Friedenskirche (Charlottenburg)

Friedenskirche (Charlottenburg)
Friedenskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde
Friedenskirche Charlottenburg 1.jpg
Adresse Berlin-Charlottenburg, Bismarckstraße 40
Konfession evangelisch-freikirchlich (Baptisten)
Gemeinde Berlin-Charlottenburg
Aktuelle Nutzung Pfarrkirche
Gebäude
Baujahr(e) 1897–1898
Stil Backsteingotik

Die Friedenskirche in Berlin-Charlottenburg ist das Gemeindezentrum einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten). Sie hat seit ihrer Fertigstellung verschiedenen Gläubigen als Gebetshaus gedient und steht unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1897–1898 wurde die heutige Friedenskirche als katholisch-apostolische Eben-Ezer-Kapelle nach einem Entwurf des Architekten Carl Moritz erbaut. Von 1908 bis 1918 wurde sie als jüdische Synagoge genutzt, danach als Kirche einer Pfingstgemeinde.

Die seit 1898 bestehende Baptistengemeinde erwarb 1920 die Kirche samt Grundstück und ließ sie nach ihrer Vorstellung umgestalten. Am 2. Oktober 1921 wurde die Kirche neu eingeweiht. Nach starken Beschädigungen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1944 wurde die Kirche von 1946–1949[1] wiederaufgebaut. In den folgenden Jahrzehnten erfolgten zahlreiche Umbauten, um den jeweiligen Anforderungen des Gemeindelebens gerecht zu werden.[2]

Neben dem Kirchengebäude gehört auch ein Wohnhaus aus dem gleichen Baujahr (1898) zum Gebäudebestand auf dem Grundstück. Wesentliche Maßnahmen zur Sanierung des Wohnhauses und eine Neugestaltung der Außenanlagen wurden im Jahr 2002 durchgeführt.[3]

Heute gehören ca. 130 Mitglieder zur Gemeinde der Friedenskirche.

Lage

Von der Straße aus ist die dahinterliegende Kirche nicht zu erkennen: Das Vorderhaus der Friedenskirche

Die Kirche befindet sich in der Bismarckstraße 40 an der B5, der Ost-West-Achse durch Berlin, hinter einem Wohnhaus in einem Hinterhof gelegen. Umgangssprachlich nennt man sie deshalb auch Hinterhofkirche. Die Größe des Gemeindegrundstücks beträgt rund 50 x 20 Meter. Den visuellen Zugang ermöglicht das Gebäude durch eine Bebauungslücke in der Richard-Wagner-Straße.

Ausstattung

[4]

Seitenansicht der Friedenskirche

Predigtraum

In einer Baptistenkirche gibt es keinen Altar, der Pfarrer führt seinen Gottesdienst in einem zivilen Anzug durch und spricht zu den Gemeindemitgliedern in freier Rede. Lediglich ein wenig erhöht ist das Podium. Die Wand in der Apsis ist mit einem 80 m² modernen Gemälde gestaltet. Es zeigt, wie Jesus durch das Brandenburger Tor reitet und wurde im Jahr 2009 angefertigt.[5] – Als Teil der Liturgie findet ein gemeinsames Kaffeetrinken statt, bei dem sich die Anwesenden über ihre Alltagsprobleme austauschen können.[6]

Empore

Aus der Zeit der Synagogennutzung stammt die Empore, die für weibliche Gemeindemitglieder eingebaut wurde.[6] Auf ihr befindet sich die Orgel.

Orgel

Die Orgel wurde 1982 von der Orgelbaufirma Späth Nachf. erbaut. Das Instrument hat 16 Register auf zwei Manualen und Pedale. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[7]

I Hauptwerk C–
1. Prinzipal 8'
2. Koppelflöte 8'
3. Oktave 4'
4. Gedeckt 4'
5. Waldflöte 2'
6. Prinzipal (aus Nr. 7) 2'
7. Mixtur 2'
8. Quinte (aus Nr. 9) 22/3'
9. Sesquialter II 22/3'
II Schwellwerk C–
10. Salicional 8'
11. Rohrflöte 8'
12. Gedeckt (= Nr. 4) 4'
13. Flageolett 2'
14. Sifflet 1'
15. Oboe 8'
Tremulant
Pedal C–
16. Subbaß 16'
17. Offenbaß 8'
18. Oktave (aus Nr. 19) 4'
19. Piffaro II 4'+2'
20. Fagott 16'

Literatur

  • Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Charlottenburg (Hrsg.): Kirche im Hof - Gemeinde für Menschen. 100 Jahre illustrierte Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Berlin-Charlottenburg. 1898 bis 1998, Berlin 1998[8]

Weblinks

 Commons: Friedenskirche (Charlottenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bild vom Wiederaufbau
  2. Planunterlagen des Kirchengebäudes
  3. Geschichte der Friedenskirche, u. a. mit baugeschichtlichen Daten
  4. Evangelischer Gottesdienst aus der Baptistengemeinde Berlin-Charlottenburg, ZDF v. 23. Januar 2011, ca. 45 min, auch mit Erläuterungen zur gegenwärtigen Gestaltung des Gebäudes; Weitere Informationen zum TV-Gottesdienst; beide abgerufen am 23. Mai 2011
  5. Abbild und Beschreibung des Wandbildes in der Friedenskirche
  6. a b Arno Widmann: Die Kaffeepause gehört zur Liturgie. In der Charlottenburger Friedenskirche lehrten erst katholisch-apostolische, dann jüdische und jetzt baptistische Geistliche; In: Berliner Zeitung vom 9. August 2011, S. 16
  7. Informationen zur Orgel der Friedenskirche
  8. Chronik, abgelesen am 6. Mai 2009
52.51261111111113.306552777778

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