- Schar Tos
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Schar Tos (mongolisch шар тос, gelegentlich auch als shar tos transkribiert), auch Gelbbutter genannt, ist ein Butterschmalz, das in der Mongolei verwendet wird. Es ist in der Konsistenz dem indischen Ghee vergleichbar. Ausgangsmaterial für Schar Tos ist Öröm, ein dicker Rahm, der überwiegend aus Yakmilch hergestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Das extreme Klima und die im Winter stark verringerten Nahrungsressourcen schränken die Haltung Milch produzierender Haustiere ein. Wo die Haltung von Hausrindern nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, spielt die Haltung von Hausyaks eine Rolle. Unabhängig davon, welche milchgebenden Haustiere eingesetzt werden, ist die Laktationsperiode gewöhnlich kurz. Hausyaks geben beispielsweise im Durchschnitt nur fünf Monate lang Milch, während europäische Milchkühe eine Laktationsdauer von 305 Tagen haben. Der Konservierung der Milch kommt damit besondere Bedeutung zu.
Herstellung
Öröm, das Ausgangsprodukt von Schar Tos, wird hergestellt, indem Milch für eine längere Zeit auf 80 bis 90° erhitzt und gerührt wird. Danach lässt man sie ruhen, worauf sich - wenn die fettreiche Yakmilch verwendet wurde − eine etwa zwei Zentimeter dicke Rahmschicht bildet. Dieses Öröm wird häufig frisch verzehrt oder getrocknet aufbewahrt. Zur Schar-Tos-Herstellung wird Öröm in speziellen Behältern über eine längere Zeit gesammelt. Dabei setzt ein Fermentationsprozess ein.[1]
Zur Herstellung von Schar Tos wird Öröm unter ständigem Rühren für etwa zwei Stunden erhitzt. Häufig setzt man Mehl oder ähnliches zu, damit sich das Eiweiß vom Fett trennt. Das erkaltete Fett hat eine ölige Konsistenz und gelbliche Farbe. Es wird in Ledersäcken oder Tiermägen aufbewahrt und ist über mehrere Jahre haltbar. Es wird häufig im sogenannten Buttertee getrunken und spielt bei der Zubereitung mongolischer Gerichte eine Rolle.[2]
Belege
Literatur
- Jürgen Lensch, Peter Schley und Rong-Chang Zhang (Hrsg): Der Yak (Bos grunniens) in Zentralasien, Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des Europäischen Ostens, Band 205, Berlin 1996, ISBN 3-428-08443-8
Fußnoten
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