luis Park, zwischen Mendota und Birdwood Street.

Das Gebiet östlich der Mauer bestand ursprünglich aus einer provisorischen Siedlung farbiger Einwanderer, welche in den 20er Jahren das damals noch sehr naturbelassene Land dem Stadtleben vorgezogen haben. Als 1940 in direkter Nachbarschaft eine Neubausiedlung für weiße Eigentümer gebaut werden sollte, waren die staatlichen Fördermittel hierfür nur durch den Mauerbau zu erwirken.

Fördermittel

Diese Bedingung wurde offiziell von der FHA (Federal Housing Administration) gestellt, eine Agentur des US-Staates, welche 1934 in Zusammenhang mit dem „National Housing Act“ gegründet worden war. Das Ziel der FHA ist einen adäquaten Wohnstandart unter realistischen Konditionen zu ermöglichen und das Eigenheim, sowie die Baubranche zu fördern. Das System sichert den Grundkredit und stabilisiert dadurch auch den Finanzmarkt. Vergabe und Handhabung dieser Fördermittel überlässt die FHA weitestgehend der Lokalpolitik.

Residential Segregation by Race

Das Phänomen der getrennten Wohnbezirke nach ethnischer Zugehörigkeit sei ein typisches Zeichen für das ungelöste Problem der Fremdenfeindlichkeit in den USA, so der Historiker Thomas J. Sugrue. Häufig sei dies in den nördlichen Städten des Landes anzutreffen und sowohl politisch zu begründen als auch mit dem Schüren von Ängste vor Integration der Einwanderer durch Immobilienmakler zu erklären. Zwischen den 40er und den 60er Jahren habe es auffallend viele Übergriffe auf Einwanderer-Familien gegeben, welche in ein rein weißes Wohnquartier umziehen wollten. Die staatliche Unterstützung von Einfamilienhäusern sei zwar ein liberaler Versuch innerhalb des New Deals jedem Amerikanischen Bürger ein Heim zu sichern, aber die Vergabe der Unterstützungen hab in den 40er in Detroit in den Händen der republikanischen Lokalpolitik gelegen, welche wiederum dafür gesorgt hat, die weißen Wohnbezirke weiß zu halten. Sinngemäß dazu wurden staatlich finanzierte, soziale Wohnbauprojekte ins Leben gerufen, die ausschließlich für Afroamerikaner vorgesehen waren. Das größte Beispiel hierfür ist in Detroit das Brewster-Douglass Housing Project von 1933.

Heute

Heute leben sowohl östlich, als auch westlich der mehr und mehr zuwachsenden Mauer fast ausschließlich Farbige. Die Grenzen haben sich weiter Richtung Stadtauswärts bewegt, so dient z.B. die mehrspurige Eight Mile als ein trennendes Element zwischen den ehr weißen Vororten der Mittelschicht und der Stadt Detroit mit ihren über 80 % afroamerikanischen Einwohnern.

Literatur

  • Thomas J.Sugrue: The Origins of the Urban Crisis : Race and Inequality in Postwar Detroit. Princeton University Press, United States 2005, ISBN 0691121869.

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