Sanionia uncinata

Sanionia uncinata
Sanionia uncinata
Sanionia uncinata (a, 113315-471408) 7595.jpg

Sanionia uncinata

Systematik
Klasse: Bryopsida
Unterklasse: Bryidae
Ordnung: Hypnales
Familie: Scorpidiaceae
Gattung: Sanionia
Art: Sanionia uncinata
Wissenschaftlicher Name
Sanionia uncinata
(Hedw.) Loeske

Sanionia uncinata ist ein pleurokarpes Laubmoos aus der Familie Scorpidiaceae. Deutschsprachige Namen sind Hakiges Hakenmoos, Hakiges Sichelmoos, Krallenmoos, Synonyme sind Hypnum uncinatum Hedw. oder Drepanocladus uncinatus (Hedw.) Warnst.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sanionia uncinata bildet lockere, gelblichgrüne bis bräunlichgrüne, glänzende Rasen mit 5 bis 10 Zentimeter langen niederliegenden bis aufsteigenden, festen und derben, entfernt fiederästigen Stämmchen. Charakteristisch sind die hakenförmigen Enden der Sprosse und Äste. Im Bereich der Sprossanlagen befinden sich lanzettlich-pfriemliche Paraphyllien. Der Stämmchenquerschnitt weist einen kleinzelligen Zentralstrang auf, die Rindenschicht besteht aus etwa fünf Reihen dickwandiger Rindenzellen sowie einer einschichtigen hyalinen Außenrinde.

Die Stämmchenblätter sind stark sichelförmig-einseitswendig, 3,5 bis 5 Millimeter lang, tief längsfaltig und aus einer breiteren Basis allmählich in eine sehr lange und fadenförmige Spitze ausgezogen. Die Blattbasis läuft nicht oder kaum am Stämmchen herab. Die Blattränder sind flach und fein gezähnt, die Blattrippe reicht bis über die Blattmitte oder häufiger bis in die Blattspitze. Die Laminazellen der Blattmitte sind schmal-linealisch, um 5 µm breit und zwölf- bis zwanzigmal so lang, die der Blattbasis verlängert-rechteckig und getüpfelt. In den Blattflügeln findet sich eine kleine Gruppe von dünnwandigen, hyalinen und erweiterten Zellen. Astblätter sind etwas kleiner, schmäler und stärker gekrümmt als die Stämmchenblätter.

Das Moos ist autözisch und bildet recht häufig Sporogone. Die purpurne Seta wird bis 3 Zentimeter lang, die Kapsel mit doppeltem Peristom ist zylindrisch, geneigt und gekrümmt, der kegelförmige Deckel ist kurz bespitzt. Die fein gekörnelten Sporen sind 12 bis 18 µm groß. Sporenreifezeit ist im Frühling und Sommer.

Sanionia uncinata ist eine formenreiche Art. Vor allem in höheren Gebirgslagen gibt es recht zierliche Formen, die eine große Ähnlichkeit mit Ctenidium molluscum oder Hypnum cupressiforme aufweisen.

Standortansprüche und Verbreitung

Sanionia uncinata wächst an lichten bis halbschattigen, frischen bis feuchten Standorten auf Felsblöcken, feuchter Erde, morschem Holz, auf Baumwurzeln oder Baumstümpfen.

In Europa ist die Art weit verbreitet und gebietsweise häufig, im Süden jedoch auf höhere Gebirge beschränkt. Weiters befinden sich Vorkommen in Asien, Nordamerika und Grönland. Angaben über Vorkommen auf der Südhalbkugel werden als überprüfungsbedürftig angesehen.

Literatur

  • Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4. Auflage, UTB Verlag, 2004, ISBN 3-8252-1250-5
  • Nebel, Philippi: Die Moose Baden-Württembergs Band 2. 1. Auflage, Ulmer Verlag, 2005, ISBN 3-8001-3530-2

Weblinks

 Commons: Sanionia uncinata – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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