Zeit Debatten

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Die Zeit Debatten (Eigenschreibweise: ZEIT DEBATTEN) ist eine Debating-Turnierserie, die von der Wochenzeitung Die Zeit gesponsert wird. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Altbundeskanzler Helmut Schmidt und umfasst die bedeutendsten Turniere des deutschsprachigen Debating. Anders als andere Turniere, die größtenteils offene Vereinsmeisterschaften sind, werden Zeit Debatten auch von Mitgliedern fremder Debattierclubs über die jeweilige Region hinaus besucht. Insgesamt nehmen an den Turnieren dieser Serie jeweils über 100 Redner und Juroren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien teil.

Eine Saison der Serie besteht aus vier regulären Zeit Debatten und der Deutschen Debattiermeisterschaft (DDM). Alle fünf Turniere werden durch die Mitgliederversammlung des Verbands der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) an Debattierclubs, die VDCH-Mitglieder sind, vergeben. Turniere des VDCH werden fast ausschließlich in den Formaten Offene Parlamentarische Debatte (OPD) und British Parliamentary Style (BPS) ausgerichtet. Das Format der Deutschen Meisterschaft (DDM) alterniert jedes Jahr zwischen diesen beiden. Eine Zeit Debatte wird an drei, die DDM an vier Tagen ausgetragen. [1][2]

Die Deutsche Meisterschaft 2011 im Format OPD gewannen Clemens Lechner, Moritz Niehaus und Severin Weingarten von der Debattiergesellschaft Jena. Die drei Jenaer setzten sich im Finale am 12. Juni in der Alten Aula der Universität Heidelberg gegen den noch amtierenden Meister von der Streitkultur Tübingen durch. Damit gewann Jena bereits zum zweiten Mal nach 2006 den Titel des deutschen Meisters und zählt nun gemeinsam mit dem Debattierclub Johannes Gutenberg Mainz zu den beiden einzigen deutschen Debattierclubs, denen dies gelang.

Der VDCH führt eine ewige Bestenliste der Zeit Debatten, in die alle Turniererfolge unabhängig von der Erfolgsquote eingehen. Nach der Saison 2009/2010 steht hier die Berlin Debating Union an der Spitze, gefolgt vom Debattierclub Johannes Gutenberg (Mainz) und dem Debattierclub Münster.

Inhaltsverzeichnis

Regionalmeisterschaften

Neben den fünf Turnieren der Zeit Debatten vergibt der VDCH auch jährliche Regionalmeisterschaften, die bis zur Saison 2008/2009 Teil der Serie waren. Die kurz Regios genannten Turniere sind in der Regel zweitätig und finden wenige Wochen vor der Deutschen Meisterschaft zeitgleich statt.

Austragungsmodus

An den zwischen drei und sieben Vorrunden eines jeden Turniers nehmen alle gemeldeten Teams teil. Die Ergebnisse jeder Runde werden im Tab registriert. Nach der Vorrunde scheiden all diejenigen Teams aus, die keine für die Finalrunde qualifizierende Position im Tab erreicht haben. Entscheidend für diesen Break ist das Team-Tab, neben dem noch ein Speaker-Tab mit den Resultaten der einzelnen Redner geführt wird. Im Format der OPD ist zweiteres ebenfalls von Bedeutung, weil es über den Break derjenigen Redner entscheidet, die sich nicht mit ihrem Team qualifizieren konnten, jedoch in der Finalrunde als Freie Redner agieren dürfen. Die Finalrunde wird im Modus des K.-o.-Systems ausgetragen. Ein externes Publikum gibt es in der Regel nur in den jeweiligen Finals, die in größeren Sälen stattfinden und oft mehrere hundert Gäste anziehen. Ein Team von zwei bis vier Chefjuroren übernimmt die inhaltliche Organisation eines Turniers und legt auch die Themen der Debatten fest. Die übrigen Juroren werden von den teilnehmenden Debattierclubs gestellt und erreichen, wie auch die Redner, nur bei qualifizierenden Leistungen die Finalrunde. Über den Juroren-Break entscheiden die Chefjuroren nach eigenem Ermessen.

Siegerlisten

Die Sieger der Deutschen Debattiermeisterschaften im Überblick:[3]

  • 2001: Münster (Trinh Le und Kira Heyden)
  • 2002: Berlin (Christian Blum und Frederik von Rumohr)
  • 2003: Mainz (Simon Herrmann, Christian Rauda und Hanna Kaspar)
  • 2004: Heidelberg Debating (Christian Gollner und Jan Lemnitzer)
  • 2005: Freiburg (Eike Hosemann, Marco Ragni und Manfred Kröber)
  • 2006: Jena (Mark Hauptmann und Maika Spilke)
  • 2007: Mainz (Marcel Giersdorf, Marietta Gädeke und Gudrun Lux)
  • 2008: Halle (Marcus Ewald und Torsten Rössing)
  • 2009: Magdeburg (Miriam Hauft, Jonas Werner, Hauke Blume)
  • 2010: Tübingen (Peter Croonenbroeck und Philipp Stiel)
  • 2011: Jena (Clemens Lechner, Moritz Niehaus und Severin Weingarten)[4]

Saison 2011/2012

Turnier Ausrichter Sieger Bester Finalredner Chefjuroren
1. Zeit Debatte:
25.-27. November 2011, OPD
Karlsruhe TBD TBD Yin Cai, Mario Dießner und Christoph Krakowiak
2. Zeit Debatte:
13.-15. Januar 2012, OPD
Hamburg TBD TBD Pauline Leopold, Benedikt Nufer und Willy Witthaut
3. Zeit Debatte:
16.-18. März 2012
Magdeburg TBD TBD Peter Croonenbroeck, Mario Dießner und Miriam Hauft
4. Zeit Debatte:
11.-13. Mai 2012, BPS
Münster TBD TBD Lukas Haffert, Dessislava Kirova und Clemens Lechner
Deutsche Meisterschaft:
7.-10. Juni 2012, BPS
Wien TBD TBD Lukas Haffert, Tom-Michael Hesse, Isabelle Loewe und Gudrun Lux

Saison 2010/2011

Turnier Ausrichter Sieger Bester Finalredner Chefjuroren
1. Zeit Debatte:
29.–31. Oktober 2010, BPS
Greifswald Halle (Simeon Reusch und Thomas Wach) Simeon Reusch Sarah Jaglitz, David Lamouroux, Isabelle Loewe, Michael Saliba
2. Zeit Debatte:
14.–16. Januar 2011, OPD
Mainz Leipzig (Wiebke Nadler, Teresa Peters, Tom-Michael Hesse) Magnus Schmagold (Göttingen) Peter Croonenbroeck, Marcel Giersdorf, Lukas Haffert
3. Zeit Debatte:
11.–13. März 2011, BPS
Stuttgart Göttingen (David Lamouroux und Nicolas Friebe) Katharina Wagner (Dresden) Dessislava Kirova, Daniel Grotzky, Rafael Heinisch, Igor Gilitschenski
4. Zeit Debatte:
20.–22. Mai 2011, Wartburg
Jena Tübingen (Steffen Jenner, Simon Lehle, Sarah John) Simon Lehle (Tübingen) Gudrun Lux, Tim Richter, Tom-Michael Hesse
Deutsche Meisterschaft:
9.–12. Juni 2011, OPD
Heidelberg Jena (Clemens Lechner, Moritz Niehaus, Severin Weingarten) Lukas Haffert (St. Gallen) Marcus Ewald, Jan Lüken, Gudrun Lux, Tim Richter

Saison 2009/2010

Turnier Ausrichter Sieger Bester Finalredner Chefjuroren
1. Zeit Debatte:
27.–29. November 2009, OPD
Potsdam Göttingen (Magnus Schmagold, Gabor Stefan und Nicolas Friebe) Nicolas Friebe Mario Dießner, Gudrun Lux, Lea Weitekamp
2. Zeit Debatte:
22.–24. Januar 2010, BPS
Stuttgart Greifswald (Sarah Jaglitz, Rafael Heinisch) Clemens Lechner (Jena) Marcus Ewald, Andreas Lazar, Isabelle Loewe
3. Zeit Debatte:
5.–7. März 2010, OPD
Wien Tübingen (Peter Croonenbroeck, Sarah John, Philipp Stiel) Peter Croonenbroeck Gudrun Lux, Florian Prischl, Tim Richter
4. Zeit Debatte:
14.–16. Mai 2010, OPD
Tübingen Berlin (Dessislava Kirova, Filip Bubenheimer und Juliane Mendelsohn) Marcus Ewald Mario Dießner, Andrea Gau, Pauline Leopold, Tim Richter
Deutsche Meisterschaft:
3.–6. Juni 2010, BPS
Münster Tübingen (Peter Croonenbroeck, Philipp Stiel) Philipp Stiel Sebastian Berg, Marcel Giersdorf, Daniel Grotzky

Saison 2008/2009

Turnier Ausrichter Sieger Bester Finalredner Chefjuroren
1. Zeit Debatte:
14.–16. November 2008, BPS
München Münster (Julian Schneider und Manuel Adams) Jan Papsch (Mainz) Daniel Grotzky, Isabelle Loewe, Tim Richter und Daniel Sommer
2. Zeit Debatte:
5.–7. Dezember 2008, OPD
Potsdam Jena (Moritz Niehaus, Friederike Meyer zu Wendischhoff und Clemens Lechner) Benedikt Nufer (Hamburg) Marietta Gädeke und Bernd Hoefer
3. Zeit Debatte:
23.–25. Januar 2009, OPD
Tübingen Mainz (Jan Papsch, Thore Wojke und Nicolas Eberle) Benedikt Nufer (Hamburg) Gudrun Lux, Thea Nesyba, Volker Tjaden und Daniel Sommer
Nordostdeutsche Meisterschaft:
18.–19. April 2009, OPD
Magdeburg Berlin (Bastian Laubner, Filip Bubenheimer und Patrick Ehmann) Clemens Lechner (Jena) Tim Brückmann, Daniel Sommer und Karsten Stölzgen
Westdeutsche Meisterschaft:
18.–19. April 2009, OPD
Bonn Mainz (Konrad Grießinger, Robert Lehmann und Nicolas Eberle) Jan Brinkmann (Osnabrück) Gudrun Lux und Tim Richter
Süddeutsche Meisterschaft:
18.–19. April 2009, OPD
Würzburg St. Gallen (Lukas Haffert, Viola Lutz und Christian Funk) Wladislaw Jachtchenko (München) Daniel Grotzky, Pauline Leopold und Jan Papsch
4. Zeit Debatte:
15.–17. Mai 2009, Wartburgformat
Jena Tübingen (Volker Tjaden, Pauline Leopold, Peter Croonenbroeck) Thore Wojke (Mainz) Clemens Lechner, Gudrun Lux und Tim Richter
Deutsche Meisterschaft:
11.–14. Juni 2009, OPD
Mainz Magdeburg (Miriam Hauft, Jonas Werner, Hauke Blume) Philipp Stiel (Tübingen) Christoph Busch, Marietta Gädeke, Gudrun Lux und Daniel Sommer

Saison 2007/2008

Turnier Ausrichter Sieger Bester Finalredner Chefjuroren
1. Zeit Debatte:
9.–11. November 2007, BPS
Hamburg Berlin (Daniel Hinkeldein und Patrick Ehmann) Lukas Haffert (Münster) Sebastian Berg und Timm Reinisch
2. Zeit Debatte:
18.–20. Januar 2008, OPD
Mainz Münster (Tim Brückmann, Johanna Diel und Lukas Haffert) Lukas Haffert (Münster) Sebastian Berg, Christin Hartmann und Hanna Kaspar
Nordostdeutsche Meisterschaft:
26.–27. April 2008, BPS
Jena Göttingen (Nicolas Friebe und Magnus Schmagold) Nicolas Friebe (Göttingen) Christin Hartmann und Timm Reinisch
Westdeutsche Meisterschaft:
26.–27. April 2008, BPS
Mannheim Bonn (Tim Richter und Lea Weitekamp) Tim Richter (Bonn) Sebastian Berg und Simon Herrmann
Süddeutsche Meisterschaft:
26.–27. April 2008, BPS
Stuttgart Tübingen (Volker Tjaden und Henrik Volpert) Henrik Volpert (Tübingen) Jens Fischer und Isabelle Loewe
3. Zeit Debatte:
16.–18. Mai 2008, BPS
Halle Münster (Julian Schneider und Lukas Haffert) Lukas Haffert (Münster) Sebastian Berg, Christoph Busch und Christin Hartmann
4. Zeit Debatte:
30. Mai – 1. Juni 2008, OPD
Göttingen Münster (Julian Schneider, Sebastian Berg und Lukas Haffert) Lukas Haffert (Münster) Nicolas Friebe, Marietta Gädeke, Gudrun Lux und Daniel Sommer
Deutsche Meisterschaft:
12.–15. Juni 2008, BPS
Berlin Halle (Marcus Ewald und Torsten Rössing) Marcel Giersdorf (Mainz) Sebastian Berg, Patrick Ehmann, Felix Lamouroux und Aurora Simionescu

Weblinks

Einzelnachweise

  1. VDCH: Zeit Debatten: Der Redewettstreit für Studenten
  2. VDCH: Die Regeln einer Debatte
  3. Achte Minute. Das Blog-Magazin der deutschen und deutschsprachigen Debattierszene: Ruhmeshalle der Deutschen Debattiermeister
  4. BILD-Zeitung: Jena ist Deutscher Meister im Hochschuldebattieren: [1]

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