Verband der Debattierclubs an Hochschulen

Basisdaten
Gründung:	2001
Gründungsort:	Münster
Mitglieder:	71 Institutionen mit ca. 4.000 persönlichen Mitgliedern (Stand: März 2011)
Präsident:	Jan Lüken
Vizepräsidenten:	Benedikt Nufer, Marcus Ewald, Esther Reinert
Website:	www.vdch.de

Der Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (VDCH) ist der im Jahre 2001 gegründete Dachverband für universitäre Debattierclubs in den deutschsprachigen Ländern und Regionen Mitteleuropas. Momentan vereint der VDCH 71 Vereine mit insgesamt etwa 4.000 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und den Niederlanden.^[1] Der VDCH unterstützt die Mitgliedsvereine und Initiativen zur Gründung neuer Debattierclubs und setzt sich für die Anerkennung des Debattierens im Allgemeinen ein. Der VDCH veranstaltet die bedeutendsten und größten Debattierwettstreite des deutschsprachigen Raumes, die Turniere der renommierten ZEIT Debatten-Serie.

Der VDCH ist Mittler zwischen den Debattierclubs, der Öffentlichkeit und Sponsoren sowie Unterstützern. Zudem ist der Präsident der VDCH der VDCH Vertreter in den internationalen Gremien des Hochschuldebattierens, wie dem EUDC-Council oder der weltweiten Organisation WUDC.^[2]

Mit seiner überparteilichen Ausrichtung und der sehr großen Verbreitung an mittlerweile jeder großen Universität ist der VDCH einer der bedeutendsten studentischen Initiativen, zumal nicht auf Deutschland begrenzt.^[3]

Der VDCH ist gemeinsam mit der Deutschen Debattiergesellschaft (DDG) Herausgeber^[4] der Achten Minute, dem mehrsprachigen Magazin der vornehmlich europäischen Debattierszene. Mit mehr als einhunderttausend Leserinnen und Lesern ist die Achte Minute das größte Online-Magazin der deutschsprachigen Debattierszene und zentrales Informationsmedium rund um das Hochschuldebattieren in den deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas.^[5]

In Kooperation mit der Wochenzeitung Die Zeit veranstaltet der Verband jedes Jahr bundesweite Turniere im Debattieren, von denen eines als Saisonhöhepunkt die Deutsche Debattiermeisterschaft ist. Die Deutsche Meisterschaft 2010 in Münster gewannen Peter Croonenbroeck und Philipp Stiel vom Debattierclub Streitkultur aus Tübingen. Die beiden konnten sich im Finale am 6. Juni in der Aula am Aasee in Münster gegen ein Team der Debattiergesellschaft Jena sowie zwei Teams der Berlin Debating Union durchsetzten. Erfolgreichster Debattierclub bei Deutschen Meisterschaften bleibt der Debattierclub Johannes Gutenberg Mainz, der zwischen 2003 und 2008 in jedem Jahr im Finale der Meisterschaft stand und als einziger Club bereits zweimal den Titel errang. Neben den ZEIT Debatten vergibt der VDCH auch die ab der Saison 2009/2010 nicht mehr als ZEIT Debatten ausgetragenen Regionalmeisterschaften im Debattieren. Die amtierenden Regionalmeister sind die Berlin Debating Union (Nord), Klartext Halle (Ost), Tilbury House Köln (West) und der DebattierClub St.Gallen (Süd).

Turniere des VDCH werden fast ausschließlich in den Formaten Offene Parlamentarische Debatte (OPD) und British Parliamentary Style (BPS) ausgerichtet. Das Format der Deutschen Meisterschaft alterniert jedes Jahr zwischen diesen beiden, wobei sich das Format, in dem die Regionalmeisterschaften ausgetragen werden, an diesem Rhythmus orientiert.^[6]

Präsidenten

Die Präsidenten des VDCH im Überblick. Den Präsidenten stehen drei Stellvertreter zur Seite, die zusammen das ehrenamtlich tätige Präsidium des Verbandes bilden. Vornehmlich die Präsidenten nehmen neben der repräsentativen Funktion auch geschäftsführende Aufgaben wahr.^[7]

• 2001 - 2003: Christian Blum, Berlin
• 2003/2004: Melanie Amann, Berlin/München
• 2004/2005: Florian Wichelmann, Berlin
• 2005/2006: Isabelle Loewe, Bonn
• 2006/2007: Simon Hermann, Mainz
• 2007/2008: Daniel Grotzky, München
• 2008 - 2010: Tim Richter, Bonn
• 2010 - heute: Jan Lüken, Ingolstadt

Die Sieger der Deutschen Debattiermeisterschaften

• 2001: Münster (Trinh Le und Kira Heyden)
• 2002: Berlin (Christian Blum und Frederik von Rumohr)
• 2003: Mainz (Simon Herrmann, Christian Rauda und Hanna Kaspar)
• 2004: Heidelberg Debating (Christian Gollner und Jan Lemnitzer)
• 2005: Freiburg (Eike Hosemann, Marco Ragni und Manfred Kröber)
• 2006: Jena (Marc Hauptmann und Maika Spilke)
• 2007: Mainz (Marcel Giersdorf, Marietta Gädeke und Gudrun Lux)
• 2008: Halle (Marcus Ewald und Torsten Rössing)
• 2009: Magdeburg (Miriam Hauft, Jonas Werner und Hauke Blume)
• 2010: Tübingen (Peter Croonenbroeck, Philipp Stiel)
• 2011: Jena (Clemens Lechner, Moritz Niehaus, Severin Weingarten)^[8]

Siehe auch

• Debattierclub
• Debatte
• British Parliamentary Style
• Offene Parlamentarische Debatte
• World Schools Debating Style

Weblinks

• Verband der Debattierclubs an Hochschulen
• Achte Minute
• Zeit Debatten

Literatur

• Tim-C. Bartsch, Michael Hoppmann, Bernd Rex (Hrsg.): Handbuch der Offenen Parlamentarischen Debatte - Streitkultur e.V., 4te Auflage, Cuvillier Verlag, Göttingen 2006.
• Tim-C. Bartsch, Michael Hoppmann, Bernd Rex: Was ist Debatte?, 1te Auflage , Cuvillier Verlag, Göttingen 2005.
• Tim-C. Bartsch, Michael Hoppmann, Bernd Rex, Markus Vergeest: Trainingsbuch Rhetorik, 1te Auflage, UTB-Verlag, Oktober 2005.
• Christian Blum: Debattieren - die Königsform der Rhetorik erlernen. München 2007.
• Christian Rauda, Hanna Kaspar, Patrick Proner: Pro Contra. Das Handbuch des Debattierens. 2007.

Einzelnachweise

1. ↑ VDCH: Mitglieder des VDCH
2. ↑ VDCH: Der Verband
3. ↑ Studentenpilot: Studentische Organisationen
4. ↑ Achte Minute: Gemeinsame Herausgeberschaft
5. ↑ Achte Minute: Achte Minute
6. ↑ VDCH: Die Regeln einer Debatte
7. ↑ VDCH: Geschichte des VDCH
8. ↑ Debating Club Heidelberg: Nachlese der DDM 2011