Caracallathermen

Caracallathermen
Rekonstruierter Grundriss
Ansicht der Thermen aus dem vorgelagerten Park
Mosaik in den Caracalla-Thermen

Die Caracalla-Thermen (lat. Thermae Antoninianae) sind antike Badeanlagen in Rom. Sie wurden in den Jahren 212 bis 216 unter Kaiser Caracalla erbaut. Weitere Anbauten folgten auf Befehl der Kaiser Elagabal und Alexander Severus. Die Anlage maß etwa 330 × 330 m, das Hauptgebäude 220 × 114 m. Neben einigen Schwimmbecken und Gärten beherbergte sie Gymnastik- und Versammlungsräume, Bibliotheken und diverse Dienstleistungsbetriebe wie Friseurgeschäfte. Die Thermen konnten rund 2000 Badegäste aufnehmen. Die Wasserversorgung und -entwässerung galt als technisch perfekt gelöst. Auch das Heizsystem der Anlage (lat. Hypocaustum) war perfekt ausgeklügelt: Über Tonrohre wurde Heißluft in sämtliche Räume geleitet und diente außerdem als Fußbodenheizung der Becken. Diese Luft entstand unter der Anlage: Dort arbeiteten mehr als hundert Sklaven an riesigen Holzöfen. Das Caldarium war von einer 35,08 m weiten Kuppel aus leichten Tonhohlkörpern gekrönt,[1] die größte Kuppel ihrer Art in der damaligen Welt.

Da die Anlage am Stadtrand Roms gelegen war, in einer eher ärmlicheren Gegend, kann angenommen werden, dass sie erbaut wurde, um die Popularität der Kaiser bei der Plebs zu steigern. Zusammen mit den Diokletiansthermen gehören sie zu den öffentlichen und eintrittsfreien Badepalästen. Bis in das 5. Jahrhundert hinein waren die Thermen noch vollständig funktionsfähig. 536 zerstörten die Goten jedoch die Wasserleitung Aqua Marcia, was den Badebetrieb beendete. Im Jahre 847 gab es einige Zerstörungen aufgrund eines Erdbebens, danach setzten Regen, Hitze und Frost den Bauten zu. Im 16. Jahrhundert ließ die Familie Farnese, insbesondere der Papst Paul III. Farnese, einen Großteil der Marmorausstattung und Skulpturen entfernen, um damit den Palazzo Farnese und St. Peter auszuschmücken. Heutzutage veranstaltet die Oper Rom hier Freiluft-Opernaufführungen.

Inhaltsverzeichnis

Einzelnachweise

  1. Erwin Heinle, Jörg Schlaich: Kuppeln aller Zeiten, aller Kulturen, Stuttgart 1996, ISBN 3-421-03062-6, S. 27

Literatur

  • Janet DeLaine: The baths of Caracalla. A study in the design, construction and economics of large-scale building projects in Imperial Rome. JRA, Portsmouth 1997, ISBN 1-88782-925-3 (Journal of Roman archaeology. Supplementary series, 25).
  • Heinz-Joachim Fischer: Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt. DuMont, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 318–320.
  • Anton Henze: Kunstführer Rom. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 131–133.

Siehe auch

Weblinks

41.87916666666712.4927777777787Koordinaten: 41° 52′ 45″ N, 12° 29′ 34″ O


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