- Intensionaler Kontext
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Intensionaler Kontext ist ein Kontext für Sprachäußerungen, in welchem ein Austausch von Ausdrücken gleicher Referenz zu einer Veränderung der Wahrheitswerte von Aussagen bzw. Schlussfolgerungen führen kann.
Ein Kontext ist entweder intensional oder extensional. Ein extensionaler Kontext ist ein sprachlicher Kontext, bei dem jeder Ausdruck durch einen extensional gleichen Ausdruck ersetzt werden darf, ohne dass sich etwas an der Wahrheit der Aussagen in diesem sprachlichen Kontext ändert.
Extensional gleiche Ausdrücke sind Ausdrücke mit derselben Extension, d.h. Ausdrücke, die genau dasselbe bezeichnen. So sind die Ausdrücke "Venus", "Abendstern" und "Morgenstern" extensional gleich, d.h. bezeichnen denselben Planeten Venus.
Intensionale Kontexte entstehen bei Ausdrücken wie wissen, wollen, denken, glauben, sagen, aber auch durch Modalausdrücke wie notwendig, geboten [1].
Beispiele:
- extensionaler Kontext:
- 1. Die Venus ist ein Planet unseres Sonnensystems.
- 2. Der Abendstern hat einen Durchmesser von ca. 12.100 km.
- 3. Also: Der Morgenstern ist der drittkleinste Planet unseres Sonnensystems.
- intensionaler Kontext:
- 1. Die Venus ist ein Planet unseres Sonnensystems.
- 2. Meier weiß, dass die Venus einen Durchmesser von ca. 12.100 km hat.
- 3. Also: Meier weiß, dass der Morgenstern der drittkleinste Planet unseres Sonnensystems ist.
(Hier liegt ein intensionaler Fehlschluss vor, da wenn Meier 1. und 2. weiß, er deshalb noch nicht 3. wissen muss.)
Literatur
- Peter Prechtl: Fehlschluss, intensionaler. In: P. Prechtl (Hg.): Grundbegriffe der analytischen Philosophie. Stuttgart u.a., Metzler 2004.
- Holm Tetens: Philosophisches Argumentieren. Beck, München 2004, S. 126 f.
Einzelnachweise
- ↑ Nach Holm Tetens: Philosophisches Argumentieren. Beck, München 2004, S. 127
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