Genitalhöcker

Genitalhöcker
Datei:Gesch embryonal.png
Geschlechtsentwicklung in der Embryonalphase

Der Genitalhöcker oder Geschlechtshöcker (Tuberculum genitale) ist die gemeinsame Anlage der Klitoris bzw. des Penis bei Säugetieren. Er entsteht durch eine Wucherung des Mesenchyms kranioventral (kopf-bauchseitig) der Kloakenmembran. Der Genitalhöcker verlängert sich zum Phallus, der zunächst bei beiden Geschlechtern gleich lang ist. An der Unterseite des Phallus entsteht die Urogenitalrinne (Sulcus urogenitalis), die von den beiden Urogenitalfalten (Plicae urogenitales) begrenzt wird. Seitlich des Genitalhöckers entstehen die Geschlechtswülste – die gemeinsame Anlage des Hodensacks bzw. der äußeren Schamlippen.

Unter Androgeneinfluss verlängert sich der Phallus bei männlichen Individuen und die Urogenitalrinne schließt sich zur Pars spongiosa der Harnröhre und bildet den Harnröhrenschwellkörper. Aus dem zentralen Teil des Phallus entsteht der Penisschwellkörper und gegebenenfalls der Penisknochen.

Bei weiblichen Individuen bleibt der Phallus kurz und entwickelt sich zur Klitoris. Die Urogenitalfalten bleiben getrennt und bilden die inneren Schamlippen.

Beim Menschen setzt die beschriebene Trennung ungefähr ab der neunten Woche der Embryonalentwicklung ein.

Siehe auch

Genitalleiste

Literatur

  • Bertram Schnorr und Monika Kressin: Embryologie der Haustiere. Enke, 5. Auflage, 2006, ISBN 3830410611

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