Fingalshöhle bei Obernzenn

Fingalshöhle bei Obernzenn
Hinweisschild an der Panzerstraße

Die sogenannte Fingalshöhle bei Obernzenn ist ein aufgelassener Sandsteinbruch. Sie befindet sich in einem Waldstück in der Nähe der Verbindungsstraße zwischen Obernzenn und Sontheim.

Geschichte

Der rote Schilfsandstein des Steinbruchs wurde für zahlreiche Bauwerke bis ins Aischtal hinein genutzt. Unter anderem wurde auch die Stadtbefestigung von Bad Windsheim aus diesem Stein errichtet.

Nachdem an dieser Stelle kein Sandstein mehr abgebaut wurde, entwickelte sich der Einschnitt im Gelände zum beliebten Ausflugsort der Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts, insbesondere der Bewohner der Obernzenner Schlösser und ihrer Gäste. Davon zeugen zahlreiche Inschriften in den etwa fünf Meter hohen glatten Wänden. Namen wie Seckendorff, Guttenberg und Truchseß sind hier zu finden.

Neben deutschsprachigen Inschriften sind auch einige in französischer Sprache erhalten, darunter eine, die sich auf den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg in den Jahren 1776 bis 1783 bezieht, und eine, die auf die Franzosenzeit zwischen 1806 und 1810 Bezug nimmt: Im Dreißigjährigen Krieg und während der napoleonischen Feldzüge diente die Fingalshöhle immer wieder als Versteck oder auch als Feldlager,[1] und ein Kanonier der kaiserlichen Armee verewigte sich 1806 durch eine Inschrift. Die Gedenkinschrift für Hauptmann von Erckert, der 1777 in Amerika fiel, stammt wahrscheinlich von Adam Erckert.[2] Hauptmann von Erckert führte eine Kompanie der Subsidientruppen des Markgrafen Alexander von Ansbach.[3]

Die Fingalshöhle gilt heute als Kulturdenkmal.

Name

Die Bezeichnung als Höhle ist irreführend. Es existierte allerdings ein inzwischen eingestürzter und verschütteter Felsenkeller, der wohl zu der Namensgebung beigetragen hat.[4] Fingal ist in der schottischen Ossiandichtung aus dem Jahr 1762 der Vater Ossians. Diese Dichtung war zeitweise in Europa sehr beliebt und führte offenbar zur Namensgebung für die Fingalshöhle.[5]

Einzelnachweise

  1. http://erüca.de/9.html
  2. http://www.zenntal.de/index.php?id=812
  3. http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.23828.html
  4. http://archiv.fraenkischer-albverein.de/wandern/vorschlag/querdurchfranken/2/index.htm
  5. Werner Dettelbacher, Stefan Fröhling, Andreas Reuß, Franken, DuMont Reiseverlag Ostfildern, 5. Auflage, Februar 2010, ISBN 978-3770141869, S. 290
49.4540510.44343

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