Friedrich Ferdinand Konstantin von Sachsen-Weimar-Eisenach

Friedrich Ferdinand Konstantin von Sachsen-Weimar-Eisenach
Prinz Friedrich Ferdinand Konstantin von Sachsen-Weimar, Gemälde von Johann Georg Ziesenis

Friedrich Ferdinand Konstantin von Sachsen-Weimar-Eisenach (* 8. September 1758 in Weimar; † 6. September 1793 in Wiebelskirchen) war ein Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach und kursächsischer Generalmajor in der Zeit der Aufklärung.

Leben

Friedrich Ferdinand Konstantin war ein Sohn des Herzogs Ernst August II. Konstantin (1737–1758) aus dessen Ehe mit Anna Amalia (1739–1807), Tochter des Herzogs Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er wurde drei Monate nach dem Tod seines Vaters geboren, während seine Mutter und sein Großvater die Regentschaft für seinen älteren Bruder Karl August im Herzogtum führten. Friedrich und sein Bruder wurden durch den Oberhofmeister Graf Johann Eustach von Schlitz, gt. Görtz, später durch Christoph Martin Wieland erzogen. Nachdem sein Bruder volljährig geworden war, schloss Karl Ludwig von Knebel dessen Ausbildung ab.

Mit Görtz und Knebel gingen die Prinzen auf ihre Kavalierstour nach Paris, auf deren Strecke sie in Frankfurt am Main von Knebel mit Johann Wolfgang von Goethe bekannt gemacht wurden. Nach der Rückkehr bezog Friedrich 1775 Schloss Tiefurt. Der introvertierte Prinz hatte sich von seinem Bruder schon zu jener Zeit weitgehend entfremdet. Auch zu dessen Frau und Goethe fand er später kein Verhältnis. Er wendete sich der Musik zu und verliebte sich in die unstandesgemäße Caroline von Ilten. Das Verhältnis wurde aber durch den Einfluss der Familie und auch Goethes unterbunden. Goethe schrieb an Frau von Stein: „An den Thränen der Carolinchen scheine ich schuld zu sein, und ich bin's auch [...]“. Anna Amalia eröffnete den Liebenden: „das gäbe doch nur Bettelprinzen“. Friedrich begab sich danach auf Reisen, einen Brief an seinen Bruder Karl August beschreibt dieser an Knebel: „Mein Bruder hat mit von London einen Brief [...] geschickt, wo er nicht ein Wort schreibt, als daß er mir zum Geburtstag Glück wünscht.“

1784 ging Friedrich in kursächsische Dienste, die ihm durch seinen Bruder vermittelt wurden. Er wurde Generalleutnant und erhielt ein Regiment in Naumburg. Im Krieg gegen Frankreich 1793 ging er an der Seite preußischer Truppen als Generalmajor an den Rhein. Er erkrankte bei Pirmasens, wo die sächsischen Truppen lagerten, an der Ruhr, woran er verstarb. Er starb unverheiratet und hinterließ mit verschiedenen Frauen mehrere außerehelich geborene Kinder. Friedrich ist in der Eisenacher Georgenkirche bestattet.

Literatur

  • Heinrich Düntzer: Aus Goethe's Freundeskreise: Darstellungen aus dem Leben des Dichters, Braunschweig 1868, S. 467 ff. (Digitalisat)
  • Konrad Kratzsch: Klatschnest Weimar, Würzburg 2002, S. 47 ff. (Digitalisat)
  • Henrich Düntzer in: Westermanns Monatshefte Band 5, Braunschweig 1859, S. 23 ff. (Digitaliat)
  • Carl August Hugo Burkhardt: Constantin Friedrich Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 451 f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Anna Amalie, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach — Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach (Gemälde von Johann Ernst Heinsius 1773) Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (* 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war durch Heirat Herzogin von Sachsen Weimar Eisenach …   Deutsch Wikipedia

  • Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach — (Gemälde von Johann Ernst Heinsius 1773) Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (* 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war durch Heirat Herzogin von Sachsen Weimar Eisenach …   Deutsch Wikipedia

  • Anna Amalie von Sachsen-Weimar-Eisenach — Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach (Gemälde von Johann Ernst Heinsius 1773) Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (* 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war durch Heirat Herzogin von Sachsen Weimar Eisenach …   Deutsch Wikipedia

  • Sachsen-Weimar-Eisenach — Wappen Flagge …   Deutsch Wikipedia

  • Ernest-Auguste II de Saxe-Weimar-Eisenach — Ernest Auguste II (2 juin 1737, Weimar – 28 mai 1758, Weimar), est duc de Saxe Weimar et de Saxe Eisenach de 1748 à sa mort. Fils du duc Ernest Auguste Ier de Saxe Weimar Eisenach et de sa deuxième femme Sophie Charlotte de Brandebourg Bayreuth,… …   Wikipédia en Français

  • Carl August (Sachsen-Weimar-Eisenach) — Großherzog Karl August von Sachsen Weimar Eisenach Karl (oder Carl) August von Sachsen Weimar Eisenach (* 3. September 1757 in Weimar; † 14. Juni 1828 auf Schloss Graditz bei Torgau) war seit 1758 Herzog und seit 1815 Großherz …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst August II. (Sachsen-Weimar-Eisenach) — Herzog Ernst August II. von Sachsen Weimar Eisenach Ernst August II. Konstantin (auch Constantin) (* 2. Juni 1737 in Weimar; † 28. Mai 1758 ebenda) war Herzog von Sachsen Weimar und Sachsen Eisenach. Er stammte aus der ernest …   Deutsch Wikipedia

  • Karl August (Sachsen-Weimar-Eisenach) — Großherzog Karl August von Sachsen Weimar Eisenach Karl (oder Carl) August von Sachsen Weimar Eisenach (* 3. September 1757 in Weimar; † 14. Juni 1828 auf Schloss Graditz bei Torgau) war seit 1758 Herzog und seit 1815 …   Deutsch Wikipedia

  • Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel (Sachsen-Weimar-Eisenach) — Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach (Gemälde von Johann Ernst Heinsius 1773) Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (* 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war durch Heirat Herzogin von Sachsen Weimar Eisenach …   Deutsch Wikipedia

  • Karl August (Sachsen-Weimar) — Großherzog Karl August von Sachsen Weimar Eisenach Karl (oder Carl) August von Sachsen Weimar Eisenach (* 3. September 1757 in Weimar; † 14. Juni 1828 auf Schloss Graditz bei Torgau) war seit 1758 Herzog und seit 1815 Großherz …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”