Escuffa

Escuffa
Escuffa
Deutscher Escuffa.jpg
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Escuffa, Gupfe, Pate-Plate
Verwendung: Helmverstärkung
Ursprungsregion/
Urheber:
Deutschland, Ethnien
Verbreitung: Europa
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Die Escuffa auch Gupfe, kleines Rüststück oder engl. Pate-Plate ist ein Verstärkungsteil für euröpäische Helme.

Beschreibung

Die Escuffa wurden als Verstärkungsteil[1] für Helme benutzt, die nicht so gearbeitet waren, das sie zum Turnier oder zum Kampf eigneten. Bestimmte Arten von Rüstungen (Parade- und Prunkrüstungen) wurden in den meisten Fällen als reine Schaustücke gefertigt, die zwar aus Stahl bestanden, aber von der Stärke (Dicke) des Materials nicht ausreichend Schutz boten. Hauptsächlich in Turnieren wurde viel Wert auf das Auftreten gelegt. Es war fast wichtiger das der Ritter sich selbst präsentierte, als das die Rüstung den schweren Schlägen im Kampf standhielt. Mit der Zeit wurden spezielle Rüstungen für das Turnier angefertigt (Stech- und Rennzeug, Rüstung für das Kolbenturnier), die aber nicht immer benutzt wurden. Manche Ritter benutzten gerne ihre alten Rüstungen, da diese schon bestanden und nicht neue, teure Rüstungen beschafft werden mussten. Die alten Rüstungen wurden mit Verstärkungsteilen für Brust, Schulter, Ellenbogen und Hände ausgerüstet. Die Helme wurden mit der Escuffa verstärkt, die einfach auf die Kalotte des bestehenden Helmes aufgelegt und mit Lederbändern befestigt wurde. Die Anfertigung der Escuffas war billiger als die eines Helmes oder, wenn alle Rüstungsbestandteile zusammen passen sollten, einer ganzen Rüstung. Zudem konnten sie von einem Plattner leicht dem Aussehen der alten Rüstung angepasst werden[2].

In anderen Schriften wird die Gupfe als ein Helm bezeichnet, der in wärmeren Jahreszeiten und Gegenden als Helm benutzt wurde[3]. Unter dem Helm wurde eine leichte Helmkappe aus Seide getragen, um den Kopf gegen das Metall und das Gewicht des Helmes abzupolstern. Die größeren Ausschnitte in der Helmkalotte sorgen bei warmen Temperaturen für eine gute Belüftung und erhöhen den Tragekomfort des Helmes. Die kleine Helmkappe wird oft auch als Gupfe oder Wapelin bezeichnet. In diesem Fall ist die Benamung auf eine geflochtene Kopfbekleidung aus Stoff bezogen.

Einzelnachweise

  1. Gupfe im Metropolitan Museum, New York
  2. George Cameron Stone, Donald J. LaRocca, A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times, Verlag Courier Dover Publications, 1999, Seite 222, ISBN 978-0-486-40726-5
  3. Zur Waffenkunde des älteren deutschen Mittelalters: mit dreizehn Abbildungen aus Handschriften zur Parcivaldichtung, Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur, Abth. ii, Band 4 von Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur von der ältesten bis auf die neuere Zeit Teil 2,Band 4, Verlag G. Basse, 1867

Weblinks


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