Fastenspeise

Fastenspeise
Fisch-eine typische Fastenspeise

Fastenspeisen sind Speisen, die dem christlichen Fastengebot entsprechen und während der Fastenzeit vor Ostern gegessen werden.

Inhaltsverzeichnis

Fasten

Das Wort kommt vom gotischen fastan = (fest)halten, beobachten, bewachen; bzw. althochdt.: fasten = fest (an den Geboten der Enthaltsamkeit festhalten).
Fasten als Gestaltungselement des Lebens ist historisch in allen Religionen belegt und kommt in verschiedensten oft festgelegten Formen vor: auf bestimmte Zeitabschnitte kollektiv oder individuell als völliger oder teilweiser Nahrungsverzicht (auf bestimmte Dinge wie Genussmittel Fleisch Alkohol etc.).

Die Enthaltung von Fleischspeisen dient der Erinnerung an den Tod Jesu. In der frühchristlichen Kirche war fasten sehr wichtig, aber nicht bindend. Erst im 3. Jahrhundert wurde das sog. „Osterfasten“ für die Christen bindend. Das Osterfasten dauerte ursprünglich zwei Tage, wurde aber später auf sechs Tage verlängert. An den ersten vier Tagen durfte man Wasser, Brot und Salz essen, zwei Tage durfte keine Nahrung aufgenommen werden. Im 4. Jahrhundert (erstmals auf dem Konzil von Nicäa (325) dokumentiert) wurde aus diesen sechstägigen Osterfasten die 40tägige Fastenzeit, die „Quadragesima“. Diese Fastenzeit konnte man nicht ohne Nahrungsaufnahme überstehen, so mussten erlaubte Speisen, die Fastenspeisen, festgelegt werden.

Verboten waren

  • Konsum des Fleisches von warmblütigen Tieren
  • Genuss aller weiteren aus Großvieh- und Geflügelhaltung gewonnenen Nahrungsmittel wie Schmalz, Fett, Milch, Butter, Käse und Eier

Soziale Unterschiede

Wie diese Fastenspeisen bereitet werden, hing vom Kulturkreis und der sozialen Schicht ab, nur eines war allen gemeinsam, sie mussten fleischlos sein. In den armen Bevölkerungsschichten, wo die Grundnahrung aus dem alltäglichen Hirsebrei, der aus Wasser, Hirse und Salz bereitet wurde, machten Fastenspeisen keinen großen Unterschied. Die Fastenspeisen konnten zu Köstlichkeiten mit Gemüse und Fischen aller Art in den Herrschaftshäusern ausgebaut werden. Gegessen wurden auch Süßspeisen, nur Fleisch durfte nicht auf den Tisch. Der Fisch war eine Speise der Reichen, denn er hatte nicht den Sättigungswert und die Armen konnten es sich nicht leisten hungrig vom Tisch zu gehen.

Viele Rezepte geben Hinweis darauf, dass zwar die Buchstaben des Fastengebots erfüllt wurden, der Sinn des Fastens jedoch nicht.

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