Treuer Nachbarteich

Treuer Nachbarteich
Treuer Nachbarteich
Direktionsteich

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BW

Lage: mittlerer Unterharz
Zuflüsse: Glasebach
Abflüsse: Glasebach
Größere Orte in der Nähe: Straßberg
Treuer Nachbarteich (Sachsen-Anhalt)
Treuer Nachbarteich
Koordinaten 51° 35′ 50,1″ N, 11° 3′ 38,4″ O51.59723911.060656Koordinaten: 51° 35′ 50,1″ N, 11° 3′ 38,4″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit: 1703-04
Kronenlänge: 140 m
Daten zum Stausee
Stauseelänge: 270 m
Stauseebreite: 180 m
Speicherraum: 100.000 m³
Nachbarteich 636.jpg
Teichdamm
Nachbarteich 816.jpg
Stauteich

Der Treue Nachbarteich, auch Direktionsteich[1], ist ein Stauteich in Sachsen-Anhalt. Es handelt sich um einen Erddamm. Aufgestaut wird der Glasebach.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Staukaskade lag am obersten Punkt der Straßberger bergbaulichen Wasserwirtschaft. Da der Treue Nachbarteich der unterste Teich war, wurde das Wasser von hier aus in die Gruben Pfennigturm, Kreuz und Schwarzer Hirsch geführt wurde. Die Wasserleitung erfolgte über ein hölzernes Eichengerenne das unter der Ackerflur verlegt wurde.

Am Süd- und Ostufer reicht der Wald an das Teichufer heran, am Nordufer befindet sich ein Campingplatz, dessen Zufahrt über den Damm der Faulen Pfütze führt. Am Teich liegt eine schöne natürliche Liegewiese. Ein unbefestigter Parkplatz in Teichnähe ermöglicht die Anreise zum Teich mit dem Auto.

Fauna

Am Treuen Nachbarteich wurden Wiesen-Rispengras, Schmalblättriges Wiesen-Rispengras und Gewöhnliche Teichbinse nachgewiesen. Hinzu kommen Echte Mehlbeere südlich des Treuer Nachbarteichs und Berg-Flockenblume an südöstlichem Waldrand.[2][3][4]

Geschichte

Der Teich wurde 1703-1704 unter Leitung von Georg Christoff von Utterodt erbaut und bis 1876 als Kunstteich genutzt. Der ursprüngliche Stauraum betrug 73.400 m³. Der Treue Nachbarteich war dabei der unterste Teich der Staukaskade Die drei Treuen Nachbarn.

1968/69 wurde der Teich rekonstruiert. Dies ging einher mit einer Stauzielerhöhung auf 100.000 m³. Zu Zeiten der DDR lag am Südufer ein Kinderferienlager und Schulungsheim (Schulungszentrum) des VEB Kombinat „Kali“ Kalibetrieb „Südharz“, Werke „Karl Marx“ Sollstedt und „Thomas Müntzer“ Bischofferode. Noch im Oktober 2010 standen die Bungalows des Lagers noch und ein Hinweisschild wies den Weg zum Kinderferienlager. Auch der auf den See führenden Steg existierte noch. Die ganze Anlage verfällt ungenutzt. Der Treue Nachbarteich wird heute als Fisch- und Badeteich genutzt.

Sonstiges

Im Jahr 1994 wurde am Treuen Nachbartisch ein Krötenschutzzaun errichtet, der als Naturschutz-Langzeitprojekt vom Harzklub-Zweigvereins Hayn Harz betreut wird.[5]

Einzelnachweise

  1. Christian Zacharias Koch: Vom Bergwerks Haushalt zu Strassberg. Im Auszuge und mit Anmerkungen herausgegeben von Johann Gottfried Keßler. 1. Auflage. Hendel, Halle 1810.
  2. Neufunde und Nachträge zur "Neuen Flora von Halberstadt" 5. Mitteilung
  3. Neufunde und Nachträge zur "Neuen Flora von Halberstadt". 3. Mitteilung
  4. Neufunde und Nachträge zur "Neuen Flora von Halberstadt". 2. Mitteilung
  5. J. W. Gnehr: 10 Jahre Betreuung des Krötenzauns am "Treuen Nachbarteich". In: Hayner Heimatheft. 10, 2004.

siehe auch

Literatur

  • Karl-Heinz Krause: Entwicklung und gegenwärtige Funktion von Anlagen der historischen bergbaulichen Wasserwirtschaft im Unterharz. In: Wilfried Strenz, Arbeitskreis Historische Geographie der Geographischen Gesellschaft der DDR (Hrsg.): Historisch-geographische Forschungen in der DDR. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha 1986, ISBN 3-7301-0803-4, DNB 870795007.

Weblinks


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