94. Infanterie-Division

94. Infanterie-Division
94. Infanterie-Division

1. Truppenkennzeichen der 94. ID
Aktiv 18. September 1939[1]–1945 amerikanische Gefangenschaft[1]
Land Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Gliederung
Stärke 15.000
Unterstellung 6. Armee
Aufstellungsort Meißen
Zweiter Weltkrieg Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945
Schlacht von Stalingrad

Alliierte Invasion in Italien

Schlacht um Monte Cassino
Kommandeure
Liste der Kommandeure
Insignien
2. Truppenkennzeichen[2]
3. Truppenkennzeichen[2]

Die 94. Infanterie-Division war ein Großverband der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aufgestellt wurde die 94. Infanterie-Division (ID) am 18. September 1939 auf den sächsischen Truppenübungsplätzen Zeithain (von August dem Starken im 18. Jahrhundert gegründet) und Königsbrück mit tschechischer Ausrüstung. Die Division wurde im Rahmen der 5. Welle aufgestellt. Personell setzte sich die Division aus dem Wehrkreis VIII und Einheiten der Heeresgruppe Nord aus dem Polenfeldzug zusammen. Die Gefechtsausbildung und Feldverwendung der 94. Infanterie-Division sollte am 1. November 1939 abgeschlossen sein. Verstärkt wurden die Infanterieregimenter jeweils durch eine 13. schwere Granatwerferkompanie.[1]

Zwischen 1940 und 1941 wurden die Reservisten der 94. Infanterie-Division beurlaubt, nur das Stammpersonal verblieb in den Kasernen. Kurz danach wurde die Division wieder aufgerufen und am 30. März wurden die 13. Granatwerferkompanien durch drei Infanteriekompanien der 223. Infanterie-Division ersetzt.

1942 wurde das Turkestanische I. Bataillon in die Division eingegliedert.

Mitte September 1942 wurde die 94. Infanterie-Division bei der Eroberung des Getreidesilos im Süden von Stalingrad eingesetzt und erlebte als eine der ersten Wehrmachtseinheiten die Härte des Häuserkampfes in der Schlacht um Stalingrad. Nach einigen Gefechten am Bahnhofsgelände wurde die Division im Oktober 1942 in die nördlichen Industriebezirke der Stadt verlegt, kämpfte dort hauptsächlich in der Arbeitersiedlung Spartakowka und in der Geschützfabrik „Rote Barrikaden“. Im Januar 1943 geriet die fast vollständig aufgeriebene Division im Kessel von Stalingrad in Gefangenschaft.

Am 1. März 1943 wurde die 94. Infanterie-Division in Lorient in der Bretagne neu aufgestellt und in die 7. Armee integriert. Eine Verstärkung erfolgte durch die Grenadier-Regimenter 878 und 875.[1]

Am 31. Oktober 1943 wurde die 94. Infanterie-Division auf die neuen Bestimmungen von 1944 umgestaltet.[1]

Am 20. Mai 1944 wurde die 94. Infanterie-Division westlich von Monte Cassino erneut aufgerieben. Mit den verbliebenen Einheiten und überlebenden Soldaten wurde dann die 305. Infanterie-Division aufgefrischt.[1] Faktisch neu aufgestellt wurde die Division am 13. August 1944 bei Udine durch die Schatten-Division Schlesien und in die letzten Gefechte in Norditalien geschickt.[1]

1945 geriet die 94. Infanterie-Division im Südtiroler Raum in amerikanische Gefangenschaft.[1]

Grenadier-Regiment 274

Am 15. Oktober 1942 wurde das Infanterie-Regiment 274 in Grenadier-Regiment 274 umbenannt, um, wie bei vielen anderen in Stalingrad eingesetzten Einheiten, die großen Verluste zu verbergen. Die Umbenennung Infanterie-Regiment in Grenadier-Regiment sollte außerdem die Häuserkampferfahrung dieser Einheiten zum Ausdruck bringen. Das Infanterie-Regiment 274 oder spätere Grenadier-Regiment 274 erreichte Stalingrad schon im Sommer 1942 und wurde später von der Roten Armee in der Stadt eingeschlossen. Während der Kesselschlacht ab Ende November 1942 lag das Grenadier-Regiment 274 nördlich vom Traktorenwerk vor der Olowkaschlucht. In den folgenden Kämpfen verteidigte das Regiment den Nordostrand des Kessels und wurde dabei vollständig vernichtet.

Kommandeure

Gliederung

  • Infanterie-Regiment 267 (umbenannt in Grenadier-Regiment 267)
  • Infanterie-Regiment 274 (umbenannt in Grenadier-Regiment 274)
  • Infanterie-Regiment 276 (umbenannt in Grenadier-Regiment 276)
  • Artillerie-Regiment 194
  • Pionier-Bataillon 193
  • Panzerabwehr-Abteilung 194
  • Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 193
  • Infanterie-Divisions-Nachschubführer 193

Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

  • Hauptmann Artur Rittner, Abteilungskommandeur, 276. Infanterie-Regiment, III. Abteilung, am 25. Oktober 1942
  • Oberfeldwebel Gustav Strauss, Kompaniechef, 267. Infanterie-Regiment, III. Abteilung, 10. Kompanie, am 25. Oktober 1942

Literatur

  • Erinnerungsbuch der 94. Infanterie-Division an die Kriegsjahre 1939 - 1945 - Lieferung 1: Einsatz am Westwall und Frankreichfeldzug 1939 - 1940, Martin Borriss, Minden
  • Erinnerungsbuch der 94. Infanterie-Division an die Kriegsjahre 1939 - 1945 - Lieferung 2: Einsatz in Rußland 1941 bis Anfang 1943, Hans Horst Manitz, Hrsg. Kameradschaft der 94. Inf.Div.,1985
  • Erinnerungsbuch der 94. Infanterie-Division an die Kriegsjahre 1939 - 1945 - Lieferung 3: Verteidigung im Nordriegel des Kessels Stalingrad vom 21. November 1942 - 2. Februar 1943 - Rudolf Krell, Hrsg. mit einem Nachtrag von der Kameradschaft 94. Infanterie-Division, Selbstverlag, 1982
  • Erinnerungsbuch der 94. Infanterie-Division an die Kriegsjahre 1939 - 1945 - Lieferung 4: Der Einsatz in Italien 1943 - 1945, B. Steinmetz, Hannover 1973
  • Meine Erlebnisse in der neuaufgestellten 94. Infanterie-Division August 1943 - April 1945 - Wolfgang Wiedemann, Herausgegeben von der Kameradschaft der 94. Inf.Div.,1997

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Lexikon der Wehrmacht „94. Infanterie-Division", Abgerufen 23. November 2008
  2. a b J. Pipes, „94.Infanterie-Division", Feldgrau 2008, Abgerufen 23. November 2008

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