Dziewulski-Palais

Dziewulski-Palais
Halbrunder Eckrisalit an der Südseite der Frontfassade des Warschauer Dziewulski-Palais

Das Dziewulski-Palais (polnisch: Pałacyk Dziewulskich) ist eine große Stadtvilla mit palastartiger Anmutung in Warschau. Das Gebäude im Neorenaissance-Stil befindet sich an der Adresse Aleje Ujazdowskie 33/35 (Innenstadtdistrikt) neben dem Botschaftsgebäude der Vereinigten Staaten. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Residenz errichtet und dient heute als Sitz der bulgarischen Botschaft in Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Grundstück wurde 1909 vom Juristen und Wirtschaftswissenschaftler Stefan Dziewulski[1] und seiner Frau Antonina Maria, geb. Natanson erworben. Den hier stehenden Palast von Eugeniusz Lubomirski ließ Dziewulski abreißen. Nach einem Entwurf von Władysław Marconi wurde 1910 ein neues Bauwerk errichtet. Es war die letzte luxuriöse Residenz, die an der Al. Ujazdowskie gebaut wurde. Das asymmetrische Gebäude mit Anklängen an die späte Renaissance harmonierte mit den älteren Residenzen in der Umgebung. Kernstück des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist das große Vestibül mit dem Treppenhaus. Das von vorne (zur Al. Ujazdowskie) zierlich wirkende Palais zeigt an seiner Nordflanke eine unerwartete Tiefe. An der Front befinden sich zwei unterschiedliche Eckrisaliten, deren südlicher halbrund und mit einem portikus-ähnlichen Unterbau versehen ist. Das Dach ist von einer Balustrade eingefasst.

Nach dem Tode von Dziewulski erbten seine fünf Kinder das Gebäude. Im Zweiten Weltkrieg wurde es – als eines der wenigen Warschauer Palais – nicht zerstört. 1946 verkauften die Erben es an die diplomatische Vertretung Bulgariens, die hier auch heute noch ihren Sitz hat. Im Nachbargebäude befindet sich das Bulgarische Kulturinstitut (polnisch: Bułgarski Instytut Kultury). Das rund 4500 Quadratmeter große Grundstück verfügt über einen gepflegten, parkähnlichen Garten.

Ansichten

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Stefan Dziewulski (1876-1941) war ein polnischer Jurist und Ökonom

Literatur

  • Julius A. Chroscicki und Andrzej Rottermund, Architekturatlas von Warschau, 1. Auflage, Arkady, Warschau 1978, S. 218
  • Tadeusz S. Jaroszewski, Paläste und Residenzen in Warschau, Verlag Interpress, ISBN 83-223-2049-3, Warschau 1985, S. 37

Weblinks

 Commons: Dziewulski-Palais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
52.22521.023055555556

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Koniecpolski Palais — Die Artikel Königstrakt, Warschauer Königsschloss, Sigismundssäule, Schloss Ujazdowski und Łazienki Park überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion …   Deutsch Wikipedia

  • Staszic Palais — Die Artikel Königstrakt, Warschauer Königsschloss, Sigismundssäule, Schloss Ujazdowski und Łazienki Park überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion …   Deutsch Wikipedia

  • Warschauer Königsweg — Zygmunt III. Waza (König von 1587 bis 1632), unter seiner Herrschaft wurde der Königsweg im frühbarocken Stil ausgebaut …   Deutsch Wikipedia

  • Kopernikus-Denkmal — Die Artikel Königstrakt, Warschauer Königsschloss, Sigismundssäule, Schloss Ujazdowski und Łazienki Park überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion …   Deutsch Wikipedia

  • Königstrakt — Die Artikel Königstrakt, Warschauer Königsschloss, Sigismundssäule, Schloss Ujazdowski und Łazienki Park überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion …   Deutsch Wikipedia

  • Aleje Ujazdowskie — Straße in Warschau …   Deutsch Wikipedia

  • Zygmunt Skibniewski — (* 13. Juli 1905 auf dem Gut Korczunek Rososze in Podolien; † 28. Oktober 1994 in Warschau) war ein polnischer Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer an der Warschauer Technischen Universität. Außerdem war er Abgeordneter am polnischen Sejm.… …   Deutsch Wikipedia

  • Władysław Marconi — (*29. Februar 1848 in Warschau; † 4. Juni 1915 in Warschau) war ein polnischer Architekt und Denkmalschützer, der vor Allem in Warschau wirkte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten (Auswahl) 3 Einzelnachweise und Anmerkungen …   Deutsch Wikipedia

  • List of planetariums — This entry is a list of permanent planetariums, including software and manufacturers. In addition, many mobile planetariums exist touring venues such as schools.Permanent planetariumsAfrica* Egypt:Planetarium Science Center ,… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”