- 11. Infanterie-Division
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11. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen: Der rote Elchkopf[1]Aktiv 1935–8. Mai 1945 (Kapitulation) Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanteriedivision Grobgliederung Siehe: Gliederung Garnison Allenstein Spitzname "die Elchköpfe" Zweiter Weltkrieg :Polenfeldzug - Frankreichfeldzug
- Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945
- Einnahme von Riga
- Schlacht am Wolchow
- Belagerung von Leningrad
- Verteidigung bei Narwa
- 1.-6. Kurlandschlacht
Kommandeure Siehe: Liste der Kommandeure Insignien Identifikationssymbol Elchkopf Die 11. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Dritten Reich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die 11. Infanterie-Division entstand 1935 nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht aus der 1. Reichswehrdivision und bildete mit der 1. und 21. Infanterie-Division das I. Armeekorps im Wehrkreis I (Königsberg). Die Division war in Ostpreußen in den Garnisonen Allenstein, Ortelsburg, Bischofsburg, Sensburg und Heilsberg stationiert. Neben Ostpreußen und Ermländern dienten in ihr vor allem Rheinländer und Westfalen.
Die Division verlegte Mitte August 1939 in den Raum Neidenburg, überwachte die polnische Grenze bei Soldau und überschritt am 1. September 1939 südostwärts Neidenburg um 4.45 Uhr die Angriffslinie, wo sie am 3. September 1939 den Durchbruch durch die polnischen Verteidigugslinien Richtung Mlawa erzwang und in den folgenden Tagen bis südlich Warschau vostieß.
Nach der polnischen Kapitulation übernahm die Division zunächst bis Anfang November 1939 Sicherungsaufgaben und verlegte dann zur Umgruppierung und weiteren Ausbildung in den Raum Remscheid.
Bei Beginn des Westfeldzugs am 11. Mai 1940 wurde die Division als Heeresgruppenreserve nach Maastricht befohlen, stieß dann durch Holland, Belgien und Nordfrankreich über Lille bis südlich der Somme vor, um von dort aus die entlang der Loire ausweichenden französischen Truppen bis nach Südwestfrankreich zu verfolgen. Anschließend übernahm die Division Sicherungsaufgaben an der Atlantikküste.
Am 3. März 1941 verlegte die Division erneut nach Ostpreußen, von wo aus sie am 22. Juni 1941 im Rahmen der Operation Barbarossa unter der Heeresgruppe Nord am Angriff auf die Sowjetunion teilnahm. Nach der Einnahme von Schaulen und Riga erzwang die Division den Übergang über die Düna und erreichte schließlich über die alte russische Grenze vorstoßend Ende September Nowgorod am Ilmensee. Die Division ging nördlich Tschudowo zur Verteidigung über und nahm anschließend am Angriff längs des Wolchow teil. Ende Dezember 1941 wurde die Division in den Raum zwischen Wolchow und Kusinka zurückgenommen. Im Sommer 1942 nahm sie an der Verteidigungsschlacht um dem Brückenkopf Kirischi und an zahlreichen Verteidigungsgefechten südlich des Ladoga-Sees teil.
Bis 1944 kämpfte die Division am Einschließungsring um Leningrad und machte dann den Rückzug über Narwa und Estland auf Kurland mit, wo sie an der 1. - 6. Kurlandschlacht teilnahm. Die Division galt als die am besten beurteilte Division der Heeresgruppe. Ab dem 30. April 1945 wurden noch zahlreiche Truppenteile nach schweren Kämpfen aus dem Kurland-Kessel ins Reich gerettet. Die Reste der Division, zuletzt als Heeresgruppenreserve im Einsatz, kapitulierten am 8. Mai 1945 und zogen in sowjetische Gefangenschaft.
Unterstellung und Einsatz
Zeitraum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort September 1939 I 3. Armee Nord Ostpreußen, Polen Dezember 1939 Reserve B Niederrhein Januar 1940 6. Armee B Niederrhein, Belgien, Lille Juni 1940 I 4. Armee B Somme, Loire Juli 1940 I 7. Armee B Atlantik September 1940 Reserve 7. Armee B Atlantik November 1940 XXXI 7. Armee D Atlantik März 1941 Reserve 18. Armee B Ostpreußen April 1941 I 18. Armee B Ostpreußen Mai 1941 I 18. Armee C Ostpreußen Juni 1941 I 18. Armee Nord Ostpreußen - Wolchow September 1941 I 16. Armee Nord Wolchow - Ladoga Dezember 1941 I 18. Armee Nord Wolchow - Ladoga Mai 1942 XXVIII 18. Armee Nord Wolchow - Ladoga Februar 1943 XXVI 18. Armee Nord Wolchow - Ladoga Oktober 1943 LIV 18. Armee Nord Leningrad Februar 1944 L 18. Armee Nord Pleskau März 1944 XXVI Armeeabteilung Narwa Nord Narwa Juni 1944 XXXXIII Armeeabteilung Narwa Nord Narwa Juli 1944 III. SS Armeeabteilung Narwa Nord Narwa, Pernau, Riga Oktober 1944 I 18. Armee Nord Kurland Dezember 1944 X 18. Armee Nord Kurland Januar 1945 I 18. Armee Nord Kurland Februar 1945 II 18. Armee Kurland Kurland März 1945 L 18. Armee Kurland Kurland Gliederung
Die Division führte im Zuge ihres Einsatzes zahlreiche Umgliederungen und Erweiterungen durch. 1944 bildeten folgende Verbände und Einheiten den Kern der Division:
- Grenadier-Regiment 2 mit I. und II. Btl.
- Grenadier-Regiment 23 mit I. und II. Btl.
- Grenadier-Regiment 44 mit I. und II. Btl. (aus III.)
- Artillerie-Regiment 11
- Panzerjäger-Abteilung 11
- Divisions-Füsilier-Bataillon (AA) 11
- Pionier-Bataillon 11
- Feldersatz-Bataillon 11
- Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 11
- Divisions-Versorgungs-Regiment 11
Wesentliche Umgliederungen [2]:
Datum Bemerkung 24.12.1939 Feldersatz-Bataillon 11 wird II./IR 364 Februar 1940 Abgabe II./44 als I./506 an 291. ID, wird ersetzt 1.4.1940 Umbenennung der Panzerabwehr-Abteilung in Panzerjäger-Abteilung 11 Oktober 1940 Abgabe ⅓ der Division an die neu aufgestellte 126. ID, darunter: Stab/2, III./2, III./23, III./44, werden ersetzt 20.3.1941 Neuaufstellung des Feldersatz-Bataillons 11 (wird auf Division verteilt) 14.10.1942 Umbenennung der Aufklärungs-Abteilung 11 in Radfahr-Abteilung 11 30.10.1942 Infanterie-Divisions-Nachschubführer 11 wird umbenannt in Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 11 24.3.1943 Umbenennung Radfahr-Abteilung 11 in Aufklärungs-Abteilung 11 15.6.1943 Feldersatz-Bataillon 11 als ständiges Bataillon errichtet 2.10.1943 Befehl zur Umbildung der Division in eine Division neuer Art Januar 1944 Löschung III./2 Herbst 1944 Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 11 wird umbenannt in Divisions-Versorgungs-Regiment 11 3.11.1944 Löschung II./44; Aufklärungs-Abteilung wird Divisions-Füsilier-Bataillon (AA) 11 Kommandeure
Dienstgrad Name Datum Generalleutnant Günther von Niebelschütz 1. Oktober 1934 Generalleutnant Max Bock 1. April 1937 Generalleutnant Herbert von Böckmann 23. Oktober 1939 Generalleutnant Siegfried Thomaschki 26. Januar 1942 Generalleutnant Karl Burdach 9. Juli 1943 Generalleutnant Hellmuth Reymann 4. Januar 1944 Generalmajor Gerhard Feyerabend 18. November 1944 Ritterkreuzträger
Name Auszeichnung Datum Dienstgrad Einheit Bemerkung Klawe, Erich Eichenlaub 14.4.1943 Maj. I./I.R.23 als 227. Soldat Ritterkreuz 12.7.1942 Hptm. I.R.23 Thomaschki, Siegfried Eichenlaub 11.9.1943 GenLt. 11. I.D. als 299. Soldat Ritterkreuz 1.11.1942 GenMaj. 11. I.D. Kollberg, Botho Eichenlaub 8.2.1944 Oberst I.R.23 als 384. Soldat Ritterkreuz 6.9.1942 Oberstlt. I.R.23 Reymann, Hellmuth Eichenlaub 28.11.1944 GenLt. 11. I.D. als 672. Soldat Laebe, Heinz Eichenlaub 6.5.1945 Oberst G.R.44 Ritterkreuz 7.3.1944 Maj. I./I.R.23 Ewert, Heinz-Martin Ritterkreuz 23.11.1941 Hptm. II./G.R.2 von Böckmann, Herbert Ritterkreuz 4.12.1941 GenLt. 11. I.D. Wagner, Gustav Ritterkreuz 14.12.1941 Oberst G.R. 44 Hoffmann, Heinz Ritterkreuz 14.4.1942 Maj. III./G.R.44 Block, Josef Ritterkreuz 6.6.1943 Uffz. 5./I.R.2 Holzapfel, Egon Ritterkreuz 14.8.1943 OLt. Stab I.R.2 Niedzwatzki, Hans Ritterkreuz 22.8.1943 Fw. 2./G.R.23 Ramser, Günther Ritterkreuz 87.2.1944 Oberstlt. G.R.2 Burdach, Karl Ritterkreuz 23.2.1944 GenLt. 11.I.D. Papesch, Josef Ritterkreuz 7.3.1944 Fw. RD.Zug/G.R.2 Berger, Robert Ritterkreuz 7.3.1944 Maj. I./G.R.2 Dutter, Franz Ritterkreuz 20.3.1944 Hptm. II./G.R.2 Wahl, Hans Ritterkreuz 26.3.1944 Lt. 3./G.R.23 Kern, Wilhelm Ritterkreuz 5.4.1944 OLt. 10./G.R.44 Reimann, Herbert Ritterkreuz 6.4.1944 Fw. 4./G.R.44 Born, Ernst Ritterkreuz 21.4.1944 Fw. 7./G.R.2 von der Marwitz, Egon Ritterkreuz 12.8.1944 OLt. 3./G.R.44 Schulz, Manfred Ritterkreuz 10.9.1944 Hptm. I./G.R.21 Milek, Otto Ritterkreuz 10.9.1944 Olt. Füs.Btl.11 Sekund, Alfred Ritterkreuz 10.9.1944 Wm. 6./A.R.21 Fels, Konrad Ritterkreuz 23.10.1944 OGefr. 7./G.R.23 Schurreit, Gerhard Ritterkreuz 26.11.1944 OFw. 4./G.R.44 Bahr, Artur Ritterkreuz 3.12.1944 OLt. 7./G.R.44 Heyduck, Werner Ritterkreuz 3.3.1945 OLt. 1./G.R.44 Feyerabend, Gerhard Ritterkreuz 5.4.1945 GenLt. 11.I.D. Bloch, Johann Ritterkreuz 14.4.1945 OFw. 1./G.R.44 Nitsch, Hermann Ritterkreuz 17.4.1945 OGefr. 6./A.R.11 Gutheit, Helmut Ritterkreuz 17.4.1945 Lt. Jg.Pz.Kp 11 Schaumann, Horst Ritterkreuz 17.4.1945 Lt. 3./G.R.2 Ritter, Heinz Ritterkreuz 20.4.1945 Maj. II./G.R.44 Wienrich, Arno Ritterkreuz 6.5.1945 StGefr. 2./A.R. 11 Weblinks
- „11.Infanterie-Division“ Lexikon der Wehrmacht, abgerufen 25. Dezember 2008
- „11.Infanterie-Division“, Kurland-Kessel 1944/1945, abgerufen 25. Dezember 2008
- M. Wendel, „11.Infanterie-Division“, Axishistory, 12. Juli 2008, abgerufen 25. Dezember 2008
- „11.Infanterie-Division“, - Deutsche Geschichte 1919-1945 -, abgerufen 25. Dezember 2008
Literatur
- Bönninghausen, C., Freiherr von: Kampf und Ende rheinisch-westfälischer Infanteriedivisionen 1941-45, Coesfeld o.J. (im Selbstverlag)
- Buxa, Werner: Weg und Schicksal der 11. Infanterie Division, Kameradenkreis der Angehörigen der ehem. 11. Inf.Div., ISBN 389555183X
- Haupt, Werner: Heeresgruppe Nord, Bad Nauheim 1967
- Haupt, Werner: Kurland 1944/45 – die vergessene Heeresgruppe, Friedberg 1979
- Haupt, Werner: Leningrad, Wolchow, Kurland, 1976
- Tessin, Georg: Deutsche Verbände und Truppen 1918-1939
Einzelnachweise
- ↑ M. und U. Kamke„Wappen und Abzeichen in militärischen Einheiten in Deutschland ... und im Ausland“, Der Elch - Alces alces, 11. Januar 2008, abgerufen 10. Januar 2009
- ↑ vgl. „11. Infanterie-Division“, - Deutsche Geschichte 1919-1945 -, Abgerufen 6. Dezember 2008
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