Yakmilch

Yakmilch
Frau mit Hausyak am Qinghai

Als Yakmilch bezeichnet man die Milch, die von Yaks gegeben werden. Yakmilch unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von Kuhmilch. Yakmilch ist fetthaltiger und gleicht in ihrer Zusammensetzung eher Schafsmilch. Der mittlere Fettgehalt der Yakmilch beträgt über 6 Prozent und kann im Verlauf der Laktationsperiode zwischen fünf und 8,6% betragen.[1] Pro Kilogramm hat Yakmilch einen Energiegehalt von durchschnittlich 3640 kJ (871 kcal), während Kuhmilch durchschnittlich 2680 kJ (640 kcal) aufweist. Auf Grund ihrer Reichhaltigkeit stellt Yakmilch auf den zentralasiatischen Hochplateaus, die für eine Haltung von Milchkühen nicht geeignet sind, eine wesentliche Nährstoff- und Energiequelle dar.

Inhaltsverzeichnis

Milchgewinnung

Yak ist eine Art der Eigentlichen Rinder, die trotz einer langen Domestikationsgeschichte nur einen verhältnismäßig geringen Domestikationsgrad aufweist. Eine gezielte Züchtung von Yaks, die meist in Subsistenzwirtschaft von lebenden Bergnomaden gehalten wurden und werden, unterblieb überwiegend. Aus diesem Grund gibt es verglichen zum Hausrind auch sehr wenige Yakrassen. Diese sind überwiegend durch eine geographische Trennung entstanden und sind nicht gezielt gezüchtet worden. Eine gezielte Züchtung auf Milchleistung ist unterblieben. Yaks geben deswegen verhältnismäßig wenig Milch und auf Grund der extremen klimatischen Bedingungen und der damit verbunden geringen Nahrungsgrundlage ist die Laktationsdauer verglichen zum Rind kurz. Yaks geben im Schnitt über fünf Monate Milch, während moderne Milchkühe eine Laktationsperiode von über 300 Tagen haben.

Die Milchgewinnung ist beim Yak gleichfalls deutlich aufwändiger als bei der Milchkuh. In der Regel muss die Kuh durch ein Kalb angerüstet werden. Der Melkvorgang macht dabei meist zwei Personen notwendig. In den meisten Haltungsgebieten werden Yaks nur einmal am Tag gemolken. Durch ein zweimaliges Melken kann zwar der Milchertrag gesteigert werden, der zusätzliche Arbeitsaufwand steht jedoch in keinem Verhältnis zur zusätzlich gewonnenen Milch.

Typische Produkte aus Yakmilch

Zu den typischen Produkten aus Yakmilch zählt neben Yakbutter Öröm, ein dicker Rahm ähnlich Clotted Cream sowie Sar Tos, die sogenannte Gelbbutter, deren Ausgangsprodukt Öröm ist. Yakbutter wird unter anderem im gesalzenen Buttertee getrunken. Biaslag ist ein Käse, der aus einem dickmilchähnlichen Vorprodukt gewonnen wird. Choormog ist ein leichtes alkoholisches Getränk, das aus einem joghurtähnlichem Produkt durch Zugabe von Hefe gewonnen wird. Archi ist stärker alkoholhaltig und wird durch Destillation gewonnen.

Literatur

  • Jürgen Lensch, Peter Schley und Rong-Chang Zhang (Hrsg): Der Yak (Bos grunniens) in Zentralasien, Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des Europäischen Ostens, Band 205, Berlin 1996, ISBN 3-428-08443-8

Weblinks

  • Yakzucht Pongratz - Ausführliche Beschreibung von Yakzucht (Haltungsbedingungen, Pflege, Probleme, Vorsichtsmaßnahmen) auf einem Almbauernhof in Österreich.

Belege

  1. Lensch et al., S. 179

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