- Flottierung
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Als Flottierung (von englisch to float, ‚schweben‘, ‚schwimmen‘, ‚frei beweglich‘) wird in der Bindungslehre der Abstand zwischen zwei Kreuzungspunkten in einem Textilgewebe bezeichnet.
Aus einer kleineren Flottierung folgt eine höhere Schiebefestigkeit des Gewebes, d.h. das Gewebe verzieht sich beim Einlegen in eine Form weniger leicht. Die Gewebe mit der kleinsten Flottierung ist die Leinwandbindung, eines der Gewebe mit stark flottierenden Schuss- und Kettfäden ist die Atlasbindung. Es gibt auch Gewebe mit speziell eingebrachtem flottierendem Schuss wie z.B. Brokat.
Allerdings nimmt mit kleiner werdender Flottierung auch die Drapierbarkeit ab, insbesondere in Bezug auf sphärisch gewölbte Geometrien und in der Konfektion. Gewebe mit stark flottierenden, offen liegenden Fäden sind anfälliger gegen mechanische Beanspruchung bzw. Verschleiß und werden daher eher für dekorative Zwecke oder z.B. Abendkleidung gewählt.
Literatur
- Regula Buff: Bindungslehre. Ein Webmusterbuch. Bern (Haupt-Verl.) 1985, ISBN 3258034397
- Martin Kienbaum: Bindungstechnik der Gewebe Bd.1. Einflächige Schaftgewebe: Konstruktion und Gestaltung mit warenkundlichen Beispielen. 3. Aufl., Berlin (Schiele & Schön Verlag) 1999, ISBN 3794906306
Kategorie:- Bindung (Weberei)
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