Goldfarbener Glimmerschüppling

Goldfarbener Glimmerschüppling
Goldfarbener Glimmerschüppling
2009-10-02 Phaeolepiota aurea.jpg

Goldfarbener Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Champignonartige (Agaricaceae)
Gattung: Glimmerschüpplinge
Art: Goldfarbener Glimmerschüppling
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Phaeolepiota
Maire ex Konrad & Maubl.
Wissenschaftlicher Name der Art
Phaeolepiota aurea
(Matt.) Maire ex Konrad & Maubl.

Der Goldfarbene oder Gemeine Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea) ist ein seltener, aber markanter Pilz mit kräftigem Habitus aus der Familie der Champignonartigen. Er ist der einzige Vertreter der Gattung Glimmerschüpplinge (Phaeolepiota). Der Blätterpilz bevorzugt nährstoff- und stickstoffreiche Stellen außerhalb von Wäldern. Er erscheint ab dem späten Sommer bis in den Herbst hinein und fruktifiziert meist in größeren Gruppen.[1] Sein Verbreitungsgebiet umfasst große Teile der Holarktis. Während die Art früher als beliebter Speisepilz galt, nimmt man heute an, dass sie für den Menschen giftig ist.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Der Hut erreicht einen Durchmesser von 25 Zentimeter und hat eine Färbung, die von hellem Ocker bis zu grellem Orange reicht. Die Lamellen haben zunächst eine hellbraune und bei Reife der Fruchtkörper durch das ausfallende Sporenpulver eine ocker-rostfarbene Farbe. Der volle Stiel wird bis zu 22 Zentimeter hoch und 4 Zentimeter dick. Das aufgerissene Velum bleibt als stattliche Manschette am Stiel zurück. Hut, Stiel und Velum sind von charakteristischen, leuchtend gefärbten und namensgebenden Schuppen bedeckt, die auf dem Hut jedoch nur bei jungen Exemplaren ausgeprägt sind. Das Fleisch ist weißlich gefärbt.[2]

Mikroskopische Merkmale

Die spindeligen, feinst warzigen und beinahe glatten Sporen sind 9–15 Mikrometer groß. Die Huthaut besteht aus blasigen Zellen mit Auswüchsen.[1]

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Goldfarbenen Glimmerschüpplings erstreckt sich über weite Teile der Holarktis und reicht von submeridionalen Regionen bis in die boreale Zone. In Nordamerika besiedelt die Art die Pazifikküste von Alaska südwärts bis in den Pazifischen Nordwesten.[3] In Eurasien reicht das Verbreitungsgebiet im Westen von Portugal bis Weißrussland, im Osten von Georgien bis Westsibirien und China. Er ist nicht überall in gleicher Häufigkeit anzutreffen: Während Krieglsteiner und Gminder von häufigem Auftreten innerhalb des deutschen Verbreitungsgebiet sprechen, sehen ungarische Autoren wie Vasas[4] den Goldfarbenen Glimmerschüppling als eher seltenen Pilz. [5]

Ökologie

Der Goldfarbene Glimmerschüppling besiedelt nährstoff- und stickstoffreiche, häufig anthropogene Böden in Parks und Gärten, auf Abfallplätzen, Äckern und Wiesen sowie Wegränder und andere Ruderralflächen[4] , gerne zwischen Brennnesseln,[6][2] aber nicht im geschlossenen Unterholz.[5] Er kommt vor allem in der submontanen Höhenstufe vor.[1]

Bedeutung

Der Pilz wird in älterer Literatur meist als exzellenter Speisepilz bewertet. Mittlerweile geht man jedoch davon aus, dass er für den Menschen giftig ist. [3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c Frieder Gröger: Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil 1. In: Regensburger Mykologische Schriften 13. 2006. Regensburgische Botanische Gesellschaft von 1790 e.V. Seite 417. ISSN 0944-2820.
  2. a b Andreas Kunze: Zwiesel: Goldfarbener Glimmerschüppling entdeckt. Presseinformation der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft. 2. Oktober 2009.
  3. a b Joseph F. Ammirati, James A. Traquair, Paul A. Horgen: Poisonous Mushrooms of the Northern United States and Canada. University of Minnesota Press, 1985. ISBN 0816614075, Seite 295.
  4. a b G. Vasas: Interesting Macrofungi in Hungary IV. Four Rare Basidiomycetes Species. In: Studia Botanica Hungarica 35, 2004. Seiten 59–66. (Online als PDF)
  5. a b German J. Krieglsteiner, Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3. Ulmer, Stuttgart 2001. ISBN 9783800135363, Seite 497.
  6. Verbreitung des Goldfarbenen Glimmerschüpplings in Deutschland. In: Pilzkartierung 2000 Online. Deutsche Gesellschaft für Mykologie. Abgerufen am 16. August 2011.

Weblinks

 Commons: Phaeolepiota aurea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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