- Drei-Stufen-Lektion
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Die Drei-Stufen-Lektion, oder auch Wortlektion, Zeitlektion, oder Stufenlektion ist ein Bestandteil der Montessoripädagogik. Es handelt sich um eine Methode, durch die bestimmte Sinnesreize mit entsprechenden Vokabeln verknüpft werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Ziel
Die Wahrnehmung stellt für Maria Montessori die Grundlage für geistige Entwicklung dar. [1] Bei ihren Beobachtungen stellte sie fest, dass viele Kinder bereits über eine differenzierte Wahrnehmung verfügen, jedoch die nötige Verknüpfung mit der Sprache nicht automatisch gegeben war, sondern der Aufmerksamkeit der ErzieherIn bedarf. So konnten einige Kinder etwa einzelne Farbspektren nach Hell und Dunkel sortieren, jedoch die eigentliche Farbe nicht benennen. Deshalb führte sie in ihren Einrichtungen die "Drei-Stufen-Lektion" ein, welche vor ihr schon Édouard Séguin verwendet hatte. Diese Methode sollte sicherstellen, dass die Kinder "Begriffe, Zahlen, Buchstaben, Adjektive (lang, länger, am längsten [...]) usw. erlernen" [2] und mit den Sinneswahrnehmungen verknüpfen können.
Ablauf
Die Lektion vollzieht sich in drei Stufen, die stets dem selben Muster folgen: Zunächst erfolgt eine Assoziation der Sinneseindrücke mit den Vokabeln, anschließend werden sie von den Kindern, auch zur Kontrolle, Reproduziert und abschließend müssen die Kinder die Vokabeln selbst nennen, man spricht von der Abstraktion. Diese Vorgehensweise entspricht dabei auf natürliche Weise auch den Prozessen des Erlernens von Sprache, wobei Wörter zunächst in den passiven und danach erst in den aktiven Wortschatz wechseln.
1. Stufe: Assoziation
In dieser Stufe soll der Sinneseindruck mit der neuen Vokabel verbunden werden. Hierfür nennt die ErzieherIn ihn dem Kind, während der entsprechende Gegenstand zu sehen ist.
Z. B.: "Das ist rot", während die ErzieherIn ein rotes Farbtäfelchen in der Hand hält.[2]
Hierbei ist es besonders wichtig, dass die ErzieherIn einen einfachen Satzbau und ebenso einfache Worte wählt, um nicht vom eigentlichen Ziel der Lektion abzulenken oder das Kind zu verwirren. Bei den Farbtäfelchen etwa rät "[Séguin] ferner, [...] immer zwei zugleich zu zeigen da der Gegensatz das Farbengedächtnis unterstützt." [3]
2. Stufe: Reproduktion
Diese Stufe kann direkt nach der ersten erfolgen, oder auch erst im Abstand eines Tages durchgeführt werden. In letzterem Fall jedoch sollte eine knappe Wiederholung der ersten Stufe erfolgen. In dieser Stufe soll die zunächst getroffene Assoziation durch die Tätigkeit des Kindes vertieft werden. Es soll hierbei den Gegenstand zeigen, den die ErzieherIn benennt.
Z. B.: "Zeig mir das rote", wobei das Kind daraufhin auf das rote Farbtäfelchen zeigen soll.[2]
Auch hier spielt eine klare und einfache Sprache eine besondere Rolle. Auch sollte die ErzieherIn jeweils nur einen Begriff verwenden, es sollte also nicht einmal von lila und zu einem späteren Zeitpunkt von violett sprechen. Diese Phase hat neben dem Festigen des Begriffes allerdings noch eine zweite Aufgabe, denn sie dient auch der Fehlerkontrolle. Sollte sich das Kind nämlich nicht, wie angenommen, an den Namen erinnern, so muss die ErzieherIn einen Schritt zurück gehen und die erste Stufe wiederholen. Sollte das Kind dagegen eine falsche Farbe zeigen, so hat es in diesem Moment nicht die richtige Aufmerksamkeit und die Übung sollte abgebrochen werden. Wichtig bei beiden Fehlertypen ist, nach Montessori, dass die Erzieherin den Fehler nicht als solchen benennt, oder gar eine Rüge erteilt, da dies den eigentlichen Lernprozess "überlagern" oder zumindest stören würde.
3. Stufe: Abstraktion
In dieser Stufe muss das Kind den Namen des Gegenstandes selbstständig erinnern und aussprechen.
Z.B.: "Was ist das?", wobei das Kind dann den entsprechenden Namen nennen würde, im obigen Beispiel: "Rot".[2]
Einzelnachweise
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