Domkirchhof (Lübeck)

Domkirchhof (Lübeck)
Die Lage des Domkirchhofs, rot markiert auf einem Stadtplan von 1910
Der Domkirchhof, Blick von der Musterbahn
Der Bischofshof (vor 1819)
Der Domkirchhof, Blick von der Parade
Blick über den Domkirchhof zum Fegefeuer

Der Domkirchhof ist eine Straße der Lübecker Altstadt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der etwa 210 Meter lange Domkirchhof befindet sich im südwestlichen Teil der Altstadtinsel, dem Marien Quartier. Er beginnt vor dem Chor des Doms an der Musterbahn und verläuft zunächst in nordwestlicher Richtung. Bei dem von Norden her einmündenden Fegefeuer weist die Straße einen Knick auf und verläuft von dort in Richtung Westen, bis sie am Zeughaus mit Parade, Hartengrube sowie Großem Bauhof zusammentrifft und endet.

Geschichte

Im weiteren Sinne existiert der Domkirchhof bereits seit dem 12. Jahrhundert in Form des Platzes, welcher der Nord-, Ost- und Südseite des Doms vorgelagert ist und der bis 1832 als Friedhof diente. Ausdrücklich auf die bis dahin namenlose an seinem Rand verlaufende Straße übertragen findet sich die Bezeichnung allerdings erst sehr spät: 1671 wird sie in einer Senatsverordnung erstmals Thumskirchhof genannt. Der heutige Name wurde 1852 amtlich festgelegt.

Bis zur Säkularisation des Hochstifts Lübeck 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss unterstand der Domkirchhof als Teil der Domfreiheit der Territorialhoheit des Domkapitels und nicht der Stadt. An seiner Ostseite befanden sich der Hof des Bischofs, die Domschule und mehrere Domherrenkurien, die alle in städtischen Besitz übergingen. Noch heute ist die Bebauung durch öffentliche Gebäude geprägt.

Bauwerke

An der Einmündung zum Fegefeuer befand sich seit 1810 das Lübecker Waisenhaus, dessen Gebäude 1942 beim großen Luftangriff auf Lübeck zerstört wurde.

Der Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg[1] an der Ecke zur Parade wurde im Winter 2010/2011 abgebrochen, um für einen Erweiterungsbau des Marienkrankenhauses Platz zu machen.

Literatur

  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck - Denkmalgeschützte Häuser. Verlag Schmidt-Römhild, 1999
  • Wilhelm Brehmer: Lübeckische Häusernamen. H. G. Rathgens, Lübeck 1890
  • Wilhelm Brehmer: Die Straßennamen in der Stadt Lübeck und deren Vorstädten. H. G. Rathgens, Lübeck 1889
  • Max Hoffmann: Die Straßen der Stadt Lübeck. Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, 1909

Weblinks

 Commons: Domkirchhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Hespeler: Wehrbauten. In: Der Wagen. 1942-44, S. 112-119.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Aegidienhof Lübeck — Aegidienhof in Lübeck Der Aegidienhof in Lübeck ist eines der größten sozialen Wohnprojekte in Schleswig Holstein. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Erinnerungs- und Denkmale in Lübeck — ist eine Liste panoramafreier Skulpturen, Objekte, Denk und Erinnerungstafeln in der Stadt Lübeck, die als Denkmal an eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Ereignis erinnern. Sie sind in der zeitlichen Folge der aufgeführten Themen geordnet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Propsteikirche Herz Jesu (Lübeck) — Die katholische Kirche steht an der Straße Parade, die den Klingberg mit der Straße Domkirchhof verbindet. Aufnahme um 1900 …   Deutsch Wikipedia

  • Parade (Lübeck) — Die Lage der Parade, in rot markiert auf einem Stadtplan von 1910 Blick …   Deutsch Wikipedia

  • Fegefeuer (Lübeck) — Die Lage des Fegefeuers, rot markiert auf einem Stadtplan von 1910 Das Fe …   Deutsch Wikipedia

  • Zeughaus (Lübeck) — Zeughaus in Lübeck Kriegsgott Mars in der Nordfassade …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmale der Lübecker Altstadt —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Liste ehemaliger Lübecker Bauwerke — Die Liste ehemaliger Lübecker Bauwerke enthält Bauten Lübecks, vorrangig der Lübecker Altstadt, die nicht mehr existieren. Bei den ältesten Ansichten handelt es sich um Holz und Kupferstiche. Im 19. Jahrhundert hielt Carl Julius Milde viele… …   Deutsch Wikipedia

  • Großer Bauhof — Die Lage des Großen Bauhofs, rot markiert auf einem Stadtplan von 1910 …   Deutsch Wikipedia

  • Lübecker Dom — mit Paradies Westtürme des Doms von Norden Der Lübec …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”